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Rezension zu
End of Story - Der Mörder unter uns

Ein Highlight der Kriminalliteratur

Von: Barbaras Bücherbox
11.06.2024

Als Nicky Hunter von dem bekannten und berüchtigtem Krimischriftsteller Sebastian Trapp nach langer Brieffreundschaft in dessen Haus eingeladen wird, um seine Biografie zu schreiben, kann sie einfach nicht ablehnen. Seit jeher ist sie fasziniert von dem weltberühmten Mann und dessen Schicksal. Denn zwanzig Jahre zuvor sind dessen Sohn und Ehefrau spurlos verschwunden, bis heute gibt es keinerlei Spuren, nur Verdächtigungen, Vermutungen und selbsternannte Privatermittler im Internet. Vor Ort lernt Nicky eine glamouröse und interessante Familie kennen, über denen trotzdem düster und gefährlich die Vergangenheit schwebt. Plötzlich werden Geheimnisse aufgedeckt, die so lange verschüttet waren, und nicht nur Nickys Leben schwebt in Gefahr … Natürlich habe ich vor sehr, sehr langer Zeit »The Woman in the Window« gelesen – das ich gut, aber nicht außergewöhnlich fand. Ein, wie ich fand, typischer Domestic-Thriller mit einem übertriebenen Ende. »End of Story« dagegen klang schon vom Klappentext her wie etwas, das genau meinem Geschmack entspricht: düstere Vergangenheit, Schriftsteller und Kriminalromane (nach Acht perfekte Morde von Peter Swanson bin ich da einfach absolut gehyped). Und ich wurde nicht enttäuscht, denn End of Story gehört wohl jetzt zu meinen absoluten Lieblingsthrillern (auch, wenn es, wie ich finde, mehr Krimi als Thriller ist). Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Nicky Hunter, der Frau, die Trapps Biografie schreiben soll, sowie Trapps Tochter Madeleine erzählt. Sehr langsam und zaghaft nähern sich beide der Vergangenheit, ohne dem Leser jemals zu viel zu verraten. Man rätselt und verdächtigt nach jedem Kapitel jemand anderen, obwohl man bis zum Ende hin nicht weiß, ob Trapps Frau und Sohn wirklich tot oder „nur“ verschwunden sind. Spannend von Seite eins an und großartig erzählt. »Sie hat das Gefühl, dass sich ein Vorhang hebt. Nehmen Sie Platz, Ladys und Gentlemen. Der zweite Akte beginnt.« Warum das Buch aber für mich aus der Thrillermasse so heraussticht, ist der Schreibstil. AJ Finn schreibt großartig. Die Sätze sind so gut formuliert, dass man teilweise denkt, man lese eine Sherlock-Holmes-Geschichte, die ins moderne Zeitalter versetzt wurde. Jeder Satz scheint wohlüberlegt zu sein, die Charakterisierung (vor allem Sebastian Trapp) ist großartig – hätte es den Mann gegeben, ich hätte ihn geliebt und wäre ihm ebenso verfallen, wie unzählige andere. »Er ist wie Feuer. Du willst dich neben ihn setzen und deine Hände wärmen.« Gleichzeitig spürt man die Gefahr, die von ihm ausgeht – auch, wenn man sie nicht greifen kann. Himmel, war das gut! Absoluter Thriller-Tipp, wenn ihr nicht den hundertsten Domestic-Thriller lesen wollt, in dem eine „schwache“ Ehefrau von ihrem Mann/Partner kleingehalten wird. Aber seid offen für das Ende. »Die Vergangenheit liegt nicht hinter uns. Sie liegt auf der Lauer.«

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