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Hauke Goos, Annette Goos

Warum hängt daran dein Herz?

Wie Erinnerungsstücke aus der Kriegszeit helfen, unsere Eltern zu verstehen
Ein SPIEGEL-Buch

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Ein Messer, ein leerer Koffer, ein Paar Handschuhe aus Jute: Was Alltagsgegenstände heute noch über den Krieg erzählen – prominente und unbekannte Kriegskinder und -enkel berichten

In vielen Familien ist der Zweite Weltkrieg bis heute präsent, manchmal in ganz alltäglichen Dingen: einem Kleiderbügel, den die Mutter auf der Flucht dabeihatte, einer Keksdose, die für eine verlorene Kindheit steht, oder einer Trillerpfeife, die dem Vater gehörte, der aus dem Krieg nicht zurückkam. Mit ihnen verbindet sich die Erinnerung an Zeiten voller Angst und Leid, für die die Menschen, die sie oft noch als Kind miterlebt haben, zuweilen keine Sprache finden.

Annette und Hauke Goos stellen 36 solcher Erinnerungsstücke vor und bringen ihre Besitzer, darunter prominente Stimmen wie Björn Engholm, Marie-Luise Marjan, Paul Maar, Rita Süssmuth und Peter Stephan Jungk, zum Erzählen: Die so entstandenen Gesprächsprotokolle geben Zeugnis davon, welche seelischen Verwüstungen Krieg selbst in der Kinder- und Enkelgeneration hinterlässt. Und sie zeigen, wie die Gegenstände uns helfen können, unsere Eltern (besser) zu verstehen. Die beeindruckenden Geschichten und Menschen hinter den Gegenständen werden von dem Fotografen Dmitrij Leltschuk einfühlsam in Szene gesetzt.

»Es ist ein Verdienst dieses Buches, dass man die Generation der Kriegskinder besser zu verstehen lernt.«

Augsburger Allgemeine (24. April 2024)

eBook epub (epub), ca. 384 Seiten (Printausgabe)
mit vielen Farbfotos
ISBN: 978-3-641-31809-3
Erschienen am  24. April 2024
Lieferstatus: Dieser Titel ist lieferbar.

Rezensionen

Gegenstände, die Geschichten erzählen

Von: Marianne

24.06.2024

Zwei Silberlöffel und zwei Gabeln. Das ist alles, was eine Familie aus den Trümmern ihres Zuhauses retten kann. Ein zu Fetzen geliebter Teddybär, den ein gefühlskalter Vater sein Leben lang aufbewahrt. Das Messer, zuerst Verteidigungswaffe, und nun Küchenwerkzeug. In diesem Buch erzählen fast vierzig Menschen von den Erlebnissen ihrer Eltern im Krieg. Ein Gegenstand steht dabei sinnbildlich für die Jahre voller Entbehrungen und Angst, teils aber auch Freude und Geborgenheit. Eine Vielzahl der Erzähler sagen, dass sie nur wenig mit ihren Eltern über ihre Kriegserfahrungen sprechen konnten. Da ist eine undurchdringliche Wand. Das Gefühl, dass die Elterngeneration nicht befragt werden will. Nur in besonderen Augenblicken lassen die inzwischen Altgewordenen teilhaben an den schwerwiegenden Geschehnissen in ihrer Kindheit und Jugend. Und selbst dann geht es selten um Gefühle. Das war damals so, heißt es dann. Viele berichten von abwesenden Vätern, die entweder im Krieg gefallen oder voller Wut heimgekommen sind. Manchmal sind es die Mütter, die es nicht schaffen für ihre Kinder da zu sein. Einige Erzähler mussten wegen ihrer jüdischen Herkunft fliehen. Einer ist wütend auf seinen Vater, der als Nazi viele Unschuldige auf dem Gewissen hat. Ein anderer versteht nicht, warum er in ein Kinderheim gesteckt wurde. Die Erfahrungen lassen sich jeweils in fünf bis zehn Minuten lesen. Jedes Kapitel beginnt mit einem künstlerisch wunderschönen Bild des Gegenstands und endet mit einem Porträtfoto des Berichtenden. Dazu kommen kleine alte Fotos, Erinnerungen an ein langes Leben. Die Berichte sind in der Ich-Form geschrieben. Ergänzt wird das Buch mit einem Interview mit Peter Maar, dem Schreiber der bekannten Sams-Geschichten, und von seinem Sohn und Enkel. Und das Buch endet mit einem Interview über die Verarbeitung von traumatischen Erlebnissen. Jede einzelne Geschichte ist spannend und lesenswert. Interessant und aufschlussreich ist vor allem das Gemeinsame an diesen Geschichten. Es wirft Licht auf Rätselhaftes im Leben der Kriegskinder-Generation und weckt Verständnis für die teilweise recht harte und schroffe Erziehung, die ihre Kinder erleben mussten. Fazit: Ein wunderschön gestaltetes und sehr lesenswertes Buch über die Erfahrungen von traumatisierten Kindern im Zweiten Weltkrieg, die über ihre Erlebnisse meist geschwiegen haben. Und doch haben sie etwas von ihrem Schmerz an die nächste Generation weitergegeben. Sehr empfehlenswert, und durch die hochwertige Ausstattung sehr gut als besonderes Geschenk geeignet!

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Berührende Kindheitserinnerungen an schlimme Zeiten – fesselnd, aber auch etwas einseitig

Von: Renas Wortwelt

27.05.2024

Wer kennt ihn nicht, diesen einen Gegenstand, an dem so viele Erinnerungen hängen. Manchmal ist es auch nur ein Geruch, ein Geräusch oder ein Geschmack. Und nicht immer sind es schöne Erinnerungen. Das Autorenpaar Annette und Hauke Goos hat mit 36 Menschen über diese Dinge gesprochen, hat sie dazu angeregt, in den Erinnerungen zu suchen nach ihren Eltern oder Großeltern, nach schönen und oft auch weniger schönen Erlebnissen aus der Zeit während und nach dem Zweiten Weltkrieg. Es sind meist unbekannte Menschen, die ihre Erinnerungsstücke zeigen, doch auch bekannte Persönlichkeiten sind darunter, wie die Schauspielerinnen Hanna Schygulla und Marie-Luise Marjan, Politiker:innen wie Gerhart Baum, Björn Engholm und Rita Süssmuth oder Schriftsteller wie Paul Maar, die hier sehr persönlich und meist sehr ergreifend berichten, wie es ihnen erging. Vor allem, wie ihre Eltern mit dem umgingen, was sie im Krieg erlebten, und wie das sich auswirkte auf die Kinder und sogar noch auf die Enkel. Da ist der Vater, der als traumatisierter Soldat heimkehrt. Da ist die Mutter, früh verwitwet, die allein die Kinder versorgen, vor dem Verhungern bewahren muss. Da ist der Vater, der seine Traumata durch ewiges Schweigen in sich verschließt und der Vater, der sie durch Verprügeln des Sohnes kompensiert. Da ist die Mutter, die ihr Kind ins Heim gibt, da ist die Mutter, die vor lauter Arbeit die Liebe vergisst. Und da sind die Kinder, die durch dieses Verhalten für ihr ganzes Leben geprägt werden. Zusätzlich gibt es ein längeres Gespräch mit Paul Maar, seinem Sohn und seinem Enkel. Sowie ein Interview mit einer Therapeutin. So berührend, erschütternd und interessant all diese Geschichten sind, sie gleichen sich auch alle sehr. Dazu kommt, dass, mit nur vier Ausnahmen, all dies Erinnerungen an „Täter“ sind, also an diejenigen, die im Krieg auf deutscher Seite kämpften. Oder die in deutschen Städten zwar am Ende im Bombenhagel lebten, aber nicht zu den Verfolgten, Deportierten, Ermordeten gehörten. Daher ist mir dieses Buch etwas zu einseitig. Denn mehr Erinnerungen an die Erfahrungen dieser Verfolgten und was das mit ihren Nachkommen machte, wären es wert gewesen, in das Buch aufgenommen zu werden, meine ich. Die Aufmachung des gesamten Buches ist sehr ansprechend, die Fotos von Dmitrij Leltschuk bringen die Erinnerungsstücke gut zur Geltung. Daneben gibt es bei jedem Beitrag auch alte Fotos der Eltern oder der Erzählenden als kleine Kinder. Diese Fotos sind jeweils am Rand eingedruckt, daher oft zu klein, um wirklich etwas zu erkennen. Insgesamt ein durchaus wichtiges Buch, dem meines Erachtens jedoch ein ebenso wichtiger Teil fehlt.

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Vita

Hauke Goos, Jahrgang 1966, arbeitete nach dem Geschichtsstudium zunächst für das SAT.1-Magazin »Akte«, ehe er 1999 zum Magazin SPIEGELreporter kam. Von 2001 bis 2022 schrieb er für das Reportagenressort des SPIEGEL, heute leitet er dort das Sportressort. Bei DVA sind bislang von ihm erschienen »Ein Sommer wie seither kein anderer« (zusammen mit Alexander Smoltczyk, 2021) und der Kolumnenband »Schöner schreiben« (2021). Er lebt mit seiner Familie in Hamburg.

Zum Autor

Annette Goos, Jahrgang 1967, studierte Psychologie und Publizistik, bevor sie als Reporterin zum Fernsehen ging. Seit ein paar Jahren verfasst sie unter dem Titel »100 Fragen – eine Bilanz« Biographien. Sie lebt mit ihrer Familie in Hamburg.

Zur Autorin

Pressestimmen

»Berührende Geschichten, die beweisen, welche Spuren ein Krieg über Generationen hinweg hinterlässt.«

HÖRZU (26. April 2024)

»36 berührende Protokolle, die davon handeln, wie die Menschen einer Generation wurden, was sie sind.«

Donna (06. May 2024)

»Es sind Geschichten, die zu Herzen gehen. [...] Auch fotografisch wunderbar in Szene gesetzt.«

Kölner Sonntags-Express (12. May 2024)

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