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Rezensionen zu
Die Reporterin - Worte der Wahrheit

Teresa Simon

Die Reporterin-Reihe (2)

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€ 12,00 [D] inkl. MwSt. | € 12,40 [A] | CHF 17,50* (* empf. VK-Preis)

„Die Reporterin - Worte der Wahrheit“ ist nach „Zwischen den Zeilen“ der zweite Band der Reporterin-Reihe von der Autorin Teresa Simon. Nach dem ersten Band habe ich sehnsüchtig auf die Fortsetzung gewartet, um zu erfahren wie es für Malou weitergeht. Die Handlung schließt auch direkt an die vorherigen Ereignisse an und erstreckt sich über den Zeitraum von September 1965 bis zum Sommer 1969. Direkt zu Beginn erfährt Malou wer ihr leiblicher Vater ist und dass sie einen Bruder und eine Schwester hat. Beruflich hat sich nicht viel verändert. Malou arbeitet durchgehend. Sie interviewt gekonnt und professionell bekannte Persönlichkeiten aus der Musik-, Film- und Fernsehbranche. Privat ist mit Töchterchen Leonie Leben in ihren Alltag eingekehrt. Beruf und Familie zusammen zu bringen ist für Malou nicht einfach, aber sie erhält Unterstützung durch ihre Angehörigen und Freunde. Schon nach wenigen Seiten war ich wieder direkt an Malous Seite. Ihr Leben hat mich in den Bann gezogen, da sie eine starke Persönlichkeit mit einer Menge Mut und Durchsetzungsvermögen ist, aber gleichzeitig auch mit ganz normalen Problemen kämpft, die jede Frau kennt. Der Schreibstil von Teresa Simon lässt sich flüssig lesen, ist einnehmend, fesselt und macht das Leben in München in den 1960er Jahren lebendig. Durch prominente Persönlichkeiten wie Romy Schneider, Heinz Rühmann, Zarah Leander, die Rolling Stones oder Roy Black sowie politische und gesellschaftliche Ereignisse bin ich direkt in die 1960er Jahre abgetaucht. Die Autorin versteht es, das Zeitgeschehen und die damalige Atmosphäre spürbar zu machen, als ob es gestern gewesen wäre. Ich habe mich nur ungern von Malou und den anderen Charakteren verabschiedet und hätte gerne noch mehr über sie erfahren, um zu wissen, wie ihr Leben weitergeht. Dennoch ist das Ende gut gesetzt und wirkt auf mich rund und stimmig. Teresa Simon ist promovierte Historikerin und das ist beim Lesen zu spüren. Mit dieser Dilogie bin ich in ein zurückliegendes Jahrzehnt abgetaucht. Ich konnte den Zeitgeist spüren und nachvollziehen, wie sich das Leben damals angefühlt haben muss. Von mir gibt es für Liebhaber historischer Romane eine klare Leseempfehlung.

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Teresa Simon alias Brigitte Riebe steht für mich für Wohlfühlromane, wo ich einfach mal abschalten kann und zudem oft noch etwas über Historisches lerne. Und das Beste? Hier gehen oft starke, besondere Frauen ihren Weg und das mag ich ganz besonders. Bei dem vorliegenden Buch handelt es sich um den zweiten Teil einer Reihe. Den Vorgänger habe ich nicht gelesen, konnte der Handlung aber trotzdem sehr gut folgen. Den ersten Teil werde ich aber gewiss noch nachholen. In der Geschichte geht es um Malou, eigentlich Marie-Louise, die sich von einer braven Apothekertochter zu einer bekannten und gern gelesenen Journalistin gemausert hat. Durch ihre sympathische Art gelingt es ihr das Vertrauen der Stars zu gewinnen und Informationen zu entlocken, die sonst niemand bekommt. Wird ihr Leben, vor allem im Privaten etwas ruhiger werden oder kommt da noch einiges auf sie zu? Als Kind der DDR kenne ich vorrangig nur Geschichten aus diesem Blickwinkel und daher ist es immer wieder schön auch mal in alte BRD Zeiten abzutauchen und wie es in der anderen Hälfte Deutschlands zuging. Besonders mitgefühlt habe ich wie sich Malou gegen die Männerdomäne durchsetzen muss, dass man sie immer unterschätzt und nicht für voll nimmt. Heute ist dies schon deutlich einfacher, auch wenn es immer mal wieder Konservative gibt, die genau diesen Zeiten hinterher trauern. Die in der Geschichte genannten Stars wie Romy Schneider, Roy Black und Co kenne ich natürlich, auch wenn ihre Glanzzeiten deutlich vor meiner Geburt lagen. Aber allein die Vorstellung denen als Reporterin so nahe sein zu können, das hat mir schon ein wenig Gänsehaut beim Lesen entlockt. Gut gefallen haben mir zudem die Einblicke in Malous Privatleben, dass schon mit einigen Geheimnissen gespickt ist, aber auch vor Freundschaft, Treue und Zusammenhalt glänzt. In der heutigen Zeit vermisse ich es manchmal, dass die Menschen um einen herum diese Werte nicht mehr haben oder darauf nicht so viel Wert legen, sondern Oberflächlichkeiten eine große Rolle spielen. Erwähnen möchte ich noch die Playlist im Buch. Bisher kannte ich so etwas nur von New Adult Büchern, fand es hier aber auch sehr passend. In den Lesepausen kann man auch mal beschwingt einen der Titel hören. Während des Lesens würde es mich persönlich jedoch zu sehr ablenken. Fazit: Eine berührende Geschichte, die mir mein Wochenende versüßt hat. Einfach mal an etwas anderes denken. Definitiv lesenswert.

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Malou meistert ihr Leben

Von: Gavroche

26.08.2023

Mit was für einem gemeinem Cliffhanger hatte der erste Band geeendet und was habe ich dieser Fortsetzung entgegengefiebert - aber jetzt war es endlich so weit und ich habe mal wieder alles um mich herum vergessen und stundenlang gelesen, bin tief in die zweite Hälfte der 1960er Jahre abgetaucht und durfte mit Malou und dem Fotografen Samy so manch eine berühmte Persönlichkeit treffen und habe ganz viele verschiedene Ohrwürmer bekommen, einen Einblick in die politischen Verhältnisse (RAF, Studentenrevolte, Mondlandung,Ermordung von Martin Luther King,...) erhalten und so manch ein Detail über beispielsweise Romy Schneider, Heinz Rühmann, Roy Black oder auch die Rolling Stones erhalten. All das war toll und hat mich tief in diese Zeit eintauchen lassen, aber all das verblasste auch wieder vor der turbulenten Geschichte von Malou, auf die hier so einiges zukommt - im positiven wie im negativen Sinne. Aber Malou geht ihren Weg und lässt sich nicht unterkriegen. Eine wirklich eindrucksvolle Protagonistin, die ich sehr gerne begleitet habe. Teresa Simon hat es auch mit dem Abschluss der Dilogie geschafft, mir tolle Lesestunden zu verschaffen. Eine minutiöse historische Recherche, das perfekte Maß an Romangeschehen und Einbindung der realen Ereignisse, nicht nur die Protagonistin, sondern auch alle anderen Figuren waren facettenreich ausgearbeitet und so manch Eine/r hat mich überraschen können. Der Spannungsbogen und natürlich auch der Schreibstil waren perfekt. Mit leisem Bedauern habe ich das Buch zugeklappt und freue mich schon jetzt auf neuen Lesestoff dieser tollen deutschen Autorin.

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Ich freue mich riesig, dass ich wieder mit von der Partie sein und Malou, die junge Gräfin, ein weiteres Stück durch ihr Leben begleiten durfte. Schwierig, sehr schwierig finde ich es diesmal zum Inhalt zu schreiben ohne zu spoilern. Sicher ist, dass Malou auch diesmal wieder mit ihren Aufgaben wächst. Gleich zu Anfang des Buchs erfährt sie, wer ihr leiblicher Vater ist und dass sie nicht nur einen Bruder, sondern auch eine zauberhafte Schwester dazugewonnen hat. Nach der Geburt ihrer eigenen Tochter, der kleinen Leonie, scheint das Leben für sie in ruhigeren Bahnen zu verlaufen, doch das Glück währt kurz und schnell wird die junge Mutter wieder mit der Realität des Lebens konfrontiert. Malou kämpft an allen Fronten, frönt dem Mutterglück, will aber auch beruflich schnell wieder Fuß machen, ein Spagat, der schon manche Mutter an ihre Grenzen gebracht hat. Treu zur Seite stehen ihr, neben ihrer Freundin Roxy, auch in diesem zweiten Band der wunderbare Onkel Julius und der beständige Freund Samy, der sie bereits aus mehr als einer Situation retten konnte. Aber lest selbst, lasst euch fallen in diese großartige Dilogie rund um die Münchner Zeitung „Der Tag“ und seine talentierte Society Reporterin Malou und taucht ein ins München der späten 60er Jahre. Ich bin beeindruckt, was die Autorin Teresa Simon zu Tage gefördert hat und mit welcher Bildgewalt und Spannung sie uns durch diese Epoche leitet. Was muss das für eine wilde Zeit gewesen sein, die Zeit des Umbruchs, des Aufbaus, der Rebellion aber auch der Liebe und Freiheit, die man sich sicher noch zehn Jahre davor nicht vorstellen konnte. Hautnah, als würde ich selbst die Interviews führen, begegneten mir Romy Schneider, Mick Jagger, Dietmar Schönherr, Zarah Leander, Roy Black und viele weitere Promis von damals, die mich sicher – neugierig geworden - mit einer kleinen eigenen Recherche noch ein wenig beschäftigen werden. Doch wie es mit einer Dilogie nun mal so ist, mit dem zweiten Band ist Schluss und so muss ich mich verabschieden von Malou und all den anderen Charakteren, die mir so sehr ans Herz gewachsen waren. Der Schluss ist sehr rund und stimmig und beantwortet die meisten Fragen, die vielleicht noch offen waren. Ganz wunderbar fand ich die Zitate und Einblendungen zu Mascha Kaléko und die mehr als interessante Playlist. Für manche Songs war ich damals noch ein wenig zu jung, doch an vieles erinnere ich mich noch und es lebt auch heute noch in unserer Gesellschaft weiter. Was soll ich sagen? Für mich war dieser zweite Teil eine absolute Punktlandung und verdient mindestens fünf dicke fette Sterne mit einer absoluten Leseempfehlung. Aber vorher schön Teil eins lesen, sonst entgeht euch was!

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Ich freue mich riesig, dass ich wieder mit von der Partie sein und Malou, die junge Gräfin, ein weiteres Stück durch ihr Leben begleiten durfte. Schwierig, sehr schwierig finde ich es diesmal zum Inhalt zu schreiben ohne zu spoilern. Sicher ist, dass Malou auch diesmal wieder mit ihren Aufgaben wächst. Gleich zu Anfang des Buchs erfährt sie, wer ihr leiblicher Vater ist und dass sie nicht nur einen Bruder, sondern auch eine zauberhafte Schwester dazugewonnen hat. Nach der Geburt ihrer eigenen Tochter, der kleinen Leonie, scheint das Leben für sie in ruhigeren Bahnen zu verlaufen, doch das Glück währt kurz und schnell wird die junge Mutter wieder mit der Realität des Lebens konfrontiert. Malou kämpft an allen Fronten, frönt dem Mutterglück, will aber auch beruflich schnell wieder Fuß machen, ein Spagat, der schon manche Mutter an ihre Grenzen gebracht hat. Treu zur Seite stehen ihr, neben ihrer Freundin Roxy, auch in diesem zweiten Band der wunderbare Onkel Julius und der beständige Freund Samy, der sie bereits aus mehr als einer Situation retten konnte. Aber lest selbst, lasst euch fallen in diese großartige Dilogie rund um die Münchner Zeitung „Der Tag“ und seine talentierte Society Reporterin Malou und taucht ein ins München der späten 60er Jahre. Ich bin beeindruckt, was die Autorin Teresa Simon zu Tage gefördert hat und mit welcher Bildgewalt und Spannung sie uns durch diese Epoche leitet. Was muss das für eine wilde Zeit gewesen sein, die Zeit des Umbruchs, des Aufbaus, der Rebellion aber auch der Liebe und Freiheit, die man sich sicher noch zehn Jahre davor nicht vorstellen konnte. Hautnah, als würde ich selbst die Interviews führen, begegneten mir Romy Schneider, Mick Jagger, Dietmar Schönherr, Zarah Leander, Roy Black und viele weitere Promis von damals, die mich sicher – neugierig geworden - mit einer kleinen eigenen Recherche noch ein wenig beschäftigen werden. Doch wie es mit einer Dilogie nun mal so ist, mit dem zweiten Band ist Schluss und so muss ich mich verabschieden von Malou und all den anderen Charakteren, die mir so sehr ans Herz gewachsen waren. Der Schluss ist sehr rund und stimmig und beantwortet die meisten Fragen, die vielleicht noch offen waren. Ganz wunderbar fand ich die Zitate und Einblendungen zu Mascha Kaléko und die mehr als interessante Playlist. Für manche Songs war ich damals noch ein wenig zu jung, doch an vieles erinnere ich mich noch und es lebt auch heute noch in unserer Gesellschaft weiter. Was soll ich sagen? Für mich war dieser zweite Teil eine absolute Punktlandung und verdient mindestens fünf dicke fette Sterne mit einer absoluten Leseempfehlung. Aber vorher schön Teil eins lesen, sonst entgeht euch was!

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Erst einmal vorweg: unbedingt vorab den ersten Teil "Die Reporterin - Zwischen den Zeilen" lesen - die Geschichte beginnt so wundervoll, das sollte man unbedingt mit in diesen zweiten Band nehmen Es gibt wenige Autoren in diesem Genre, die ich wirklich gern lese. Wenn dann noch "Mehrteiler" entstehen, bin ich umso kritischer. Teresa Simon hat mich mal wieder völlig überzeugt!!! In diesem Roman findet man erneut eine sehr gelungene Mischung aus mitreißender Handlung, spannend eingebundenem politischen Zeitgeschehen und bunt gespickter Kultur/Musik der zweiten Hälfte der Sechziger Jahre Die Reporterin Malou muss sich nicht nur mit den verschiedensten Problemen im Redaktionsgeschäft auseinandersetzen, sondern zudem noch Familie und Beruf unter einen Hut bekommen Der tolle Cliffhanger von Band 1 ist der direkte Start von Band 2 und von der ersten Minute an ist man sofort wieder in der Geschichte und mag das Buch kaum aus der Hand legen. in der "offiziellen" Buchbeschreibung findet man den Satz: "Sie schreibt mit viel Feingefühl und Empathie..." - gemeint ist damit Malou Graf, die einen grandiosen Job als Reporterin meistert. Man könnte ihn jedoch perfekt Teresa Simon zuschreiben. Denn all ihre Bücher beinhalten eben genau das: Feingefühl und Empathie, dazu ein grandioses Geschichtswissen und hervorragend recherchierte Ereignisse der Zeit. danke für das tolle Leseerlebnis. ich freue mich auf hoffentlich viele weitere Romane dieser Art :-)

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Das Buch „Die Reporterin – Worte der Wahrheit“ von Teresa Simon ist der zweite und abschließende Band der Buchreihe mit der jungen Malou, welche in den 1960er Jahren in München ihr berufliches Glück findet, in ihrem bewegten Privatleben aber ihren ganz eigenen Weg gehen muss. „»(…) Aber ich spreche mit berühmten Menschen, oder sagen wir lieber: mit bekannten Menschen, und schreibe auf, was sie mir erzählen – und manchmal auch das, was ich zwischen den Zeilen so höre. Das kann richtig aufregend sein. Ich liebe meinen Job!« setzte sie emphatisch hinzu. »Der beste auf der ganzen Welt!«“ [Seiten 272 und 273] Die junge Reporterin Marie-Louise Graf (von allen Malou genannt) ist beruflich endlich am Ziel ihrer Träume angekommen: Als ‚Gräfin der Gesellschaftskolumnen‘ hat sie sich einen Namen bei der Zeitung ‚Der Tag‘ gemacht und entlockt ihren bekannten Gesprächspartnern mit viel Empathie und Feingefühl das ein oder andere Geheimnis. Dabei können sich diese immer sicher sein, dass Malou sie niemals bloßstellen wird – es sind interessante Gespräche auf Augenhöhe. Malous Privatleben würde selbst besten Stoff für ihre Gesellschaftskolumnen bieten: Nach dem ein wohlgehütetes Familiengeheimnis nach und nach ans Licht kommt, ist für Malou nichts mehr so, wie es einmal war. Als Malou selbst Mutter wird, erkennt sie, dass das Netz von Geheimnissen in ihrer Familie noch dichter ist, als sie angenommen hat und nicht nur sie alleine betrifft. Sie muss sie sich für einen Weg entscheiden. Doch dann ereilt sie ein folgenreicher Schicksalsschlag. Hinter dem Pseudonym Teresa Simon steht meine Lieblingsautorin Brigitte Riebe, welche mich schon seit vielen Jahren mit ihren vielfältigen Geschichten begleitet und begeistert. Ende 2022 kündigte sie in den Sozialen Medien ihre neue Dilogie „Die Reporterin“ an und mein Interesse war sehr schnell geweckt. Auch wenn es kein Roman ist, welcher auf zwei Zeitebenen spielt und zeitlich etwas später ansetzt, als die bisherigen Romane unter dem Namen Teresa Simon, musste ich diese neue Buchreihe lesen. Gerade die 1960er Jahre sind eine solch wichtige und ereignisreiche Zeit, von welcher ich immer wieder gerne lese. Es ist die Zeit, in der meine Eltern Jugendliche waren. Das Buch habe ich vom Heyne Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen – ganz herzlichen Dank dafür an dieser Stelle. Das Cover passt hervorragend zum ersten Band der Reihe, was zu einem gelungenen Wiedererkennungswert führt und auch direkt wieder meine Vorfreude auf die Geschichte weckte. Zu sehen ist hier eine junge Frau, welche in die aufgeschlagene Zeitung „Der Tag“ vertieft ist. Dabei wirkt ihr Blick sehr aufmerksam und konzentriert. Hinter der Frau spielt sich eine lebendige Straßenszene ab: Hier flanieren links und rechts Menschen an Geschäften vorbei. Die komplette Szenerie ist in schwarz-weiß gehalten, darüber steht einem glänzenden türkisen Farbton der Name der Autorin und der Titel des Buches. Türkise Linien rahmen das Cover zusammen mit dem in weiß geschriebenen und türkis unterlegten Untertitel ein. Bei dem Buch handelt es sich um ein hochwertig gestaltetes Taschenbuch mit Klappen. Auf und in der vorderen Klappe befinden sich schön inszenierte Textausschnitte, auf der hinteren Klappe wird die sympathische Autorin mit einem Foto einer Kurzbiographie vorstellt, in der Klappe werden die beiden Teile der Dilogie nebeneinander präsentiert. Vor dem erzählenden Teil, welcher aus insgesamt 13 Kapiteln besteht, sind eine Widmung und eine Playlist vorangestellt – also eine Zusammenstellung von Liedern, welche in diesem Roman eine Rolle spielen. So hat man während der Lektüre den perfekten Soundtrack. Nach dem erzählenden Teil folgt die Danksagung der Autorin, die Zitatnachweise und zwei lyrische Texte. Die Handlung des Buches beginnt im September 1965 und endet im Sommer 1969. Somit knüpft die Handlung direkt an das Ende des ersten Bandes an. Ich empfehle ausdrücklich, dass man den ersten Band vor dem zweiten Band gelesen haben sollte, da einem sonst vieles von der Handlung fehlt und man auch Begebenheiten und die Hintergründe der Figuren nicht richtig einordnen kann. „»So wie du könnte ich nicht sein, so rational, immer vom Kopf beherrscht. (…)«“ [Seite 265] Auch in diesem zweiten Band steht die junge Malou im Mittelpunkt der Geschichte. Allerdings ist aus der jungen Frau eine erwachsene Frau geworden, welche, zumindest beruflich, ihren Platz im Leben gefunden hat. Sie ist, allen Widrigkeiten zum Trotz, ihren Weg gegangen und ist nun eine erfolgreiche Reporterin, welche ihren Beruf mit Hingabe und Leidenschaft ausübt. Privat dagegen hat das nun gelüftete Familiengeheimnis Malous Welt aus den Angeln gehoben. Alles, was sie ihr Leben geglaubt hat, entspricht nicht der Wahrheit – somit verändert sich ihr Leben grundlegend. Ich mochte Malous liebenswerte Art ab der ersten Seite des ersten Bandes und hatte dann im weiteren Leseverlauf immer mehr das Gefühl, dass sie mir zu einer Freundin wurde. Sie ist nicht perfekt, denn sie macht Fehler und hat ihre Geheimnisse und Probleme. Sie hat ihr Herz aber am richtigen Fleck, sieht ihre Fehler ein, ist für andere Menschen da und stellt auch gerne mal ihre eigenen Bedürfnisse hinten an. Auch von Rück- und Schicksalsschlägen lässt sie sich nicht unterkriegen, steht immer wieder auf und denkt dabei immer vernünftig und rational. Als Malou dann Mutter wird, ist sie ab diesem Moment nicht mehr nur für sich verantwortlich. Diese immense Wandlung, von einer jungen Frau hin zu einer liebevollen Mutter, hat Teresa Simon sehr glaubwürdig dargestellt. Zudem kam ich Malou noch einmal sehr viel näher als im ersten Band, ich litt und fieberte mit ihr mit. Durch sie und ihre interessanten Interviews lernte ich einige Stars ‚hautnah‘ kennen, von denen mir viele durch meine Eltern ein Begriff sind. Auch die anderen Figuren in Malous Umfeld haben sich authentisch weiterentwickelt und durchleben Höhen und Tiefen. Viele von ihnen sind bereits aus dem ersten Band bekannt, es kommen aber auch einige neue Charaktere hinzu. Teilweise wurden diese viele kleinen Geschichten so emotional und auch traurig, dass ich das Buch mit Tränen in den Augen aus den Händen legen musste. Maries Eltern stehen für eine Generation, deren Leben vom Dritten Reich und dem Zweiten Weltkrieg geprägt wurden. Die Mutter wurde aus ihrer alten Heimat Schlesien vertrieben, der Vater ist vom Krieg körperlich versehrt zurück gekehrt. Beide sind stets für ihre Tochter Malou da, auch wenn das Mutter-Tochter-Verhältnis nicht immer leicht ist. Wie im ersten Band ist Onkel Julius für Malou der Fels in der Brandung. Auch wenn er körperlich sehr eingeschränkt ist, ist sein Geist wach und er hat stets ein offenes Ohr für seine Nichte. Ein Charakter, der mich mit seiner sympathischen Art sehr für sich einnehmen konnte. Roxy ist nach wie vor Malous beste Freundin. Ihre Geschichte voller Wandlungen und Ereignissen konnte mich, wie schon im ersten Band sehr überzeugen. Zusammen mit Malous Arbeitskolleginnen Adrienne und Ella und dem liebenswerten Fotografen Samy stehen diese immer hinter Malou. Auch wenn Malou mittlerweile in der Redaktion angekommen ist und sie sich als Reporterin einen Namen gemacht hat, meinen es noch immer einige Kollegen nicht gut mit ihr. Ein sehr interessanter Charakter ist Chris, welcher ein turbulentes und ereignisvolles Leben lebt. Genauer möchte an dieser Stelle nicht auf diese Figur eingehen, da ich sonst zu viel von der Handlung vorwegnehme. Zusammen mit seinem Vater Teresa Simon versteht es außerordentlich gut, ihre fiktiven Figuren mit den Geschichten der realen Persönlichkeiten zu verbinden und zu kombinieren und zeichnet mit ihnen ein sehr authentisches Bild der damaligen Gesellschaft und den Stars und Sternchen jener Zeit. Sie alle konnten mich mit ihren lebensechten Geschichten und Beschreibungen sehr überzeugen. „»Unsere Marie-Louise hat ihren Platz gefunden. (…) Beruflich wie privat. Was könnten sich Eltern Schöneres für ihr Kind wünschen?«“ [Seite 66] Wie auch in ihren bisherigen Büchern hat mich Teresa Simon mit ihrem bildhaften und detaillierten Sprachstil wieder schnell mit in die Geschichte genommen und mich darin abtauchen lassen. Der Roman erzählt eine wunderbare Geschichte über Träume, Selbstverwirklichung, Freundschaft und Liebe, die auf jeden Fall in meinem Kopf und Herz bleiben wird. Ich freute mich immer wieder aufs weiterlesen und die 432 Seiten flogen nur so dahin. Ich litt und fieberte mit all den liebgewonnen Charakteren, vor allem aber mit Malou, mit. Also Achtung: Diese Buchreihe macht süchtig. Den geschichtlichen und gesellschaftlichen Hintergrund bilden die 1960er Jahre in München. Wie auch in anderen Teilen der BRD brodelte es in der jungen Generation gewaltig. Der wirtschaftliche Aufschwung der BRD war zu dieser Zeit bereits vorbei und die Arbeitslosenzahlen stiegen. Die Studentenvertretungen begannen, die alten Strukturen an den Universitäten scharf und öffentlich zu kritisieren. Sie forderten soziale Chancengleichheit im Bildungswesen, bessere Lernbedingungen, zeitgemäße Lerninhalte und die Entlassung von Lehrkräften mit Nazi-Vergangenheit. Wie die Studenten in den USA forderten auch die deutschen Studenten ein Ende des Vietnamkriegs und den Stopp der atomaren Aufrüstung. Die erlassenen Notstandsgesetze schürten die Unruhe unter den Studenten noch mehr, da sie gravierende Einschränkungen der demokratischen Grundrechte befürchteten. Nach der Gründung der APO (Außerparlamentarische Opposition), nahmen die Studentenbewegungen noch einmal ordentlich Fahrt auf, da die APO diese ab Mitte der 1960er-Jahre in weiten Teilen beeinflusste. Sie sah sich als einzige Gegenkraft zur herrschenden Regierung, denn durch die große Koalition gab es im Parlament praktisch keine Opposition mehr. Als am 2. Juni 1967 der persische Schah Reza Pahlevi zum Staatsbesuch in der BRD eintraf, demonstrierten die jungen Menschen gegen den Besuch des Diktators. Dieser ließ in seiner Heimat Oppositionelle foltern und unternahm zudem nichts gegen die Verarmung der persischen Bevölkerung. Es wurde aber auch gegen die finanzielle und materielle Unterstützung protestiert, die der Schah vor allem von den USA und der Bundesrepublik erhielt. Während dieser Demonstration wurde der 26-jährige Student Benno Ohnesorg getötet. Bis dahin waren die Demonstrationen noch wenig radikal gewesen. Das änderte sich ab diesem Abend schlagartig: Die Protestaktionen wurden radikaler. Mit dem Attentat auf Rudi Dutschke, der Galionsfigur der deutschen Studentenbewegung, im April 1968, gab es für die Proteste kein Halten mehr. Es entwickelte sich eine Studentenrevolte, welche sich in fast allen deutschen Universitätsstädten ausbreitete. Insgesamt waren die Studentenbewegungen aber auch das Ventil eines großen Konflikt der Generationen. Die jüngere Generation warf ihren Eltern die Verbrechen im Dritten Reich vor, fragten nach deren Vergangenheit und ihren Taten. Die ältere Generation wollte einfach nur vergessen, während die jüngere Generation immer wieder den Finger in die noch offene Wunde legte. „»Das Nazi-Regime mit seiner Rassenideologie ist erst seit einem guten Vierteljahrhundert beendet«, sagte Ella. »Das ist gerade mal eine Generation. So schnell funktioniert Umdenken leider nicht, nicht von Grund auf. (…)«„ [Seite 307] Ein weiteres gesellschaftliches und politisches Thema ist das sogenannte ‚Nichtehelichengesetz‘. Dieses Gesetz über die rechtliche Stellung der nichtehelichen Kinder trat am 01. Juli 1970 in Kraft und sollte die Ungleichheiten zwischen ehelichen und unehelichen Kindern beseitigen. Bis in Krafttreten dieses Gesetztes galt die seit 1900 gültige Regelung des BGB, wonach ein uneheliches Kind und dessen Vater als nicht verwandt galten. Auch wenn die die Verabschiedung dieses Gesetzes in dieser Dilogie nicht vorkommt , wird der große Wunsch nach einer Änderung des Gesetzes durch einige der Figuren deutlich. All diese geschichtlichen, politischen und gesellschaftlichen Themen und Hintergründe stellt Teresa Simon sehr authentisch und nachvollziehbar mit ihren vielfältigen Figuren da. Sie verwebt deren Lebensgeschichten mit der großen Politik und dem Weltgeschehen dieser Zeit. Wie auch schon beim ersten Band, empfinde ich es als sehr bemerkenswert und herausragend dass es nicht nur um Politik und das große Weltgeschichte geht, sondern es sich viel um die Kultur (Musik, Sänger/ Sängerinnen, Filme und Schauspieler/ Schauspielerinnen) dieser Zeit dreht. Damit kam mir das Lebensgefühl dieser besonderen Zeit sehr nahe. Auch die spannenden Einblicke in die Arbeit in einer Zeitungsredaktion finde ich sehr gelungen, vor allem, wie Interviews geführt werden. Deutlich wird gezeigt, dass die Hauptfigur Marie eben nicht nur auf Effekthascherei aus ist, sondern die Menschen hinter den Prominenten sieht und es mit Leichtigkeit und ihrem untrüglichen Spürsinn schafft, Zugang zu diesen Menschen und ihren spannenden Geschichten zu erhalten. Mit ihrem immensen Wissen, ihrer akribischen Recherche und ihren liebevoll gezeichneten Figuren hat Teresa Simon ein wunderbares und unvergessliches Reihen-Finale geschrieben – vielen Dank für dieses tolle und mitreißende Leseerlebnis. „»Die Liebe kommt, wann sie will, und wenn man nicht aufpasst, fliegt sie auch wieder davon, wann sie will. Für mich ist Liebe ein Geheimnis, abgesehen vom Tod vielleicht das größte von allen …«„ [Seite 117] Fazit: Mit diesem zweiten und abschließenden Band ihrer äußerst interessanten Dilogie hat Teresa Simon sich noch einmal selbst übertroffen. Ein Roman, welcher seine Leser und Leserinnen mit unterschiedlichsten Emotionen und viel Zeitkolorit ab der ersten Seite in die wilden 1960er Jahre mitnimmt. Sehr lesenswert! Aber Vorsicht: Einmal angefangen, möchte man das Buch nicht mehr zur Seite legen.

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Ein Lesehighlight

Von: Lilofee aus Berlin

20.08.2023

Im zweiten Band geht es nahtlos und spannend weiter. Die 1960er Jahre in München. Da denkt man an freie Liebe, Jugendrevolte, Studentenunruhen. Im Mittelpunkt steht die junge Reporterin Malou. Sie hat es als verwitwete, berufstätige Mutter nicht leicht. Gibt alles für ihre Familie und ihren Beruf. Malou ist ehrgeizig und möchte unbedingt eine sehr gute Reporterin werden. Ihre feinfühlige Art öffnet Türen und die prominenten Größen dieser Zeit lassen sich gerne von ihr interviewen. Wir begegnen u.a. Romy Schneider, Jimi Hendrix, den Rolling Stones und Zarah Leander. Das alles wird eindrucksvoll, authentisch und atmosphärisch dicht erzählt. Teilweise durch kleine Anekdoten, die der Zeit entsprechen, ergänzt. Wie immer hat die Autorin intensiv recherchiert und es sehr spannenden umgesetzt. Die Charaktere sind sehr lebensnah gezeichnet und die wilden, quirligen Swinging Sixties kommen perfekt auf die Seiten. Das Kopfkino läuft auf Hochtouren und ein Gefühl direkt dabei zu sein stellt sich ein. Es entwickelt sich ein Sog und man kann nicht aufhören zu lesen. Ein leicht und locker geschriebener Roman mit sehr ernsten Hintertönen. Sehr schön zu lesende emotionsreiche Zeitreise durch die 1960er Jahre. Unbedingt erwähnenswert sind noch die Playlist am Anfang des Buches und die hinreißenden Zitate von Frida Kahlo und Mascha Kaléko

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