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Rezensionen zu
Zeit der Schuld

Deepti Kapoor

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€ 28,00 [D] inkl. MwSt. | € 28,80 [A] | CHF 37,90* (* empf. VK-Preis)

Deepti Kapoors „Zeit der Schuld“ ist der erste Band einer geplanten Trilogie und startet mit einem Paukenschlag, wobei die Autorin sich nicht mit einleitenden Beschreibungen oder Floskeln aufhält, sondern uns schon mit den ersten Sätzen in einen Roman hineinwirft, der uns hinter die Fassaden eines vom Kastensystem geprägten Landes blicken lässt, in dem jeder einzelne schon von Geburt an seinen Platz in der Hierarchie zugewiesen bekommt. Ein Land, in dem Herkunft noch immer mehr zählt als Leistung, in dem korruptes Verhalten quasi zum guten Ton gehört, Moral ein Fremdwort ist. Wir sehen die dunklen Seiten einer Nation der Extreme. Auf der einen Seite diejenigen, die das Sagen haben und sich ihren Wohlstand selten auf ehrliche Weise verdient haben, auf der anderen Seite diejenigen, die deren Befehle ohne Widerspruch ausführen. Und dann ist da noch die bettelarme Mehrheit, die unter untragbaren Bedingungen ihr Leben fristet. Sichtbar für alle, aber diejenigen, die die Möglichkeiten und die Mittel hätten, die Zustände zum Besseren zu verändern, sind in erster Linie mit sich selbst beschäftigt. So auch die drei Protagonisten, die wir in diesem Roman begleiten. Alle sind auf der Suche nach ihrem wahren Ich: Ajay, der vom Aufstieg träumt, eines Tages als reicher Mann in sein Dorf zurückkehren will. Er wurde als Kind nach dem Tod des Vaters wie ein Stück Vieh in die Berge verkauft, wo er für seinen Lebensunterhalt schwer schuften musste. Als sein Besitzer stirbt, schlägt er sich mit Gelegenheitsarbeiten durch, bis er eines Tages auf Sunny Wadia trifft, ein typischer Playboy, der seine Tage mit ausufernden Partys verbringt, aber auch der Sohn eines skrupellosen Gangsterbosses aus Delhi. Sunny hat ambitionierte Pläne, sieht ein Leben als Philanthrop vor sich, der Gutes tun möchte. Aber das muss warten, bis er das Erbe seines Vaters antreten kann. Er nimmt Ajay mit in die Metropole, und dieser setzt alles daran ihm zu gefallen, unentbehrlich zu werden. Er ist Sunny absolut ergeben, dient sich hoch, gewinnt sein Vertrauen und wird dessen Leibwächter. Die Dritte im Bunde ist die aus einer Mittelschichtsfamilie stammende Neda, Journalistin und Sunnys Freundin, die die gesellschaftlichen Widersprüche zwar registriert, sich aber keine Gedanken über deren Ursachen macht. Alle drei haben ein idealisiertes Bild von sich und einer Zukunft vor Augen, die mit Sicherheit einer Überprüfung nicht standhalten wird. Ein Gangsterepos und ein Familienroman, brutal und zärtlich gleichermaßen, der den Finger in eine seit Jahrhunderten schwärende Wunde legt. Die Art und Weise, in der Kapoor diese Geschichte erzählt ist brillant, geprägt von dem Prinzip des Show, don’t tell mit den kurzen, knappen Sätzen, die auf den Leser einprasseln. Dazu eine vielschichtige, düstere Handlung, die uns tief in die Abgründe des heutigen Indien mitnimmt, uns die dunklen Seiten einer Gesellschaft zeigt, die nichts mit den glamourösen Bollywood-Filmen gemeinsam hat. Anrührend, schockierend, beeindruckend. Lesen!

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Buchhandlung Eulenspiegel

Von: Michael Mengeling aus Sulingen

17.03.2023

Beeindruckendes Debut.

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Hammerbuch!

Von: Frank Menden

08.03.2023

Lust auf einen Pageturner? Dann greift unbedingt zu „Zeit der Schuld“ von Deepti Kapoor @heyne.verlag , übersetzt von Astrid Finke. „Shantaram“ trifft „Der Pate“ trifft „Rashomon“ und „Midnight Express“, mit einem Hauch von „Oliver Twist“ und einer Prise Bollywood ( allerdings ohne Windmaschine und Gesang und Tanz). Schon lange bin ich nicht mehr so durch 677 Seiten geflogen wie hier ( keine zwei Tage habe ich dafür gebraucht ). Aber die Geschichte von Ajay, Sunny und Neda ist von den ersten Sätzen an so mitreißend wie es nur gute Literatur sein kann. Eine Geschichte über Macht, Gier und Korruption, über bedingungslose Loyalität und Verrat, über fatale Familienbanden ( wörtlich zu nehmen ), zerstörerische Liebe und zerbrochener Illusionen - man kann sich der epischen Wucht, mit der Deepti Kapoor dies erzählt unmöglich entziehen. Lange schon bin ich nicht mehr literarisch nach Indien gereist , hier bin ich völlig versunken in der Dekadenz der Ultrareichen der Megacities, war erschüttert von der bitteren Armut, abgestoßen von der körperlichen und psychischen Brutalität, die manchmal kaum auszuhalten war. Und doch ist dieser große Roman unputdownable, kann man den sich aus tiefster Armut hochgearbeiteten Diener Ajay und seinen Arbeitgeber Sunny, den Erben des Mannes, der alle Strippen zieht, und die ehrgeizige Journalistin Nada erst wieder verlassen wenn die letzte Seite erreicht ist . Großes Kino, große Literatur, „episch, verrückt, schockierend, brutal, zärtlich, herzzerreißend“, so Marlon James. Stimmt alles ! Hammerbuch!

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Buchhandlung Plautz Nfg KG

Von: Barbara Reitzer aus Gleisdorf

06.02.2023

Ich bewerte den Titel "Zeit der Schuld" eindeutig mit fünf Sternen. Obwohl mir zwischenzeitlich die Gewaltszenen sehr zusetzten, konnte ich es einfach nicht aus der Hand legen. Zu spannend und interessant sind die einzelnen Charaktere verfasst, die Geschichte hat mich von der ersten Seite an gefesselt.

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