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Rezensionen zu
Vardo – Nach dem Sturm

Kiran Millwood Hargrave

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€ 10,99 [D] inkl. MwSt. | € 11,30 [A] | CHF 15,50* (* empf. VK-Preis)

Das Buch ist bedrückend und führt uns zu den Abgründen des Menschen. Und es beruht auf wahren Begebenheiten, was wohl das Schlimmste daran ist. Hexenprozesse sind grausam, nicht nur, weil so viele Menschen grundlos sterben, sondern auch, weil sie von anderen angeschwärzt werden. Von Nachbarn. Vielleicht sogar der eigenen Familie. Dieses Buch beschäftigt sich mit der Frage, wie es soweit kommen kann, was Menschen dazu treibt, so zu handeln. Und es macht es großartig. Es gibt zwei Hauptprotagonistinnen: Ursa und Maren. Maren lebt auf dieser Insel und verlor ihren Vater, ihren Bruder und ihren Verlobten. Sie stellt sich dem neuen Leben auf Vardo und tut alles, was sonst die Aufgabe der Männer gewesen wäre. Ursa ist jung verheiratet und hat mehr Angst vor ihrem Mann als irgendwas anderes und begegnet in Maren einem Typ Frau, den sie so noch nicht kannte. Beide Figuren sind eindringlich und einfühlsam erzählt, haben beide ihre tragische Geschichte. Ursas Mann ist ein Scheusal, ich hab innerlich sehr oft geschrien beim Lesen. Überhaupt hat mich das Buch sehr mitgenommen und berührt und mich mit dem Gedanken zurückgelassen, dass ich vielleicht eine der Frauen in dem Dorf hätte sein können. Angst macht viel mit Menschen. Vardo – Nach dem Sturm hat eine düstere, ruhige Atmosphäre und es nimmt sich Zeit, um den Schrecken auszukosten. Mich hat es komplett überzeugt.

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Vardo, eine ganz besondere Insel

Von: freckle

08.04.2020

Nach einem Sturm sind die Frauen auf Vardo (bis auf ein paar Alte und Kinder) unter sich. Es ist 1617, die Lage auf der abgelegenen norwegischen Insel ist von jetzt auf gleich komplett anders. Die Frauen, denen die Autorin die meiste Aufmerksamkeit schenkt, sind tief erschüttert, trotzdem raffen sie sich auf, es muss schließlich weiter gehen. Einiger begreifen trotz aller Trauer instinktiv die Chancen dieser einmaligen Situation. Aber sie sind sich nicht einig, ein unheilvoller Mann tritt auf den Plan und der Leser merkt schnell, dass die Bedrohung unausweichlich näher kommt. Sprachlich irgendwo zwischen spröde und poetisch trifft Hargrave immer den richtigen Ton. Kein reiner Historienroman, auch Emanzipations- und Liebesgeschichte. Ein ganz wunderbares Buch, nicht nur für Frauen

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„Jeder Zauberer oder Gläubige, der Gott sowie sein heiliges Wort und das Christentum opfert und einen Bund mit dem Teufel eingeht, soll mit dem Tode bestraft und auf dem Scheiterhaufen verbrannt werden.“ (S. 5) Dieses Buch ist nichts für Abenteurer und sonnige Tage. Das Leben in Vardø ist düster, karg und entbehrungsreich. Die Geschichte um Maren und Ursa entwickelt sich genauso gemächlich, wie die Geschichte um Vardø und die Hexenverfolgung. Es erinnert an ein heranrollendes Gewitter, dass man schon aus der Entfernung spüren, aber nicht sehen kann. Ein großer Sturm wird erwartet, doch es weht nur ein laues Lüftchen. „Doch jetzt weiß sie, wie es war, zu glauben, dass das Böse nur dort draußen hersche. Das Böse war hier, unter ihnen, es hatte zwei Beine und fällte Urteile mit menschlicher Zunge.“(S. 375) Am nördlichsten Punkt im Königreich Norwegen-Dänemark gibt es 1617 auf einer Insel ein Dorf namens Vardø, dessen Männer an Heiligabend von einem Sturm ertränkt werden. Der Verlust stürzt das ganze Dorf in Trauer. Maren hat ihren Vater, Bruder und Verlobten an den Sturm verloren. Nun lebt sie mit ihrer Mutter, die vor Trauer ein Schatten ihrer Selbst wird, und der Frau ihres Bruders, die eine Sámi und hochschwanger ist, in dem gemeinsamen beengten Haus. Sie träumt von einem Wal, der das Verderben ihres Dorfes besiegelt und sie Unheil ahnen lässt. Ursa betritt Vardø 1619 mit ihrem Mann, dem Comissioner Cornet. Kurz vor seiner Reise hat er ihren Vater in Bergen kennen gelernt. „>>Er brauchte ein Schiff, und eine Braut …<< >>In dieser Reihenfolge?<<, flüsterte Ursa […].“ (S. 86) Sie bemerkt schnell, dass sie in Bergen verwöhnt wurde. Dort lebte sie in einem großen Haus, mit Bediensteten und musste sich keine Sorgen um Essen oder saubere Kleidung machen. In Vardø bewohnt sie ein winziges Haus mit nur einem Raum und hat nichts als den Namen ihres Mannes. Sie bittet Maren um Hilfe. In den Monaten nach dem Sturm haben die Frauen zusammen gehalten, gemeinsam die Kirche besucht und um ihre Männer getrauert. Da das Dorf häufig von Sámi besucht wird, sind den Frauen die Sámi-Rituale nicht fremd, teilweise sogar willkommen. Dies ändert sich mit dem Eintreffen des Comissioners, der ein gottesfürchtiger Mann ist. Schnell spaltet sich das männerlose Dorf in die kirke-Frauen (Kirchenfrauen) und die anderen. Mitten drin finden sich Ursa und Maren, die eine ungewöhnliche Freundschaft verbindet. Die Charaktere sind zum großen Teil unverständlich in ihren Handlungen. Dass die kirke-Frauen sich dem großen, starken Mann an den Hals werfen und sich gegenseitig verpetzen, um zu seinen Lieblingen zu gehören, ist nachvollziehbar. Doch warum Marens mamma plötzlich eine Abneigung ihrer eigenen Schwiegertochter Diinna gegenüber entwickelt, warum Diinna sich scheinbar verwahrlosen lässt, warum ihr Sohn seltsam anmutet, ist unverständlich. Das ganze Verhalten beginnt bereits, bevor Vardø überhaupt von der Ankunft des Comissioners erfährt. Maren wird im Klappentext (der Verlages) als unabhängige Frau beschrieben. Im Gegensatz zu Ursa ist jede Frau in diesem Dorf unabhängig, da sie alle Männer verloren haben und somit keine Wahl hatten. Warum Maren nun besonders unabhängig sein soll, erschließt sich nicht. Sie macht sich in der Gegenwart von Comissioner Cornet klein und möchte am liebsten unsichbar sein. Sie ist ängstlich, kann sich nicht durchsetzen und in den wichtigen Augenblicken nicht den Mund aufmachen. Sie schweigt sich aus. Der Klappentext auf dem Buch verspricht einen intensiven und poetischen Roman, einen Überlebenskampf, sowie eine gefährliche und mächtige Liebe. Dies weckt hohe Erwartungen, die das Buch nicht erfüllen kann. Die Geschichte treibt langsam voran. Der Überlebenskampf ist kein Kampf. Die Charaktere sind vor allem ängstlich. Die gefährliche und mächtige Liebe bleibt vermisst. Es ist ein Buch über das Misstrauen unter Frauen in einer männerdominierten Welt zu Zeiten der Kirche und Hexenverfolgung. AnIntensität und Poetik fehlt es.

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Historischer Hintergrund

Von: zwergspitzmaus

07.04.2020

Um diese Geschichte zu verstehen, empfehle ich, den historischen Hintergrund am Ende des Buches zuerst zu lesen. Diesen hätte ich mir zu Beginn des Buches als Einleitung gewünscht, um einige Figuren und historische Begebenheiten besser zu verstehen. Auf Grund des Klappentextes war ich sehr neugierig auf dieses Buch - welches meine Erwartungen leider nicht erfüllen konnte. Der reale Hintergrund der Hexenprozesse findet erst am Ende des Buches seinen "Auftritt" und dieser wird dann sehr schnell und ohne weitere Hintergründe "abgearbeitet". Auch die beiden Hauptakteurinnen Maren und Ursa werden für mich sehr einzeln behandelt und wenig in die Gemeinschaft, in der sie leben und die auch Einfluss auf ihr Handeln nimmt, einbezogen. So war für mich das Handeln der anderen Dorfbewohner von Vardo nicht immer nachvollziehbar oder erklärbar. Der Tod der Männer des Dorfes (welches der Anfang von allem ist) wird kurz abgehandelt und dann wird wenig darauf eingegangen, was der Verlust von so vielen Männern auf einmal für das Dorf, die Gemeinschaft und das alltägliche Leben praktisch bedeutet. Für mich insgesamt ein Buch mit einem tollen Ansatz und einem sehr interessanten historische Hintergrund, welches jedoch sein Potenzial nicht ausschöpft und teilweise sehr stückhaft bleibt.

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Das Buch fesselt von Anfang an. Ich habe sofort Vardo gegoogelt, mir seine Lage in Norwegen und seine Geschichte durchgelesen. Das Buch wurde von einem Hexendenkmal auf der Insel inspiriert. Die Charaktere der Frauen und die Spaltung, die sich durch das Dorf zieht, werden gut herausgearbeitet. Besonders gefühlvoll sind die Hauptpersonen, Maren und Ursa beschrieben, man kann gut mit beiden mitfühlen. Die Schreibweise ist erst etwas ungewohnt, aber das gibt sich schnell. Gut sind die historuischen Anmerkungen am Ende. Insgesamt ein eindringlicher historischer Roman, der die Dynamik der Hexenverfolgung sehr deutlich aufzeigt und trotzdem durchund durch auch modern ist.

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Vardo

Von: Ochsenherz

06.04.2020

Eine wirklich nicht leichte Lektüre, die man mal eben so liest. Es sind die vielen kleinen Szenerien, die uns eine beeindruckende Geschichte erzählen. Spannend, aber auch unter die Haut gehend, sehr mitfühlend mit dem Leid der zurückgebliebenen Frauen. Man muss ihn immer wieder wirken lassen, und man kommt nicht umhin, viele Passagen noch einmal zu lesen.

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Das Tor in eine fremde Welt

Von: Alessa B.

04.04.2020

Als ich das Buch öffnete, war ich - ich bin ehrlich - etwas enttäuscht. Ich konnte zuerst der Handlung nicht folgen, vor allem auch deswegen, weil mich die fremden Namen verwirrten. Wer ist wer und wer ist mit wem verwandt, befreundet, verfeindet und warum? Für die Verknüpfung der einzelnen Personenkonstellationen brauchte ich ziemlich lang. Zudem waren für mich die verschiedenen Religionen und auch die mir bisher nicht so geläufige Kultur der Sami schwierig - man kam aber immer mehr ins Geschehen. Spätestens als die Geschichte um den Commissioner und seine Frau mit in die Handlung eingeflochten wird, wurde es richtig spannend und ich wollte unbedingt wissen, wie es weiter geht. Was mir auffiel, waren die doch gehäuften Buchstabendreher und somit Rechtschreibfehler. Irritierend!

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Drama

Von: kristall

04.04.2020

Das Buch spielt im Jahre 1617 in Norwegen. Als am Weihnachtsabend ein heftiger Sturm aufzieht, kommen alle Männer der Insel dabei uns Leben. Ich fand das Buch sehr spannend. Der Schauplatz der Handlung ist besonders und ich fand es toll, viel darüber zu erfahren. Die Geschichte an sich ist stimmig und fesselnd. Der Schreibstil war angenehm und auch das Cover gefällt mir. Hat man einmal angefangen zu lesen, kann man das Buch kaum mehr aus der Hand legen. Ich kann es deshalb sehr empfehlen.

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