Rezensionen zu
Das erschöpfte Gehirn
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Warum ist es so schwer, gute Gewohnheiten zu etablieren? Welchen Einfluss haben Willenskraft und mein Fokus darauf? Und was kann ich tun, um meine mentale Energie auf einem hohen Niveau zu halten und mein Potential zu nutzen? Um Antworten auf diese Fragen zu erhalten, hatte ich mich als Testleserin für dieses Buch beworben. Der Sticker „Willenskraft, Kreativität und Fokus zurückgewinnen“ auf dem Buch hat dazu geführt, dass ich dieses Buch unbedingt lesen wollte. Ich habe mir jedoch falsche Hoffnungen gemacht. Denn dieses Buch ist überraschenderweise kein Ratgeber. Es bietet umfassende Informationen: sehr wissenschaftlich und detailreich werden viele Zusammenhänge erklärt. Eine schlankere Darstellung mit konkreten Lösungsvorschlägen habe ich erwartet und hätte ich bevorzugt. Ausreichend Schlaf und Bewegung, auf Alkohol und Rauchen verzichten, gesund Essen und auf omega3 achten - diese Tipps sind nicht neu. Das sicherlich sehr kompetente medizinische Hintergrundwissen ist gut lesbar aufbereitet. Meines Erachtens hat der Autor ein starkes Bedürfnis, sich Gesellschaftskritisch zu äußern (z.B. keine Zucker-Steuer, Corona-Maßnahmen). Auch damit habe ich nicht gerechnet. So schreibt er z.B.: „Der Frontalhirn-Akku schrumpft, damit die Wirtschaft wächst.“ - natürlich ist es optimal, wenn der Mensch mit der S-Bahn zur Arbeit fährt und zur Haltestelle zu Fuß geht. Tatsächlich fahren noch heute viele stur mit dem Auto und da finde ich den Einsatz eines Elektro-Rollers, um zur S-Bahn zu kommen, immer noch besser für Körper, Hirn und Umwelt. Wenn ich den Klappentext auf der Rückseite bis zum Ende gelesen hätte, wäre ich auf solche Aussagen vielleicht eher gefasst gewesen. Fazit: die Informationen auf dem Buch sind widersprüchlich und ich frage mich, für welche Zielgruppe dieses Buch überhaupt gedacht ist? Für mich enthält es zu wenig praktische Tipps und ist zu wissenschaftlich - es wird jedoch vorerst in meinem Regal einen Platz als Nachschlagewerk behalten.
Auch wenn man keine Vorkenntnisse hat über das Gehirn oder Lernprozesse, ist das Buch leicht verständlich. Der Autor beschreibt für jeden verständlich, Fachbegriffe werden erklärt und von Bildern und Graphiken unterstrichen. Ich persönlich habe erwartet, dass es etwas wissenschaftlicher ist und auch Studien oder Hypothesen aufstellt wie man mit dem "erschöpften Gehirn" umgeht, doch das letzte Kapitel trägt den Titel "Zombie Apokalypse - letztes Kapitel?", also eher nicht. Auch die Einführungen in jedem Kapitel mit einer persönlichen Erfahrung des Autors hätte ich persönlich nicht gebraucht, trotzdem war es ganz interessant zu lesen und psychologische Kenntnisse noch einmal zu vertiefen
„Das erschöpfte Gehirn“ von Michael Nehls ist das erste Buch, das ich zu dieser Thematik gelesen habe. Auf 368 Seiten erläutert Nehls in 14 Kapiteln mit jeweils drei bis zehn Unterkapiteln auf populärwissenschaftliche Art Grundlagen, Zusammenhänge und Probleme rund um unsere geistige Energie. Vor dem Hintergrund neurobiologischer Forschungen greift er dabei viele aktuelle Themen und Entwicklungen auf und stellt Bezüge zu ersterer her. Das Buch bietet thematisch einen großen Rundumschlag und reicht von den medizinischen und evolutionsgeschichtlichen Grundlagen über Schlafprobleme, Fehlernährung und Bewegungsmangel hin zur rezenten Long COVID-Frage. Es werden dabei neben vielen Fakten, die ich teilweise bereits kannte, vor allem übergreifende – für mich neue – Zusammenhänge zwischen biologischen Voraussetzungen und Problemen unserer modernen Gesellschaft erläutert. Nehls zeigt dabei in knapper Form auch Ansätze zur Verbesserung der Situation auf. Die kritische Einstellung zu vielen Themen hat mir gut gefallen, da ich so einen ganz neuen Blickwinkel auf verschiedene gesellschaftliche Missstände und Probleme gewonnen habe. Die Ausführungen scheinen stets wissenschaftlich fundiert zu sein und Nehls gibt zu allen konkreten Aussagen, Forschungen, Zahlen etc. die entsprechenden Zitate samt DOI bzw. Website an. So kann man sich über den 49 Seiten langen Anmerkungsapparat sehr gut weiterführend informieren oder die Aussagen überprüfen. Zudem werden einige allgemeine Literaturempfehlungen genannt. Bildnachweise und ein kurzes Sachregister runden das Buch ab. Trotz des eingängigen Schreibstils und vieler interessanter Fakten sowie Kausalitäten, habe ich anfänglich etwas schwer in die Thematik gefunden. Mit zunehmender Seitenzahl fiel es mir jedoch leichter inhaltlich „am Ball zu bleiben“. Vielleicht waren manche Ausführungen etwas zu ausführlich oder sich wiederholend – vielleicht ist das der komplexen Thematik aber auch angemessen.
Michael Nehls gibt in seinem Buch einen ausführlichen Einblick in unser Gehirn auf der Suche nach dem Sitz und der Energiequelle unseres mentalen Akkus. Warum handeln wir so wie wir handeln? Warum gehen wir oft einfache statt komplizierte Wege? Wie treffen wir Entscheidungen? All diese Fragen und noch viele mehr werden hier behandelt. Vornweg sei gesagt, es ist keine leichte Lektüre, die sich nebenbei lesen lässt. Man muss sich für das Buch Zeit nehmen und sich voll drauf einlassen. Der Schreibstil ist trotz allem nicht zu kompliziert, auch wenn teilweise ein verschachtelter Satz den nächsten jagt. Für mich als Medizinstudentin war es oft kein Problem, den Gedanken zu folgen. Medizinische Fachbegriffe werden dennoch einfach und verständlich für Jeden erläutert. Die Kapitel werden immer mit einer Anektdote aus dem Leben des Autos eingeleitet, was das Lesen etwas auflockert und mir sehr gut gefallen hat. Ein gutes Buch mit spannenden Einblicken in unsere Schaltzentrale.
In dem Werk von Dr.med. Michael Nehls geht es um die Rückgewinnung unserer inneren Kraft. Insbesondere darum wie wir unsere Willenskraft und den Fokus auf wichtige Dinge zurückgewinnen. Hierbei liegt der inhaltliche Schwerpunkt auf unser Fronthirn den Hypothalamus. Nach der eindeutigen Einführung bringt Herr Dr. Nehls in verschiedenen Kapiteln die Fokussierung in verschiedenen Lebensphasen näher. Es ist wirklich wissenschaftlich mit vielen verweisen und vielen Grafiken. Somit auf jeden Fall keine leichte Literatur. Man findet viele Ansätze, welche einem das Leben leichter machen können. Somit lohnt sich dieses Buch mit genügend Zeit zu lesen.
Die Kapazität unseres Gehirns ist begrenzt. Jeder kennt das Gefühl, dass es nach einem langen Tag schwer ist, sich zu konzentrieren, schwierige Entscheidungen zu treffen oder sich in andere hineinzuversetzen – wir leben in einer chronisch erschöpften Gesellschaft. Seit Jahren schrumpft die Kapazität unseres mentalen Akkus. Bewegungsmangel, falsche Ernährung, schädliche Stoffe in der Umwelt, fehlende oder schädliche soziale Interaktion, digitale Dauerbeschallung: Wir leben nicht unserer Natur entsprechend, was dazu führt, dass die Leistung unseres Gehirns immer weiter abnimmt. Dr. med. Michael Nehls hat mir aufgezeigt, wo mein mentaler Akku/Energie zu finden ist! Er macht das sehr gut, aber durch fachlich sehr hoch angebundene Formulierungen hat dieses Buch auch einiges an „Hirn- Akku“ gekostet! Ich konnte es nicht „an einem Stück“ lesen! Man merkt auf jeden Fall, dass er als Arzt & Molekularforscher sich diesem Thema gewidmet hat! Ich denke, dass Buch ist gut für naturwissenschaftlich interessierte Personen geeignet und ein tolles Geschenk für anspruchsvolle Persönlichkeiten! Und ich denke, dass es als Hörbuch auch leichter verdaulich ist!
Der Autor stellt die These auf, dass wir einen mentalen Akku haben, dessen Kapazität endlich ist. Er erläutert, weshalb das der Fall ist und wie wir dem entgegen wirken können. Außerdem erklärt er, warum das ein Problem ist. Die Sprache ist anschaulich. Der Autor lockert den Text mit persönlichen Beispielen auf. Für mich war der Inhalt des Buches gut nachvollziehbar und ich habe viel gelernt. Allerdings sollte man ein Grundwissen zum Aufbau von Gehirn und Gedächtnis mitbringen, um dem Inhalt des Buches folgen zu können.
Eigentlich fand ich das Buch sehr interessant, da es die menschlichen Probleme auf so vielen verschiedenen Ebenen beleuchtet: medizinisch, historisch (bzw.genetisch), psychosozial. Ich hatte aber auch ab und zu das Gefühl dasselbe zu lesen, aber vielleicht lag es daran, dass ich nur ein Laie bin, und manchmal nicht unbedingt ins kleinste Detail gehen muss. Auf jeden Fall kann man einige interessante Ideen des Autors aufgreifen und sie in sein eigenes Leben positiv integrieren (z.B. Ernährung, Kuhmilch-Vermeidung), das war schon recht interessant. Ich hatte auch das Gefühl, dass der Autor ein sehr dunkles Zukunftsbild zeichnet, wollen wir hoffen, dass nicht alles Realität wird.
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