Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Grazia Deledda

Schilf im Wind

Roman. Überarbeitete Neuausgabe, kommentiert von Jochen Reichel

(6)
eBook epub
14,99 [D] inkl. MwSt.
14,99 [A] | CHF 21,00 * (* empf. VK-Preis)
Benachrichtigungen aktiviert

In der Buchhandlung oder hier bestellen

Ein poetisches Meisterwerk der italienischen Moderne

In der Kunst, mit wenigen Worten Stimmungen zu zaubern, ist Grazia Deledda bis heute unerreicht. Auf der abgeschiedenen Insel der Granatapfelbäume und der wilden Kaktusfeigen siedelt die Erzählerin ihr archaisch anmutendes Drama um Schuld und Sühne an. Wie Schilf im Wind finden sich die Insel-Menschen vom Schicksal erfasst, geknickt, zu Boden gedrückt und zuweilen wieder aufgerichtet. Was an Deleddas Prosa jedoch am meisten bezaubert, sind die poetischen Natur- und Landschaftsbeschreibungen ihrer Heimat Sardinien: an den Ufern der türkisen Flüsse gelbliche Binsen, von Silberfäden umsponnen, Mandel- und Pfirsichhaine vor stahlblauem Himmel, meergrünes Schilf und Palmengestrüpp, inmitten hügeliger Flure da und dort weiße Dörfer mit Glockentürmen, zerfallenes Gartengemäuer, abbröckelnde Hauswände, Überbleibsel von Höfen, dazwischen heilgebliebene Katen, und hoch darüber thronend eine schwarze Schlossruine ...

Für die Jubiläumsausgabe anlässlich des 150. Geburtstags Deleddas am 27.9.2021 wird die Manesse-Übersetzung aus dem Jahre 1954 gründlich überarbeitet und kommentiert.

»Ruhig und doch kraftvoll erzählt Deledda im Stil großer italienischer Romane von Schuld und Sühne. Die hochwertige Neuausgabe punktet mit Anmerkungen zu geographischen Besonderheiten, Traditionen, Ritualen. ... Herausragend sind die hypnotischen Natur- und Landschaftsbeschreibungen. Ein betörender Klassiker, wie gemacht für eine literarische Reise.«

top magazin Ulm | Neu-Ulm (19. June 2021)

Aus dem Italienischen von Bruno Goetz
Originaltitel: Canne al vento
Mit Nachwort von Federico Hindermann
eBook epub (epub), ca. 448 Seiten (Printausgabe)
ISBN: 978-3-641-27534-1
Erschienen am  13. April 2021
Lieferstatus: Dieser Titel ist lieferbar.

Ähnliche Titel wie "Schilf im Wind"

Ein Porträt des Künstlers als junger Mann

James Joyce

Ein Porträt des Künstlers als junger Mann

Kreutzersonate
(2)

Leo Tolstoi

Kreutzersonate

Winesburg, Ohio
(1)

Sherwood Anderson

Winesburg, Ohio

Die Glasperlenmädchen

Lisa Wingate

Die Glasperlenmädchen

Jane Eyre

Charlotte Brontë

Jane Eyre

Land der Dornen
(4)

Colleen McCullough

Land der Dornen

Das Hotel New Hampshire

John Irving

Das Hotel New Hampshire

Das Lob der Torheit

Erasmus von Rotterdam

Das Lob der Torheit

Das Geheimnis meiner Schwestern

Eve Chase

Das Geheimnis meiner Schwestern

Daphnis und Chloe
(3)

Longos

Daphnis und Chloe

Mitternachtskinder

Salman Rushdie

Mitternachtskinder

Interview mit einem Vampir

Anne Rice

Interview mit einem Vampir

Hauffs Märchen

Wilhelm Hauff

Hauffs Märchen

Der verborgene Garten
(4)

Kate Morton

Der verborgene Garten

Das Versprechen

Damon Galgut

Das Versprechen

Die Fremde am Meer
(1)

Linda Olsson

Die Fremde am Meer

Das Leuchten eines Sommers
(9)

Karen Swan

Das Leuchten eines Sommers

Eine gute Schule
(1)

Richard Yates

Eine gute Schule

Niemals ohne sie
(3)

Jocelyne Saucier

Niemals ohne sie

Hunger
(5)

Knut Hamsun

Hunger

Rezensionen

Großartige Naturbeschreibungen und voller Stimmungen...

Von: an_der_see

16.05.2024

Vor zwei Tagen habe ich die Lektüre von „Schilf im Wind“ von Grazia Deledda beendet und seitdem überlege ich, mit welchen Worten ich euch dieses Buch am besten näher bringen kann. Eine Herausforderung, wie ich finde. Denn dieses Buch weckt so viele Stimmungen, dass man fast darin verloren gehen und die Orientierung verlieren kann. Beim Lesen befinden wir uns auf Sardinien ungefähr im Jahre 1911, in einem kleinen Dorf, dessen Bewohner sich kennen, seit Generationen zusammen leben, wirklich etwas Neues passiert nicht, das Leben geht seinen Gang, fließt dahin, Jahreszeiten kommen und gehen, Feste werden gefeiert, es werden Kinder geboren, Menschen sterben, es wird geheiratet und geliebt. Doch egal wo auf dieser Welt, mag das Dasein auch noch so geordnet ablaufen, strengen Strukturen folgen, das Leben passiert, lässt sich nicht planen, bringt Leid und Freude mit sich, Unheil, Tod, Missgunst, Neid. Menschen verfolgen niedere Beweggründe, stellen sich über andere, es wird abgewertet und aufgewertet, man nimmt Schuld auf sich, versucht zu büßen. Menschen geraten auf Irrwege, verlieren sich selber, verlassen die Familie, brechen auf ins Ungewisse. Menschen aus der Stadt kommen ins Dorf und erzählen wie man richtig lebt, liebt und feiert, weil ja nur sie als Städter wissen, was ein richtiges Leben ist. Über all das und noch viel mehr erzählt Grazia Deledda in ihrem Buch „Schilf im Wind“. Sie lässt die Leser*innen am Leben des Knechts Efix teilhaben, an seinen drei Herrinnen, die eigentlich mal zu viert waren, doch eine hat ihre Familie verlassen um zu leben. Zurück kommt nach Jahrzehnten ihr Sohn Giacinto, wirbelt die festen Strukturen durcheinander, bringt Verwirrung und Herausforderungen mit sich. Es werden Schulden gemacht, die nicht bezahlt werden können, es werden Lösungen gesucht, wo es keine gibt, es werden neue und andere Wege gegangen. Unerwiderte Liebe ist ein großes Thema in diesem Roman, nicht gelebte Liebe, auch das Verkümmern in den Strukturen, wenn man doch ausbrechen möchte. Doch wie soll das gelingen, wenn man kein anderes Leben kennt, keines vorgelebt bekommen hat. Diejenigen die dann doch ausbrechen, werden als Feindbilder betrachtet, aus der Gemeinschaft für immer ausgestoßen. Dieses Verhalten gab es immer schon und ich befürchte, dass es das auch in Zukunft immer geben wird. In einer festen Familienstruktur anders zu sein, anders zu fühlen, zu hoffen und zu wünschen als alle anderen, führt nicht selten zu Einsamkeit und Kummer. Jetzt stellt sich mir die Frage, ob ich diesen Roman als düster empfunden habe. Könnte man annehmen, nach den voran gegangenen Zeilen. Mehr beklemmend als düster und durch die Landschaftsbeschreibungen und Wetterimpressionen doch auch heiter hell. Die Beschreibungen der Hitze Sardiniens im Hochsommer, der Granatapfelbäume, des Schilfes, der Flüsse, der staubigen Wege, haben mich sehr beeindruckt und genau diese Landschaftsbeschreibungen waren es auch, weswegen ich dieses Buch lesen wollte. Man spürt beim Lesen selber die Hitze, riecht die Granatäpfel, hört das Schilf rauschen, spürt den Durst während man über verstaubte Wege geht, drückend heiß die Sonne, flirrend das Licht, dann die Erfrischung eines rauschenden Flusses, die Erlösung durch einen Schluck kühlen Wassers. An dieser Stelle sei gesagt, dass „Schilf im Wind“ nichts für Menschen ist, die Naturbeschreibungen in Romanen nicht mögen, denn diese nehmen einen Großteil des Textes ein, sind ausufernd, intensiv und man kann in sie so versinken, dass man das eigentliche Geschehen beinahe wie durch einen Nebelschleier verfolgt und beobachtet. Ich habe die Lektüre als sehr gemächlich empfunden, es passiert sehr viel, aber alles sehr gemäßigt, ohne Action, ohne TamTam. Ich würde meinen, dass dieses Buch eher etwas für ruhige Gemüter ist, denen es in Büchern nicht sehr wichtig ist, dass sehr viel in sehr kurzer Zeit passiert, die Strecken aushalten die sehr unaufgeregt voran schreiten. Obwohl Jahre später und auf einem anderen Kontinent, von einem Mann geschrieben und über andere Themen erzählend, erinnert mich „Schilf im Wind“ ein wenig an „Licht im August“ von William Faulkner. Aus diesem Buch habe ich Stimmungen mitgenommen, weniger Handlung und ich glaube mit „Schilf im Wind“ wird es mir ähnlich ergehen. Vielleicht werden die Figuren nach einer Zeit verblassen, vielleicht werde ich ihre Namen vergessen, aber das Gefühl wird bleiben, diese ganz besondere Stimmung und wenn ich in Zukunft einen Granatapfel essen werde, so werde ich auch gleichzeitig an „Schilf im Wind“ denken. Ich kann es nicht genau erklären, aber ich habe das Gefühl, als wenn dieses Buch eher ein Sommerbuch ist. Vielleicht auch deshalb, weil das Licht und die Wärme um einen herum, diesem Buch ein wenig seine Schwere nehmen könnte? Denn eine gewisse Schwere bringt dieser Roman mit sich. Passendere Worte für einen Abschluss als folgende Textstelle finde ich nicht, in diesem Sinne: „ „Warum bricht uns das Schicksal, wie der Wind das Schilf bricht?“ „Ja“, sagte Efix da, „wir sind tatsächlich wie das Schilf im Wind, liebe Donna Ester. Genau deshalb! Wir sind das Schilf, und das Schicksal ist der Wind.“ „Ja gut, aber warum ausgerechnet dieses Schicksal?“ „Und dieser Wind, warum dieser Wind? Gott allein weiß es.““

Lesen Sie weiter

Poetische Kargheit

Von: Gute Seiten Schlechte Seiten

27.01.2022

Mit „Schilf im Wind“ von Grazia Deledda hat die Manesse Bibliothek einen weiteren Zuwachs bekommen. Entzückend im Einband und in eine andere Welt des 20. Jahrhunderts stimmungsvoll entrückend. Von Schönheit und Glaube an das Gute, poetischer Kargheit und Landschaftsbewunderung. Ein mit dem Literaturnobelpreis dotierter, italienischer Klassiker.

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.

Alle anzeigen

Vita

Grazia Deledda

Grazia Deledda (1871–1936) ist eine der bedeutendsten italienischen Erzählerinnen und Wegbereiterin der literarischen Moderne. Das alles umspannende Thema ihres Werks ist die Insel Sardinien, auf der sie geboren wurde. Die großartige sardische Landschaft, die Sitten und Gebräuche der Menschen, die Seele eines einfachen Inselvolks, Religiosität, Naturverbundenheit und Fatalismus, Leidenschaft und Sinnlichkeit bestimmen ihre suggestive Erzählkunst. 1926 wurde sie mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet.

Zur Autorin

Federico Hindermann

Federico Hindermann war Professor für Romanische Philologie in Erlangen und Leiter des Manesse-Verlags.

Nachwort

Pressestimmen

»Die sardische Schriftstellerin ist eine der verblüffendsten Erscheinungen der italienischen Literaturgeschichte. ... Die schön gestaltete Neuausgabe ist mit einem ausführlichen Anmerkungsapparat von Jochen Reichel ausgestattet, der mit zahlreichen historischen und kulturgeschichtlichen Details aufwartet. «

»›Schilf im Wind‹ ist ein Klassiker, der nichts von seiner Kraft und Wucht eingebüßt hat.«

Münchner Feuilleton, Florian Welle (01. June 2021)

»Ein sinnliches Buch. ... Grazia Deledda zeigt die inneren Kämpfe und Leidenschaften der Figuren so subtil und ausdrucksreich, dass ihr Roman etwas Zeitloses an sich hat. Er zieht uns in seinen Bann...«

ORF Ö1, Ex libris, Susanne Schaber (08. August 2021)

»Es sind die elementaren Probleme von Menschen im Kampf mit ihren Leidenschaften und der Natur, die Deledda ins Zentrum ihrer Werke stellte.«

Die Furche (A), Oliver vom Hove (23. September 2021)

»Deledda zeichnet fein das Bild einer aussterbenden Gesellschaft, wehmütig, doch ohne Kitsch.«

»In diesem zauberhaften Roman spürt man den unverwechselbaren Rhythmus der Insel Sardinien, die bis dahin in der Literatur fast namenlos geblieben war.«

Lesart - Unabhängiges Journal für Literatur, Monika Melchert (01. July 2021)

»Der Roman der sardischen Nobelpreisträgerin Grazia Deledda geht unter die Haut.«

FÜR SIE (27. October 2021)

»Grazia Deledda erzählt abwechslungsreich von den Irrungen und Wirrungen der Protagonisten. ... So wie das Schilfrohr, das immer in Gefahr ist, vom Wind gebrochen zu werden. Vom Wind des Schicksals.«

»Die Schilderungen von Kargheit und Eintönigwerden begleitet von leidenschaftlich mit Worten gemalten Landschaftsbildern.«

Donaukurier, Stephan Boos (29. May 2021)

»Mehr noch verzaubern die Landschaftsbilder der letzten großen italienischen Naturalistin, das grasgrüne Schilf etwa vor flirrenden Mandel- und Pfirsichhügeln ... Schilf, das sich unendlich biegen kann, manchmal aber doch bricht.«

»Berückend einprägsam sind Deleddas Naturschilderungen. Im Roman wird ein Sardinien voll naturmagisch beseelter Landschaft und agrarisch beherrschter Vegetation beschworen...«

Die Weltwoche (CH), Oliver vom Hove (05. May 2022)

»Was an Grazia Deleddas Geschichte besonders hervorsticht, sind die Natur- und Landschaftsbeschreibungen ihrer Heimat Sardinien. ... Ein beeindruckender und zeitloser Klassiker der Literaturgeschichte!«