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Rezension zu
The Hate U Give

Realitätsnah & bewegend!

Von: Myri liest
08.08.2017

KLAPPENTEXT Die 16-jährige Starr lebt in zwei Welten: in dem verarmten Viertel, in dem sie wohnt, und in der Privatschule, an der sie fast die einzige Schwarze ist. Als Starrs bester Freund Khalil vor ihren Augen von einem Polizisten erschossen wird, rückt sie ins Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit. Khalil war unbewaffnet. Bald wird landesweit über seinen Tod berichtet; viele stempeln Khalil als Gangmitglied ab, andere gehen in seinem Namen auf die Straße. Die Polizei und ein Drogenboss setzen Starr und ihre Familie unter Druck. Was geschah an jenem Abend wirklich? Die Einzige, die das beantworten kann, ist Starr. Doch ihre Antwort würde ihr Leben in Gefahr bringen... MEINE MEINUNG "The Hate U Give" von Angie Thomas hat schon mein Interesse geweckt, als ich es bei einigen englischsprachigen Bloggern gesehen habe. Die Thematik, mit der sich das Buch laut Klappentext beschäftigt, interessiert mich ungemein, genauso wie ich den Inhalt extrem wichtig finde. Dass der Roman so realistisch ist, hätte ich niemals gedacht. Zumal das Buch in Deutschland auch als Jugendbuch eingestuft ist. Das Cover ist relativ schlicht gehalten. Aber dennoch thematisiert es den Inhalt des Buches: Eine junge Afroamerikanerin, die in einer von Weißen dominierenden Gesellschaft aufwächst, hält ein Schild in ihren Händen, das den Titel beschreibt. Um was geht es eigentlich? Als die junge Starr nach einer Party gemeinsam mit Khalil, einem Kindheitsfreund, auf dem Nachhauseweg ist, werden sie von einem Polizisten angehalten. Eine scheinbar harmlose Kontrolle läuft aus dem Ruder, als Khalil plötzlich von dem Polizisten erschossen wird. Doch was soll Starr jetzt tun? Die Stimme für ihren Freund, der offensichtlich ermordert wurde, erheben oder schweigen? Die 16-jährige Starr fühlt sich zwiegespalten: Zum einen lebt sie in einem Armenviertel, in dem hauptsächlich Afroamerikaner mit kriminellem Hintergrund zuhause sind, und zum anderen geht sie auf eine Privatschule, wo sie eine der wenigen Farbigen ist. Verunsichert, wie sie sich bei den verschiedenen sozialen Gruppen verhalten soll, fühlt sich Starr nirgendwo zugehörig. Beide Welten versucht sie strikt auseinanderzuhalten und gerät so immer wieder in einen Gewissenskonflikt. Als sie mitansehen muss, wie Khalil vollkommen sinnlos erschossen wird, gerät sie zwischen die Fronten. Die junge Hauptprotagonistin wurde von der Autorin wundervoll gezeichnet, sodass man sich sehr gut und sehr schnell auf sie einlassen kann. Ihre Gefühle konnte ich zu jeder Zeit nachvollziehen und ihre Entscheidungen daher auch respektieren. Von Starrs Entwicklung, die sie während des Buches durchläuft, war ich sehr beeindruckt: Aus einem verunsicherten Mädchen wird eine starke Frau, die letztendlich weiß, was sie will. Auch die Nebencharaktere waren grandios! Jeder Einzelne hat dabei geholfen, die Geschichte noch lebhafter und realer erscheinen zu lassen. Der Schreibstil von Angie Thomas ist wunderbar leicht und flüssig. Dennoch geht sie die Thematik, die auch heute noch aktuell und gegenwärtig ist, sensibel und mit dem nötigen Fingerspitzengefühl an. Auf der einen Seite habe ich es geliebt, in Starrs Welt einzutauchen und die Welt aus den Augen eines schwarzen Mädchens zu sehen, aber auf der anderen Seite war die Geschichte so real, dass man sich gewünscht hat, dass die Autorin die Story sich nur aus den Fingern gezogen hat. Dass Polizisten bei Afroamerikanern schnell zur Waffe greifen, ist traurige Realität. Genauso wie die Tatsache, dass Afroamerikaner von der Gesellschaft wahrhaftig immer noch unterdrückt werden. Zwar geschieht das in einer anderen Form, als noch vor zwei Jahrhunderten, aber das macht es dennoch nicht besser. Erzählt wird das Buch ausschließlich aus Starrs Perspektive, was einem absolut hilft, ihre Welt und Gedanken zu verstehen. "The Hate U Give" von Angie Thomas ist ein Buch, das sich mit einer dermaßen wichtigen und aktuellen Thematik auseinandersetzt. Selten hat mich eine so realitätsnahe Geschichte so sehr zum Nachdenken angeregt, wie diese.

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