Von:
@lesenmitausblick
21.06.2024
Gerade erst habe ich euch das Erstlesebuch „Der geheime Drachenwald“ von Autorin Sandra Grimm vorgestellt, schon kommt Nummer 2 daher. „Endlich ein Einhorn“ ist ihr zweiter Erstleser aus der Reihe „Einfach selbst lesen“, die bei Penguin Junior erscheint. Auch dieses Buch zählt zur ersten Lesestufe.
Illustriert hat das wilde Einhorn-Abenteuer Isabelle Göntgen. Und keine Angst, es kommt nicht so rosa daher, wie man es vielleicht bei diesem Thema erwarten würde.
Zum Konzept der „Einfach selbst lesen“-Reihe gehört auf der ersten Lesestufe, dass das erste Kapitel von einem geübten Lesenden vorgelesen wird. Dabei können die Leseanfänger*innen die bunt hervorgehobenen Wörter selbst lesen. Autorin Sandra Grimm setzt hier also den Rahmen der Geschichte, um im Anschluss den Text zu entlasten und einfach gestalten zu können, ohne dass der Sinn der Geschichte unklar bleibt. Denn auf der Lesestufe 1 werden den Leseanfänger*innen ganz kurze Hauptsätze angeboten, manchmal nur Ausrufe, oft lediglich Dreiwortsätze. So können junge Erstleser*innen erste Leseerfolge erzielen, ohne gleich überfordert zu werden. Denn die Lesesynthese fordert ihnen noch viel Arbeitsspeicher ab. Bleiben die Sätze kurz und übersichtlich, leidet auch das Leseverständnis nicht.
Ich unterrichte Kinder mit dem Förderbedarf Sprache, die sich häufig sehr schwer tun mit dem Lesen lernen. Da ist es gar nicht so einfach, passende Erstlesebücher zu finden. Häufig überfordern sie meine Schüler*innen noch.
Anders hier. Neben den kurzen, übersichtlichen Sätzen werden den Kindern auch Sprechblasen wie in einem Comic angeboten. Der Text kommt nicht kompakt, sondern aufgelockert daher.
Die Illustrationen sind so gestaltet, dass sie den jeweiligen Textabschnitt begleiten.
Doch, worum geht es denn nun in der Geschichte? Alma hat Geburtstag und wünscht sich nichts sehnlicher, als ein Einhorn – ein echtes selbstverständlich. Doch da es diese nun mal nicht gibt, bekommt sie alles Mögliche im Einhornlook geschenkt, darunter eine Lampe vom Flohmarkt. Enttäuscht und nichts ahnend schaltet sie abends im Bett die Lampe ein und plötzlich erscheint ein echtes Einhorn. Ein böser Geist hatte es in der Lampe eingesperrt. Leider erscheint dieser böse Darko sogleich, er will König im Zauberland werden und das gilt es zu verhindern. Los geht der wilde Ritt auf dem Einhorn durch die Nacht und es gibt einige Hindernisse zu überwinden…
Am Ende erwartet die erfolgreichen Erstleser*innen ein Quiz zum Buch. Hier kann das Verständnis noch einmal überprüft werden.
„Endlich ein Einhorn!“ ist ein sehr schönes Erstlesebuch, das sowohl Mädchen als auch Jungen ansprechen dürfte. Denn neben dem Einhorn gibt es auch das Monster und weitere Fabelwesen. Gemeinsam besiegen sie den dunklen Schatten.
Ich finde das Buch sehr gelungen, gerade auch weil es ungeübtere Erstleser*innen durch die Schriftgestaltung und den Satzbau unterstützt.
Ich bedanke mich herzlich für das Rezensionsexemplar.