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Rezension zu
Das Geflüster

Mutterschaftsthematik im Desperate Housewifes - Vibe erörtert

Von: thrilltastisch
06.06.2024

Da "Der Verdacht" von Ashley Audrain zu meinen Lieblingsbüchern gehört, war "Das Geflüster" eine Pflichtleküre für mich. Das Cover, in zarten Farbtönen gehalten, unterstreicht die scheinbare Harmonie der Nachbarschaft, um die sich die Geschichte dreht. Alles beginnt mit einem idyllischen Gartenfest in der Harlow Street, das jäh unterbrochen wird, als Gastgeberin Whitney wegen ihres ungehorsamen neunjährigen Sohnes Xavier die Fassung verliert. Wenige Monate später stürzt Xavier aus dem Fenster und fällt ins Koma. Dieser Vorfall bringt Dinge ins Rollen, die die Fassade der perfekten Nachbarschaft bröckeln lässt. "Das Geflüster" erzählt von vier Frauen, deren Leben durch unerwartete Ereignisse und schwerwiegende Entscheidungen aus den Fugen geraten, während Xavier um sein Leben kämpft. Es geht um Whitney, die Mutter von Xavier und zwei kleineren Kindern, der ihre Karriere sehr wichtig ist und die daher mit ihrer Mutterrolle zu kämpfen hat. Ihre beste Freundin Blair von gegenüber ist das genaue Gegenteil: die klassische Hausfrau mit schier endloser Geduld für ihre Tochter. Doch auch sie hadert mit ihrer Rolle. Rebecca, eine Nachbarin und Ärztin in dem Krankenhaus, in das Xavier nach seinem Sturz eingeliefert wird, wünscht sich sehnlichst ein Kind mit ihrem Ehemann, konnte aber bisher keines bekommen. Die vierte im Bunde ist Mara, eine ältere Dame, die die Geschehnisse in ihrer Straße lieber aus sicherer Entfernung beobachtet und ihren kranken Mann pflegt. Ihre Perspektive bleibt im Vergleich zu den anderen kürzer, aber nicht weniger bedeutsam. "Mutterschaft" in all ihren Facetten ist ein zentrales Thema in Ashley Audrains Werken und da ich selbst Mutter bin, kann ich mich problemlos in die Lebenslagen der Figuren einfühlen. Ich habe beim Lesen eine Achterbahn der Gefühle durchgemacht, von Verständnis über Mitleid bis hin zu Wut. Der Autorin gelingt es ganz wunderbar, alle Facetten ihrer Persönlichkeiten offen zu legen, die Frauen sind äußerst greifbar und lebendig dargestellt. Ein grandioses Buch, dass, obwohl kein Thriller, trotzdem viel Spannung aufbaut und einen hohen Unterhaltungswert besitzt. Es hält den Leser durch geschicktes Streuen von Informationen, Zeitsprünge und Perspektivwechsel in Atem. Zwar gefällt mir Audrains erster Roman „Der Verdacht“ wegen der stärkeren Thriller-Elemente etwas besser, doch auch „Das Geflüster“ ist ein echtes Highlight. Ich freue mich auf zukünftige Veröffentlichungen der Autorin und werde definitiv alles Weitere von ihr lesen. Wer gerne weibliche Figuren begleitet und schmutzige Geheimnisse aufdeckt, der ist mit diesem Buch hier richtig.

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