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Salman Rushdie

Victory City

Roman
Der Friedenspreisträger mit seinem großen epischen Roman über Macht, Liebe und die Kraft des Erzählens

(5)
TaschenbuchNEU
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Der neue große Roman über Liebe, Macht und die Kraft des Erzählens von Booker-Preisträger Salman Rushdie

Südindien im 14. Jahrhundert: Die neunjährige Waise Pampa Kampana wird von einer Göttin auserkoren, ihre menschliche Hülle und ihr Sprachrohr in die Welt zu sein. In ihrem Namen erschafft Pampa aus einer Handvoll Samen eine Stadt: Bisnaga – Victory City, das Wunder der Welt. All ihr Handeln beruht auf der großen Aufgabe, die ihr die Göttin gestellt hat: den Frauen in einer patriarchalen Welt eine gleichberechtigte Rolle zu geben. Aber die Schöpfungsgeschichte Bisnagas nimmt mehr und mehr ihren eigenen Lauf. Während die Jahre vergehen, Herrscher kommen und gehen, Schlachten gewonnen und verloren werden und sich Loyalitäten verschieben, ist das Leben von Pampa Kampana untrennbar mit dieser Stadt verbunden. Von ihrem Aufstieg zu einem Weltreich bis zu ihrem tragischen Fall.

Salman Rushdie erhielt den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2023 »für seine Unbeugsamkeit, seine Lebensbejahung und dafür, dass er mit seiner Erzählfreude die Welt bereichert.« (Aus der Begründung der Jury)


ERSTMALS IM TASCHENBUCH
Aus dem Englischen von Bernhard Robben
Originaltitel: Victory City
Originalverlag: Random House, New York 2022
Taschenbuch, Broschur, 416 Seiten, 11,8 x 18,7 cm
ISBN: 978-3-328-11214-3
Erschienen am  12. June 2024
Lieferstatus: Dieser Titel ist lieferbar.

Rezensionen

Ein märchenhafter Epos mit gesellschaftskritischem Unterton

Von: notwithoutmybooks

22.06.2024

Salman Rushdie ist einer der Autoren, die seit Jahren auf meiner Leseliste stehen. Bis auf den Kurzgeschichtenband "Osten, Westen" - der vor knapp 6 Jahren das erste nichtwissenschaftliche und nicht-Sachbuch seit Beginn meines Studiums war - kannte ich aber bis vor einigen Wochen nichts von ihm. "Victory City" beendete Rushdie kurz vor dem fundamentalistisch motivierten Angriff auf seine Person. Und es ist ein monumentales Buch, wirklich. Nicht mal unbedingt, weil es so mitreißt, sondern weil es eine eigene riesige Welt erschafft. Und neben seiner Fähigkeit, Welten zu erschaffen, lebendige Charaktere und spannende Handlungen, wird in dem Buch auch Rushdies Kunstfertigkeit deutlich, gesellschaftskritische Kommentare subtil einzuweben. Denn "Victory City" habe ich längst nicht nur als die fiktionalisierte Geschichte einer der großen mittelalterlichen Städte des Hindureichs, Vijayanagara, gelesen. Märchenhaft und lebendig erzählt Rushdie von der südindischen Stadt, die in "Victory City" zu Bisnaga wird, gestiftet von Pampa Kampana, die nach göttlicher Einflüsterung 250 Jahre lang leben soll und Bisnaga aus dem Nichts erschafft. Rushdie erzählt vom Aufstieg und Fall des Reichs, von internen Intrigen und der zentralen Rolle von Geschichten fürs menschliche Zusammenleben. Pampa Kampana flüstert Bisnagas Bewohner*innen Erinnerungen ein, erhofft sich eine offene, multikulturelle, gleichberechtigte Gesellschaft, sieht zu, was die Menschen daraus machen - und ist damit nicht immer zufrieden. Doch auch ihre Macht hat Grenzen, vor allem, wenn sich die Menschen gegen ihre Schöpferin wenden. Bisnaga blüht unter multikultureller Offenheit und droht, an religiösem Fundamentalismus zugrundezugehen. Auch Pampa Kampana selbst kennt die Schattenseiten der Religion, da sich in ihrer Kindheit ein vordergründig menschenfreundlicher, religiöser Mönch sich an ihr verging. Ihre Flucht ist die Fantasie, die Erschaffung eines Weltreichs. Und obwohl das Buch ernste Themen verhandelt und sich dabei intensiv an der reichen hinduistischen Geschichte bedient, behält es eine Leichtigkeit und Lebensfreude, die sich zumindest auf mich beim Lesen übertragen hat. Ich klinge begeistert und ja, klar, ich habe das Buch nicht unvoreingenommen gelesen, weil ich Rushdies öffentliche Wortmeldungen schon immer als sehr bereichernd und reflektiert erlebt habe. Aber dass mir das Buch so gut gefallen hat, liegt vor allem anderen an der Lebendigkeit der von ihm erschafften Welt. Leider hatte ich teilweise meine Schwierigkeiten, wirklich eingesogen zu werden. Ich habe das Buch eher über mehrere Wochen gelesen und gemerkt, dass man sich, um darin zu versinken, wirklich Zeit nehmen müsste. Vermutlich hätte es mir also noch besser gefallen,hätte ich es nicht parallel zu einer sehr stressigen Arbeitsphase gelesen. In diesem Sinn ist es ein Urlaubsbuch im besten Sinne, denn es ist gleichzeitig alles andere als oberflächlich.

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Indisches Epos

Von: Britta Buchlingreport

04.07.2023

“Victory City” heißt der neuste Roman von Bestsellerautor Salman Rushdie. Diesen hat er fertiggestellt, kurz bevor er auf einer Veranstaltung angegriffen wurde. Rushdie schreibt darin eine Übersetzung eines fiktiven Versepos rund um die Prophetin Pampa Kampana. Die Geschichte spielt in Südindien im 14 Jahrhundert. In der fiktiven Stadt Bisnaga, einem Schmelztiegel der Kulturen und Religionen, entfaltet sich das Schicksal von Pampa Kampana über die Jahre. Ihre Mutter verbrennt sich bei lebendigem Leib vor ihren Augen, So ist es für Witwen üblich. Von da an wächst in dem jungen Mädchen der Wunsch, dieses Schicksal zu durchbrechen. Und sie wird erhört! Eine Göttin gibt ihr magische Kräfte, die sie u.a 247 Jahre alt werden lassen. Pampa Kampa erhält außerdem drei Wünsche und besondere Samenkörner, aus denen die Stadt Bisnaga schließlich wächst. Victory City – eine Gesellschaft entwickelt sich über die Jahrhunderte Durch Pampas Geschichte fängt Rushdie auf brillante Weise die verwickelte und nuancierte soziale Landschaft unserer Gesellschaft ein und kommentiert Vielfalt, Identität und Multikulturalismus. Pampa ist eine Wanderin durch Zeit und begleitet die verschiedenen Herrscher der Stadt und ihre Entwicklung. Mal ist sie Königin, mal auf der Flucht, mal gilt sie als Hexe. Die Gesellschaft und ihre Werte in der Victory City gegenüber Frauen, Religion, Rasse, Bildung und Klasse variiert mit der Machtübernahme durch verschiedene Führer. Manchmal herrscht Harmonie, weil Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund sehr gut zusammenleben. Dann wird die Saat des Misstrauens gesät und Mauern werden errichtet. Rushdie verwebt gekonnt die verschlungenen Fäden von Politik und Religion miteinander. Gleichzeitig stellt er Fragen auf, die uns bis heute beschäftigen, wie auch der Angriff auf den Autor selbst zeigt: Sollte die Welt des Glaubens von der weltlichen Macht getrennt werden? Können wir eine Gesellschaft aufbauen, die uns nicht spaltet, sondern eint? Rushdie zeigt mit Victory City mal wieder sein ganzes Können und was für ein geschickter Erzähler er ist. Zugegeben, man muss manchmal etwas bei der Stange bleiben bei den ausufernden Schilderungen. Aber im Großen und Ganzen ist der Roman eine geschickt verpackte Allegorie für unsere Gesellschaft. Und Pampa Kampana eine spannende Heldin, mit der man gerne über die Jahrhunderte mit fiebert.

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Vita

Salman Rushdie, 1947 in Bombay geboren, ging mit vierzehn Jahren nach England und studierte später in Cambridge Geschichte. Mit seinem Roman »Mitternachtskinder«, für den er den Booker Prize erhielt, wurde er weltberühmt. 1996 wurde ihm der Aristeion-Literaturpreis der EU für sein Gesamtwerk zuerkannt. 2007 schlug ihn Königin Elizabeth II. zum Ritter. 2022 ernannte ihn das deutsche PEN-Zentrum zum Ehrenmitglied. 2023 wurde er mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet.

Zum Autor

Bernhard Robben

Bernhard Robben, geboren 1955, ist seit 1992 als Übersetzer tätig. Er übertrug und überträgt u.a. die Werke von Ian McEwan, John Burnside, John Williams und Salman Rushdie ins Deutsche. 2003 wurde er mit dem Straelener Übersetzerpreis der Kunststiftung NRW ausgezeichnet, 2013 mit dem Ledig-Rowohlt-Preis für sein Lebenswerk geehrt. Er lebt in Brunne, Brandenburg.

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