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Rezensionen zu
Das Kind in mir will achtsam morden

Karsten Dusse

Achtsam morden-Reihe (2)

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Björn Diemel ist Anwalt, allerdings kein gewöhnlicher. Nachdem er im Zuge seines Achtsamkeitstrainings vor einem halben Jahr seinen Hauptmandanten, den Klanchef Dragan, unauffällig umgebracht hat und dessen Konkurrenten Boris seitdem im Keller seines Hauses gefangen hält, ist endlich Ruhe in seinem Leben eingekehrt. Naja, fast. Er muss Boris irgendwie loswerden, will aber nicht mehr morden – auch nicht achtsam. Ein Unbekannter erpresst ihn. Die Eltern des Kindergartens, den Björn in Dragans Namen betreibt, fordern, dass dieser der erste plastikfreie und klimaneutrale der Stadt werden soll – da helfen auch Achtsamkeitsmeditation und Gedankenwanderung als Stressbewältigung nur bedingt. Als er sich im Familienurlaub dann auch noch mit einem Kellner anlegt, verdonnert ihn seine Frau Katharina zu einer weiteren Therapie bei Joschka Breitner. Und der entdeckt ganz schnell die Ursache für Björns Probleme: Sein inneres Kind wurde jahrelang unterdrückt – „Deine Wünsche zählen nicht“ – und will sich jetzt endlich ausleben. Breitners Tipp: „Ihre Eltern sind tot. Leben sie. Gehen sie raus. Erfüllen sie sich ihre Kindheitswünsche.“ Björn will seine diversen Probleme diesmal also nicht nur achtsam, politisch korrekt, diskriminierungsfrei, gendergerecht und umweltbewusst lösen, sondern auch im Sinne seines inneren Kindes. Nach Möglichkeit ohne Mord, wobei er kein Problem damit hat, wenn Andere für ihn töten. Die Connection dazu hat er ja. Ich muss schon sagen, Björns inneres Kind ist erstaunlich kreativ, auf einige Lösungen wäre man als Erwachsener wirklich nicht gekommen, und die „Gespräche“ zwischen den beiden haben mich köstlich amüsiert. Meine Highlights waren außerdem die Interpretation der seltsamen Anordnung zweier Toter durch einen studierten Kunsthistoriker, der inzwischen als Gangster arbeitet, das Abfackeln eines Betriebsgeländes – natürlich „liebevoll vorbereitet, sensibel ausgeführt“, die Aussprach mit der Jahrespraktikantin der Kita „Inneres Kind sticht dicke Frau.“ oder Björns Vorschlag an den Beirat der Kita, wie deren Wünsche ganz schnell und mit relativ geringem Aufwand umzusetzen sind. Aber das hört oder lest ihr am besten selbst. Ich verspreche Euch, es wird sehr unterhaltsam und die Stunden vergehen wie im Flug. Letztes Jahr schwärmte meine Freundin so von „Achtsam morden“, dass wir das Hörbuch für die lange Fahrt an die Ostsee gekauft haben. Und sie hatte Recht: Noch nie sind 5 Stunden Autofahrt kurzweiliger, entspannter und achtsamer vergangen. Die Erwartungen an die Fortsetzung waren also dementsprechend hoch und Karsten Dusse hat sie sogar noch übertroffen. Geschickt und sehr humorvoll verbindet er Sozialkritik und Realsatire mit einem wirklich spannenden Kriminalfall und einer kurzen Einführung in die Psychologie des inneren Kindes – ich möchte nicht wissen, wie viele Ratgeber er dafür gewälzt hat. Er hat das Hörbuch übrigens auch selber eingesprochen und seine Sache wirklich gut gemacht, ich habe seiner ruhigen und entspannten Stimme sehr gern zugehört. Meine volle Hörempfehlung. „Erst, wenn man nicht tun muss, was man nicht tun will, erst dann, ist man wirklich frei.“

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Als erstes fiel mir auf, dass es für den Umfang des Buches doch recht viele Kapitel sind. Diese führen jedoch dazu, dass ich nur so durch das Buch flog, da ich denkt ach die Kapitel sind so kurz eins lese ich noch. Irgendwann merkte ich, dass es einen Vorgänger-Roman gibt, den man aber nicht zwingend gelesen haben muss. Die Figuren waren gut ausgearbeitet allerdings waren einige Handlungen der Protas doch sehr skurril, was bei mir aber eher für unkontrollierte Lacher sorgte. Die Geschichte ist teilweise so verworren, dass ich mich oft genug fragte wie will der Autor seinen Protagonisten da wieder heil raus bekommen. Doch mit viel Fingerspitzengefühl und der Hilfe des inneren Kindes klappt es dann doch noch. Insgesamt hat mich das Buch wirklich sehr gut unterhalten, daher eine klare Leseempfehlung von mir.

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