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Rezension zu
Die Hungrige

Lebenshunger

Von: Meerglas
26.05.2024

Lydia hat einen unstillbaren Hunger. Tagsüber zieht sie sich Youtube-Videos rein, wo Menschen "what I eat in a day" posten. Sie will Lebensmittel riechen und schmecken, sie sehnt sich nach Essen, aber sie kann nicht...denn Lydia ist ein Vampir. Sie arbeitet als Künstlerin und zieht in eine alte Keksfabrik, wo sich andere Künstler mit ihren Ateliers angesiedelt haben. Dort begegnet sie Ben, in den sich ihre menschliche Seite verliebt. Noch bezähmt sie ihren Dämonen und sättigt sich mit aus dem Internet bestellten Kunstblut. Aber es fällt ihr immer schwerer, den menschlichen Mahlzeiten (nämlich den Menschen selbst) zu widerstehen und in ihr kämpft Dämon gegen Mensch. Der Roman ist ziemlich durchgeknallt, widerlich und interessant zugleich. Claire Kohda nimmt Abstoßendes und stilisiert es zu Kunst. Gleichzeitig thematisiert sie Anderssein, sich fremd fühlen und dem Wunsch nach Nähe und Dazugehörigkeit. Lydia ist Ausgestoßene, weil sie sich selbst dazu macht, es ja auch nicht anders kann. Dennoch sehnt sie sich nach Teilhabe und kompensiert dies durch das Ansehen von Youtube-Videos und dem Beobachten anderer Menschen durch Restaurantfenster. Es fällt mir schwer zu beurteilen, ob dieser Roman einfach nur abstoßend oder ein Kunstwerk ist. Vermutlich beides. Definitiv ist dieses Buch aber kein reiner Unterhaltungsroman, über den man sich am besten selbst ein Bild machen sollte.

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