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Rezension zu
Ein Kuss aus Sternenstaub

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein magischer Ausflug in Zahras Parthenien

Von: Isabella
23.07.2017

Schon seit einer Ewigkeit habe ich mit "The Forbidden Wish" (OT) geliebäugelt. Als ich dann vor ein paar Monaten entdeckte, dass das Buch auf Deutsch erscheinen würde, betrachtete ich das als Wink des Schicksals, es endlich zu lesen. Und so viel vorweg: Es hat mich nicht enttäuscht! Seit "AMANI — Rebellin des Sandes" bin ich auf den Geschmack von Geschichten mit orientalischem Setting gekommen. Dieses gestaltet Jessica Khoury auf wundersame Weise in "Ein Kuss aus Sternenstaub" aus. Von Beschreibungen der Stadt über die Kleidungen der Figuren bis hin zu Bräuchen — alles ist bis ins Detail ausgearbeitet. Obwohl es sich bei dem Buch um einen Einzelband handelt, hat man nicht das Gefühl, einen unvollständigen Weltenbau zu erhalten. Fremde Begriffe werden nach und nach erklärt oder geschickt in den Text eingeflochten, sodass man der Geschichte gut folgen kann und mit Zahras Welt vertraut wird. "Sogar ein Dieb kann Ehre haben, und sogar eine Dschinny hat vielleicht ein Herz." (Ein Kuss aus Sternenstaub, Jessica Khoury, cbj) Allein die Idee des Buches ist spannend und originell — Khoury platziert mit Zahra ganz bewusst eine starke Frau in das Zentrum der Geschichte, die eigensinnige und gleichzeitig moralisch zwielichtige Entscheidungen trifft. (Zugegeben: An manchen Stellen wirkt Zahra nicht wie die 4000-jährige Frau, die sie eigentlich ist, aber das verzeihen wir ihr.) Sie ist quasi Aladdin überlegen, obwohl er gleichzeitig als Lampenbesitzer ihr Gebieter ist, was die Beziehung der beiden ungleich und in der Konsequenz unglaublich faszinierend gemacht hat. Ehrlich gesagt — es gibt bessere Romanzen als die zwischen Zahra und Aladdin. Aber durch die Machtdifferenz zugunsten Zahras ist ihre originell, und Aladdin ist keiner dieser verpönten Bad Boys, die man heutzutage überwiegend in Young Adult antrifft. Ihre Beziehung hat mich also nicht gestört, mich aber auch nicht großartig berührt. Auch Aladdin an sich fand ich etwas enttäuschend. Zu Beginn des Buches zeigt er solide Motive, die sich dann im Laufe der Handlung verflüchtigen und auch in seiner Liebe zu Zahra etwas untergehen. Da wäre definitiv noch einiges mehr gegangen! Es geht doch nichts über eine gute Charaktermotivation; Aladdin ist leider der zielloseste Charakter von allen. Viel spannender hingegen fand ich Zahras Vergangenheit, die sie auch 500 Jahre später noch verfolgt: Auch damals ist ihr Liebe zum Verhängnis geworden, wenn auch diese ganz anders interpretiert wird. Ein schöner Twist, der zeigt, dass es auch platonische Beziehungen gibt. Besonders viel Frauenpower beweist "Ein Kuss aus Sternenstaub" bei seinen Nebencharakteren, an ihrer Spitze Prinzessin Caspida mit ihren Wachmaiden. Caspida hat mit ihrem unglaublich starken Willen, ihrer Determination und schließlich ihrer Freundschaft zu Zahra das Buch für mich einfach abgerundet. (Ausnahmsweise würde ich mich für ein Spin-Off aussprechen!) "Der Preis jeder Lüge ist, dass die Wahrheit immer an den Tag kommen wird." (Ein Kuss aus Sternenstaub, Jessica Khoury, cbj) Die Charaktere und das fantastische Setting trösten auch darüber hinweg, dass der Plot manchmal etwas hinkt — damit meine ich überhaupt nicht, dass es dem Buch an Spannung fehlt, im Gegenteil! Gerade die politischen Aspekte der Handlung haben mich unglaublich fasziniert. Ich finde lediglich, dass Khoury bei manchen brenzlige Situationen etwas um den Brei geschrieben hat, sozusagen. ;) Besonders beim Ende hätte es so viele Möglichkeiten gegeben, die Autorin wählte aber den (meiner Meinung nach) voraussehbarsten Ausgang. Aber wie könnte ich über dieses Buch reden, ohne den Schreibstil zu erwähnen? Jessica Khoury schreibt einfach atemberaubend und unglaublich bildhaft, ohne, dass der Text zu dicht wird oder die Vergleiche zu absurd. Allein des Schreibstils wegen muss man das Buch lieben — hinzu kommen aber noch die unglaublich faszinierende Protagonistin Zahra, starke weibliche Nebencharaktere und eine originelle Erzählung, die in mir den Wunsch erweckte, ebenfalls einmal Zahras und Aladdins Parthenien besuchen zu können.

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