Von:
Katharina
aus Tallinn
20.05.2013
Es ist u.A. die russische Form des Wortes "Dolmetscher", welches ursprünglich aus dem Türkischen stammt. Damit wird schon angedeutet (falls nicht überhaupt deutlich), dass das Erzähler-Ich etwas mit dem Autor gemein hat.
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„Stimmt, dieses Dolmetsch ist ein herrliches Wort, bei dem Sprachforscher mit der Lupe beobachten können, wie es aus Kleinasien - türk. dilmaç - über diverse slawische Räume und Kulturen, eben auch das Russische: tolmatsch!, zuletzt das Tschechische, Sorbische, Oberschlesische, aber womöglich gleichzeitig auch übers Ungarische - tolmács! - ins Deutsche herübergekrochen kam; wo man sich wiederum vorstellen kann, wie der Sachse als erster und erstes aus dem t wieder ein d machte ... und wo man auch bis ins 20. Jh. noch hie und da Dolmetsch anstatt Dolmetscher sagte und schrieb, der Urbayer Ludwig Ganghofer im "Lebenslauf eines Optimisten" tut es, und ebenso der Urhamburger Hermann Kant in der "Aula". Während manche Rezensenten es heute schon als eine Caprice des Übersetzers ansehen.“
Andreas Tretner, Übersetzer von Michail Schischkin