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Rezensionen zu
Die Stunde der Wut

Horst Eckert

Ein Fall für Melia und Vincent-Reihe (2)

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Melia Adan (vormaliger Deck(nach)name Khalid) arbeitet inzwischen als Kriminalrätin und ist somit die Vorgesetzte von Vincent Che Veih. Eine Abiturientin stirbt nach einer Messerstecherei in ihrer Wohnung. Sie kann noch den Notarzt rufen, die Hilfe kommt jedoch zu spät. Als die Sanis eintreffen, ist sie ihren Verletzungen erlegen. Alles deutet auf einen Streit mit ihrem Freund hin. Doch liegt der Fall so einfach? Schließlich hat eine dritte Person in der gemeinsamen Wohnung übernachtet. Wer war das und was war der Grund des Besuchs? Dies gilt es für Vincent nun herauszufinden. Melia indessen gibt nicht auf, nach Solveig Fischer zu suchen. Während des letzten Falls ist die Verfassungsschützerin und Kollegin spurlos verschwunden. Melia ist der festen Überzeugung, dass Solveig auf dem ehemaligen Bauernhof, den sie im Zuge der Ermittlungen gegen Neonazis aufgesucht hatte, ermordet und im Fundament des neu errichteten Gebäudes eingegossen wurde. Vincent ist zwischenzeitlich nicht der Meinung, dass der Freund der Abiturientin Klara Dorau der Mörder ist. Denn in diese Familie scheint es einige Unstimmigkeiten zu geben. Und damit ist nicht nur der ältere Bruder gemeint, der einmal den Neonazis sehr zugehörig war … *** Was ein spannender und fesselnder Thriller. Ich bin nur so durch die Handlung gerast und bin begeistert. Vincent Che Veih ermittelt ja nun bereits seit einigen Jahren und alle seine Fälle gefielen mir sehr gut. Melia Adan (Khalid) kenne ich seit dem letzten Band „Im Namen der Lüge“. Und mir gefällt dieser zweite Teil sogar noch besser. Kam ich im ersten gemeinsamen Fall der beiden doch ab und an mit den Namen der Figuren durcheinander, so habe ich hier voll den Überblick behalten. Und das, obwohl es verzwickter und verwobener eigentlich gar nicht geht. Alles und jeder hängt miteinander zusammen, „klüngelt“ untereinander. So eine umfangreiche und komplexe Handlung so logisch, spannend und fesselnd zustande zu bringen, da gehört schon was zu. Eckert vergisst nicht eine Kleinigkeit in der Geschichte, Nebenfiguren aus vorgehenden Romanen, alle tauchen irgendwie wieder auf und kommen zu Zuge. Horst Eckert recherchiert wirklich gut und bringt die Dinge so zu Papier, dass man merkt, dass er sein Handwerk und das des Polizeiapparats und der Politik versteht. Er beschreibt Machenschaften, die hinter den Kulissen ablaufen, wie Drogenhandel, Geldgeschäfte und soviel mehr. Und nebenher zeichnet er seine Charaktere gründlich, sehr menschlich und tiefgründig. Gibt ihnen ihre eigene Geschichten und viel Zwischenmenschlichkeit und macht den trockenen Stoff damit „wett“, schenkt dem Leser Zeit, abzuschalten, sich zurückzulehnen und etwas runterzukommen. Ich kann den zweiten Teil der Melia/Vincent-Reihe nur empfehlen. Fesselnde, sehr spannende Lesestunden mit wunderbaren Protagonisten jeder Art sind garantiert.

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Zum zweiten Mal arbeiten Kriminalrätin Melia Adans und Kriminalhauptkommissar Vincent Veih gemeinsam an einem Fall. Während Vincent sich in die Ermittlungen im Mordfall Klara Dorau stürzt, streckt Melia weiter ihre Fühler aus um die Leiche ihrer vermissten ehemaligen Kollegin Solweig zu finden. Die Suche kann nur inoffiziell erfolgen, da sie keine Unterstützung vom Verfassungsschutz erhält. Tatsächlich hatte die Aufdeckung eines rechtsextremen Netzwerk bemerkenswert wenig Konsequenzen für die Beteiligten gehabt. Nur Melias Karriere beim Verfassungsschutz endete abrupt. Sie wechselte in die Kriminalinspektion I und ist jetzt de facto Vincents Chefin. Die Ermittlungen führen Beide in den Drogen-und Korruptionssumpf. Und immer wieder begegnen ihnen korrupte Staatsdiener und rechte Terroristen. Puh, das war heftig. Horst Eckert schreibt immer am Puls der Zeit und legt den Finger in den immer größer werdende Spalt unserer Gesellschaft. Seine Thriller zu lesen, erzeugt bei mir oft ein beklemmendes Gefühl. Es gibt bei ihm keine triefende Blutspur und keinen Serienmörder, sondern eine unbestimmte Angst um die Gesellschaft, in der wir leben. Abgesehen von der Pandemie, die aktuell die Bevölkerung, die Wissenschaft, Wirtschaft und Politik beschäftigt, wird uns suggeriert, dass wir in einem Staat mit Willkommenspolitik gegenüber Flüchtlingen leben. Wir eine nachhaltige Richtungsänderung in der Umweltpolitik erleben, „Friday für Future“ unterstützen und die rechte Gesinnung unter Kontrolle haben. Das dem nicht so ist, erschreckt und verunsichert. Horst Eckerts Thriller beleuchtet diese verborgene Seite und regt zum Nachdenken an. Seine äußerst spannenden Thriller rütteln auf, regen auf und schreien geradezu „Macht die Augen auf und guckt hin“. Seine fiktiven Geschichten kratzen erschreckend oft an der Wirklichkeit oder weisen zumindest die Richtung, wo man genauer hinsehen sollte. Die farbige Kriminalrätin und der Kriminalhauptkommissar, dessen Mutter aktives Mitglied der RAF war und aktuell wieder Aktivistin ist, sind gut gewählt. Die Beiden werden sich ständig aneinander reiben, gegensätzliche Vorstellungen ausdiskutieren und gemeinsam gegen die rechten Bündnisse und Auswüchse arbeiten. Ich hoffe auf noch viele Fälle für Melia Adan und Vincent Veih.

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Darum geht's: Die Studentin Klara Dorau wird in ihrer Wohnung erstochen, ihr Freund ist verschwunden. Vincent Veih übernimmt den Fall, der nur auf den ersten Blick aussieht wie der tödliche Streit eines Paares. Seine Chefin Melia Khalid kann während dessen nicht von der Idee ablassen, dass die Verfassungsschützerin Solveig Fischer auf dem Gelände eines Bauernhofes von Neonazis ermordet und verscharrt wurde. Sie setzt alle Hebel in Bewegung und tritt damit wichtigen Leuten auf die Füße. So fand ich's: Dem Verfassungsschutz hat Melia den Rücken gekehrt, doch der letzte Fall, den sie dort bearbeitete und der uns im ersten Band "Im Namen der Lüge" erzählt wurde, lässt sie nicht los. Melia möchte unbedingt das Verschwinden von Solveig Fischer aufklären. Sie vermutet, dass die Verfassungsschützerin Fischer von Neonazis, denen sie auf der Spur war, ermordet und auf dem Gelände eines Bauernhofes in ein Fundament eingegossen wurde. Mit ihrer Hartnäckigkeit rührt sie Dinge auf, die andere lieber im Dunkeln lassen möchten. Dass ihr Freund Klara Dorau ermordet haben könnte, glaubt Vincent Veih nicht wirklich. Zu viele Dinge sind in Klaras familiärem Umfeld im Argen und die Sache wird weitaus komplizierter, als es zuerst wirkte. Dass Melia neuerdings die Chefin von Vincent Veih ist, bremst ihre private Sympathie, die sich gerade entrwickelte, ein wenig aus. Und einer Meinung sind die beiden auch nicht immer, denn Melia konzentriert sich nicht nur auf Personalführung und Papierkram, sondern greift auch in die Ermittlungen ein. Doch auf eine etwas sperrige Art arbeiten die beiden gut zusammen. Genau wie im ersten Band spielen verschiedenste Themen in die Handlung des Buches. Rechts- und linksradikale Umtriebe, Geheimniskrämereien und Alleingänge von Ermittlern, eine hauchdünne Trennlinie zwischen Informant des Gemeimdienstes und Verbrecher, zwischen Heimatliebe und Fanatismus, Loyalität und posttraumatischer Belastung, Geldgier, Drogengeschäften und ganz handfestem praktischem Egoismus. Das Ganze wird so erzählt, dass es zu hundert Prozent aus dem Leben gegrifffen wirkt. Wirtschaft, Politik, radikale Gesinnung, nichts davon scheint unrealistisch übertrieben, sondern könnte auch aus den Nachrichten stammen. Und doch packt einen die Wut angesichts der Machenschaften, über die man da liest und die es Melia und Vincent schwer machen, Verbrechen aufzuklären. Denn jeder kocht sein eigenes Süppchen, verschweigt oder erzählt Halbwahrheiten und einer spielt den anderen aus. Dieser Politthriller lässt einen hinter die Kulissen komplexer, verflochtener Machenschaften schauen und nimmt einen von Anfang an mit in die Handlung. Eine gute Mischung aus spannend und präzise erzählt hat mich gepackt, der Schwerpunkt liegt auf der Handlung, die sich mit ihren politischen und wirtschaftlichen Themen auf das echte Leben übertragen lässt und dadurch mit erschreckendem Realismus besticht. Für Fans von Politthrillern sind sowohl "Die Stunde der Wut" als auch der Vorgängerband "Im Namen der Lüge" empfehlenswert.

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In „Schwarzlicht“ habe ich Vincent Veih kennengelernt. Von Anfang an hat er mich in den Bann seiner brisanten, komplexen Fälle gezogen. Nach „Schattenboxer“ folgte „Wolfsspinne“. Seit dem vergangenen Jahr unterstützt Melia Adan den Hauptkommissar bei den Ermittlungen. Nach ihrem ersten gemeinsamer Fall „Im Namen der Lüge“ ist am 08.03.2021 beim Heyne Verlag Band 2 „Die Stunde der Wut“ erschienen. Man kann jeden Vincent Veih-Thriller ohne Vorkenntnisse aus den vorangegangenen Büchern lesen. Dennoch empfehle ich mit „Schwarzlicht“ zu beginnen. Ein Jahr ist vergangen seit Melia Adans Karriere beim Verfassungsschutz endete. Inzwischen ist sie Kriminalrätin und noch immer beschäftigt Melia der Fall ihrer damals spurlos verschwundenen Kollegin Solveig. Sie glaubt, dass Neonazis ihre Leiche auf einer Baustelle des kompromisslosen Immobilienhais Osterkamp beseitigt haben. Vincent Veih untersucht den Fall der ermordeten Tochter eines Psychiaters. Zunächst sieht alles nach einer Beziehungstat aus. Schnell wird jedoch klar, dass die Ermittlungen in einen Dschungel aus Gier, Korruption und Intrigen führen und dass die Stunde der Wut geschlagen hat. Am Anfang der Geschichte führt Horst Eckert seine Akteure ein. Zum besseren Verständnis befindet sich auf den ersten Seiten ein Organigramm vom Polizeipräsidium Düsseldorf. Es dauert eine Weile ins Geschehen zu kommen und die Zusammenhänge zu erkennen. Konzentriertes Lesen zahlt sich aus. Die Handlung ist von kurzen Kapiteln und Szenenwechseln durchzogen. Das bringt ein hohes Tempo in die Szenerie. Personen, von denen man eine weiße Weste erwartet, entpuppen sich als Drogenhändler, Rechtsradikale oder korrupte Beamte. Dem Autor gelingt es vortrefflich eine düstere, geheimnisvolle Atmosphäre zu schaffen. Ich bin mittendrin und will die Rätsel entschlüsseln, aber er hat auf dem Weg dorthin immer wieder Überraschungen oder interessante Wendungen parat. Es sind schockierende und realitätsnahe Bilder unserer zerrissenen Wohlstandsgesellschaft. Ich blicke in menschliche Abgründe. Eckert deckt unlautere Machenschaften schonungslos offen auf. Das stimmt mich nachdenklich. Im Finale überschlagen sich die Ereignisse. Letzte Puzzleteile fügen sich zu einem stimmigen Gesamtbild zusammen. Gedankenverloren bleibe ich zurück. Mich hat dieser exzellent recherchierte, facettenreiche Politik-Thriller begeistert. Spannend, rasant und brandaktuell! Lesen!!!

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Spannung pur

Von: Julia

30.03.2021

Es gab schon ein Buch „Im Namen der Lüge“ und es ging darum das Melia Adan den Verfassungsschutz zu verlassen und ist nun für die Leitung des KK11 verantwortlich. Und hat damit Vincent Veihs als Vorgesetzten. Aber am Ende ziehen beide an einen Strang, die Zusammenarbeit klappt gut, auch wenn die Kriminalrätin Entscheidungen trifft, mit denen der KHK nicht einverstanden ist. Doch noch immer macht es Melia fertig, dass ihr Ex-Kollegin Solveig Fischer spurlos verschwunden ist. Sie meint zu wissen was mit ihr passiert ist, aber nicht nur fehlende Beweise, sondern auch die Leiche fehlt. Sie forscht nach und begibt sich auf gefährliches Terrain und es zeigt sich, dass Big Money sehr gefährliche Helfershelfer hat, mit denen nicht zu spaßen sind. Vincent hat mit einem Mordfall zu tun, der auf den ersten Blick eine Beziehungstat vermuten lässt. Bei den Befragungen in der Opferfamilie erben sich jedoch neue Spuren, die heftige Dimensionen annimmt. Der Autor für mich noch neu hat mir sehr gut gefallen. Von flüssigen und leichten Schreibstil der angenehm zu lesen ist. Es wird in der Geschichte das Thema der Täter aufgegriffen und auch die politische Ebene wird nicht vergessen. Eine Kluft zwischen arm, Reich und anderen Ebenen, die deutlich fühlbar sind und man beim Lesen gut nachvollziehen konnte. Man merkt Hass, Verzweiflung und auch Rückhalt ist deutlich zu spüren. Es ist deutlich zu spüren und nachzuvollziehen und spiegelt auch die Realität wider. Ich habe Gänsehaut bekommen zum Teil, aber auch etwas erschrecken und Ängstlichkeit. Die Spannung war sofort gegeben und hielt von Anfang an bis zum Ende was mir besonders gut gefallen hat. Aber auch die Geschichte an sich ist gut und vom Autor sehr gut umgesetzt. Das Buch bekommt von mir 5 Sterne.

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"Die Stunde der Wut" ist der folge Band einer Thriller Reihe, für mich jedoch das erste Buch der Reihe und vom Autor. Mit dem ersten Blick ins Buch findet sich eine schöne Übersicht über das Polizeipräsidium Düsseldorf, welches ein schönes extra ist, mir beim lesen jetzt aber keinen großen Mehrwert geliefert hat. Die Geschichte startet mit einem kurzen Rückblick in die Vergangenheit vor einem Jahr. Ich hatte große bedenken ob ich in die Reihe finde. Zum einen weil es der zweite Teil einer Reihe ist, aber zum andern auch weil sich der Thriller auf dem Thema Politik stützt. Beide bedenken wurden aber von dem Buch aus dem Weg geräumt. Auch wenn die Vergangenheit vor einem Jahr irgendwie eine wichtige Rolle in dem Buch spielt, sind Vorkenntnisse nicht erfordert und es kommt trotzdem genug Spannung auf, was vom Autor sehr gut gelöst wurde. Das Buch wurde mit vielen kurzen Kapiteln geschrieben. Die Erzählperspektive wechselt somit sehr sehr häufig. Das bringt Tempo in die Geschichte, lässt Abwechslung aufkommen und baut sehr gut Spannung auf. Auch wenn es viele Einblicke zu verschiedenen Personen gibt, wird trotzdem nichts zu früh verraten. Mit den kurzen Kapiteln ist das eigentlich dicke Buch auch recht schnell gelesen, was aber auch klar an der spannenden Geschichte mit der sehr guten Umsetzung liegt. Auch wenn ich die vielen Perspektivwechsel sehr gut finde, hat das auch einen klaren Nebeneffekt. Die Reihe dreht sich um Melia und Vincent, jedoch sind mir die beiden doch zu kurz gekommen und ich habe eher das Gefühl, das einfach nur zwei zentrale Figuren her mussten, an der sich die Reihe hangelt um auch mit den folge Bände irgendeine Verbindung zu haben. Das ist für mich zwar ein negativer Punkt, dass lege ich der Reihe aber im allgemeinen in meiner Bewertung nur sehr sehr schwach negativ aus. Wie schon erwähnt kommen Melia und Vincent mir in der Reihe etwas zu kurz und deswegen kann ich zu den beiden als Charaktere nur wenig sagen. Im allgemeinen haben mir alle Protagonisten in ihrer Position sehr gefallen und die wurden sehr authentisch beschrieben und sie haben den richtigen Platz in der Geschichte gefunden. Fazit: Ein sehr spannender Thriller, der sich Politik zum Thema nimmt. Eine tolle Gestaltung mit kurzen Kapiteln, vielen Perspektivwechseln und ein sehr angenehmer Schreibstil. Die Protagonisten wurden authentisch eingebaut und alle spielen eine wichtige Rolle. Beim lesen kommt Spannung auf und ich wurde sehr oft überrascht. Es passiert sehr viel in dem Buch und trotzdem hat alles eine gute Struktur, damit man beim lesen nicht durcheinander kommt. Ein spannendes Buch mit den Schattenseiten der Politik, welches sich deutlich zu lesen lohnt. Ich kann das Buch allen Empfehlen, die sich vom Klappentext angesprochen fühlen, aber auch wenn kleine Zweifel kommen, ob ein Politikthriller für einen das richtige ist: das Buch behandelt Themen mit dem eigentlich jeder in der Welt konfrontiert wird. Von mir gibt es 4,5 Sterne für das Buch. Mir hat das Lesen des Buches sehr gut gefallen, aber das Fünkchen etwas hat für ein richtig guten Thriller für mich noch gefehlt.

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Melia Adan, die ich ja schon aus Im Namen der Lüge kenne, bestimmt auch in diesem Teil einen großen Teil der Handlung und der Dynamik. Das Verschwinden ihrer ehemaligen Kollegin Solveig Fischer lässt sie einfach nicht los und sie sucht verbissen weiterhin nach Beweisen, dass Neonazis auf einer Baustelle des Immobilienmoguls Hartmut Osterkamp die Leiche ihrer ehemaligen Kollegin verschwinden ließen. Vincents Fall Vincent Veih untersucht zur selben Zeit den Mord an der Tochter eines relativ bekannten Psychiaters. Zuerst geht der Kommissar von einer Beziehungstat aus, aber dann tauchen viele Fragen auf, die diese Arbeitshypothese in Gegenteil verkehren. Schnell findet Kommissar Veih sich in einem gefährlichen Gemisch aus politischen Intrigen, blanker Wut und nackter Gier wieder. Komplexes Geschehen Die beiden Geschichten, die sich, wie erwartet, irgendwann zu einer Geschichte entwickeln,ist wieder sehr spannend und sehr komplex. Sehr viele Charaktere und ebenso viele Handlungsfäden haben mich zwischendurch aber auch schon mal ein bisschen verwirrt, was durch die vielen kurzen Kapitel nicht unbedingt besser wurde. Andererseits wird natürlich durch die hohe Anzahl an Kapiteln und Perspektiven das Tempo durchgehend hoch gehalten. Spannende Zusammenarbeit Auch die beiden Protagonisten Melia Aden und Vincent Veih sind sehr unterschiedliche Charaktere, die deswegen eben auch ganz unterschiedlich an die Lösung ihrer Aufgaben herangehen. Das führt immer wieder zu kleineren Konflikten, allerdings sind beide professionell genug dabei das große Ganze nicht aus den Augen zu verlieren. Mir haben ihre gelegentlichen Streitereien gut gefallen, weil sie in bisschen Normalität in das politisch motivierte Chaos brachten. Ausdrucksweise Was mir in diesem Buch oft nicht gefallen hat, ist die derbe, rohe und oft “prollige” Sprache, die hier ein realistisches Bild verschiedener, in das Geschehen involvierter, Gruppen verdeutlichen soll. Ich kann diese Art sich auszudrücken nicht leiden und ich mag das vor allem nicht lesen - auch wenn es mir irgendetwas verdeutlichen soll. Aber das ändert natürlich nichts an den Realitäten, die diesem Buch zugrunde liegen. Dabei geht es um politische Interessen, die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich, Korruption und Vorteilsnahme an allen Ecken und Kanten. Realität und Fiktion Natürlich ist die Stunde der Wut eine fiktive Geschichte mit vielen brisanten Themen, die aber jedem der gelegentlich Nachrichten hört, sieht oder liest sehr bekannt vorkommen. Manchmal resultierte für aus diesen doch irgendwie bekannten Schlagworten wie Gentrifizierung, Antifa, Neonazis, Beeinflussung durch Social Media, dass die Grenzen zwischen Fiktion und Realität verschwimmen - ein Punkt, der mir dann wirklich gut gefällt.. Mein Fazit: Die Stunde der Wut von Horst Eckert ist ein komplexer und sicher auch manchmal anstrengender, aber immer auch sehr spannender und aktueller Thriller - sehr lesenswert und gut durchdacht.

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KEINE LUST AUF NAZISPRÜCHE? Als ich in Die Stunde der Wut von Horst Eckert auf die ersten typischen rechten Sprüche gestoßen bin, war ich kurz davor, das Buch ungelesen zur Seite zu legen. Weil ich einfach keine Lust mehr auf dieses dumme, rassistische, frauenfeindliche Gewäsch habe. Damit beschäftige ich mich schon aus anderen Gründen genug. In diesem Fall wäre das aber eine fundamental falsche Entscheidung gewesen, denn Horst Eckert hat mit Die Stunde der Wut ein topaktuelles Buch mit klarem politischem Bezug abgeliefert. Dass Verfassungsschutz und Polizeibehörden immer noch zu oft auf dem rechten Auge, wenn auch nicht blind, so doch eindeutig sehbehindert sind, ist kein Geheimnis. Wer sich mit der Thematik regelmäßig beschäftigt, weiß auch um die Seilschaften in der Wirtschaft und um die zunehmende Enthemmung der Szene. Deshalb liest sich Die Stunde der Wut so unfassbar realistisch. Von mir eine klare Leseempfehlung, vor allem auch für die, die bislang immer noch zweifeln, dass es Zeit wird, stärker durchzugreifen.

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