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Rezensionen zu
Seven Days

Steve Cavanagh

Eddie-Flynn-Reihe (6)

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€ 17,00 [D] inkl. MwSt. | € 17,50 [A] | CHF 23,90* (* empf. VK-Preis)

Steve Cavanaghs „Seven Days“ schließt nahtlos an „Fifty-Fifty“ (Band 5 der Reihe) an, und Eddie hat Verstärkung bekommen. Neben seinem alten Freund Harry unterstützen ihn nun Kate auf der Anwaltsseite und die für heiklen Ermittlungen zuständige Bloch (alle aus den Vorgängern bekannt). Diesmal benötigt Andy Dubois in Buckstown, Alabama, seine Hilfe. Ihn hat der dort ansässige Bezirksstaatsanwalt Randal Korn ins Visier genommen und setzt alles daran, einen Schuldspruch für den jungen Afroamerikaner zu erreichen und sich daran zu ergötzen, wie er auf dem elektrischen Stuhl sein Leben aushaucht. Korn ist kein leichter Gegner, bekannt und berüchtigt dafür, in seinen Prozessen die mit Abstand höchste Quote an Verurteilungen samt nachfolgender Todesstrafe zu erreichen, auch wenn die Beweise eher dünn gesät sind. Genau der richtige Gegner für Eddie Flynn, auch wenn Alabama aus vielerlei Gründen weit außerhalb seiner Komfortzone und der Einsatz in diesem Fall das Leben eines Unschuldigen ist. Sieben Tage, um zu verhindern, dass das Leben des jungen Afroamerikaners in einem noch immer von Rassengegensätzen geprägten Staat auf Yellow Mama endet. Es ist zwar klagen auf hohem Niveau, aber ich hatte den Eindruck, dass Cavanagh in diesem sechsten Band der Reihe erstmals schwächelt und das Format leicht abgenutzt daherkommt. Aus den Vorgängern wissen wir, dass Eddie, ganz gleich, wie aussichtslos der Fall erscheint und wie hinterhältig der Gegner auch sein mag, als Sieger aus diesem Duell hervorgehen wird. Stellt sich nur die Frage, welche Mittel und Tricks er auf dem Weg dahin nutzt. Der Prozess ist auf sieben Tage angesetzt, und da sind wir wieder bei dem Handeln unter Zeitdruck, das ein wesentliches Merkmal aller bisherigen Bücher der Reihe ist. Es wäre jetzt wirklich einmal langsam an der Zeit, etwas Neues auszuprobieren. Verschiedene Erzählperspektiven sind gut für’s Tempo, aber hier scheinen mir das eindeutig zu viele. Praktisch jede/r bekommt eine eigene Stimme mit entsprechenden Kapiteln und Bezugspunkten. Die Zuordnung macht kein Problem, aber das Gesamtbild zerfleddert und wirkt nicht mehr wie aus einem Guss. Und last but not least, sind die Bösen immer hinterhältig, unsympathisch und/oder gestört. Auch hier gibt es möglicherweise durchaus Änderungspotenzial. Surprise me Mr Cavanagh! Aber trotz dieser kleinen Mängel ist der Thriller wie erwartet spannend und sehr unterhaltsam. Keine Frage, natürlich werde ich die Reihe weiterlesen. Und da ich nicht auf die Übersetzung warten möchte, habe ich mir vorsichtshalber Band 7 im Original besorgt.

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Yellow Mama

Von: Fee04

28.01.2024

„Seven Days“ von Steve Cavanagh ist ein herausragender Justizthriller über Rassismus und das Rechtssystem in Amerika. Es handelt sich um ein in sich abgeschlossenes Buch der Eddie-Flynn-Reihe. Steve Cavanagh zieht uns gnadenlos in die bösartige Psyche der Menschen. Hüter des Gesetzes sollten fair und ohne Vorurteile handeln; ganz anders im Sunville County in Alabama. Bezirksstaatsanwalt Randal Korn genießt es die Menschen hinzurichten. Der elektrische Stuhl-auch Yellow Mama genannt- ist sein Lieblingswerkzeug. Er manipuliert das System und genießt die Verbindung zum Gouverneur und dem Sheriffs Department. Andy Dubois ein ruhiger, netter Afroamerikaner ist das nächste Opfer. Er wurde verurteilt, seine junge Kollegin Skylar nach der gemeinsamen Schicht im Pub grausam ermordet zu haben. Sein Geständnis und seine DNA liegen vor und der Bezirksstaatsanwalt plädiert auf Todesstrafe. Eddie Flynn, früher Trickbetrüger, nun Anwalt in New York wird mit dem Fall beauftragt und hat nicht nur Randal Korn als Gegner, sondern eine ganze Stadt und in den Südstaaten ticken die Uhren noch anders. Hass kann schnell geschürt werden; Gewalt und Vergeltung sind keine Seltenheit. Im Hintergrund ein korruptes System - ein gefährlicher Ort für einen Verteidiger eines Afroamerikaners. In dem County gibt es mächtige Vertreter, die sich für die weiße Rasse einsetzen. Diese nutzen skrupellos alle Mittel aus, um ihr Ziel zu erreichen und schrecken auch vor Mord und Gewalt nicht zurück. Der Autor fesselt mit seinen Machtspielen, den Intrigen und dem juristischen Schlagabtausch, sowie den anschaulichen Erklärungen zum Rechtssystem in den Südstaaten. Die Strategien des Staatsanwalts und Verteidigers werden sehr detailliert eingebaut und atemlos verfolgt man als Leser die Wendungen in dem Fall. Es geht um Leben oder Tod und nur der bessere, geschicktere Jurist wird gewinnen. Die Zivilcourage der Geschworenen wird eingewoben und als Leser spürt man deren Vorurteile und auch deren Verantwortung. Der Spannungsbogen wurde perfekt ausgearbeitet, man fliegt durch die Seiten. Die Protagonisten werden sehr bildlich beschrieben, der Bezirksstaatsanwalt riecht nach Fäulnis und als Leser hat man diesen ekelhaften Geruch direkt in der Nase. Eddie Flynn überzeugt durch seine hervorragende Kombination und Verteidigungsstrategie, vor allem jedoch zwecks seinem Gerechtigkeitsgefühl und seiner warmherzigen Art. Ein meisterhafter Justiz-Thriller, der den Leser nicht mehr loslässt.

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Im Süden der USA gibt es noch die Todesstrafe. Obwohl von Menschenrechtsorganisationen stark kritisiert, obliegt es den Bundesstaaten selbst, dieses Rechtssystem anzuwenden. Die Akzeptanz der Todesstrafe schwankt zwischen 64% und 80% in der Gesellschaft. Es gibt durchaus Staatsanwälte, die konsequent und kompromisslos die Todesstrafe fordern. Egal, wie souverän die Pflichtverteidiger versuchen, dem entgegenzuwirken, oder ob es Verfahrensmängel aufgrund von Rassendiskriminierung gibt. Die Macht der Staatsanwälte lädt zu Spekulationen ein. Glaubt man den Statistiken, ist es gar nicht so abwegig, dass viele Unschuldige zum Tode verurteilt wurden und letztlich durch die Hand des Staates ihr Leben verloren haben. Viele Täter haben nicht die finanziellen Mittel, sich erfahrene Anwälte zu leisten. Diese können auch medialen und politischen Druck ausüben. Die Pflichtverteidigung ist nicht hilflos, aber ggf. nicht besonders motiviert, abgesehen auch von der mangelnden Erfahrung im Umgang mit dieser Situation. Ich habe von der Rassendiskriminierung vor Gericht gesprochen - gerade im Süden der USA ist die Hautfarbe des Angeklagten immer noch ein Kriterium, das ablehnend behandelt wird. Die Geschworenen werden von der Verteidigung und der Staatsanwaltschaft ausgewählt. Sie sind das entscheidende Gremium, das über Leben und Tod entscheidet. In diesem Thriller: „Seven Days“ von Steve Cavanagh werden genau diese Themen sehr, sehr spannend umgesetzt. Man nennt ihn den König der Todeszellen. Randal Korn hat mehr Menschen auf den elektrischen Stuhl geschickt als jeder andere Staatsanwalt in Amerika. Und er liebt es, Hinrichtungen beizuwohnen. Sein nächstes Opfer: Andy Dubois, ein junger Afroamerikaner, der wegen Mordes an einem weißen Mädchen zum Tode verurteilt werden soll. Korn hat bereits alles für einen möglichst kurzen Prozess vorbereitet. Doch er hat die Rechnung ohne Eddie Flynn gemacht. Dem New Yorker Anwalt bleiben sieben Tage, um Andy vor der korrupten Justiz zu retten und den wahren Täter zu finden. Dann soll das Urteil gesprochen werden. Wird Eddie Flynn dann noch leben? (Verlagsinfo) „Sieben Tage“ ist nicht unbedingt ein klassischer Justizthriller. Die Spannung wird nicht nur im Gerichtssaal erzeugt, obwohl diese Szenen die Höhepunkte der komplexen Geschichte sind. Es gibt auch Actionszenen, aber die Dialoge vor Gericht und nicht zuletzt die verschiedenen Perspektiven der Figuren erzeugen eine atmosphärische Spannung, der man sich nicht entziehen kann. Das fast Unglaubliche an der Geschichte von „Seven Days“ ist, dass sie realistisch ist. Ein Staatsanwalt, der seine Macht ausnutzt, um sein eigenes Ego zu befriedigen: Dieser Missbrauch ist gar nicht so abwegig. Aber es geht nicht nur um diesen Staatsanwalt, sondern auch um andere manipulative Bedrohungen durch andere Personen oder Interessengruppen. Die Charaktere in diesem Thriller sind hervorragend in ihrer Gestaltung. Jeder spielt seine Rolle fantastisch. Das Team um den ehemaligen Betrüger und heutigen Rechtsanwalt Eddie Flynn vernetzt sich mit dem Staatsanwalt und dessen Stellvertreter, Polizisten, Zeugen, Opferfamilien etc. Komplex - aber überschaubar. Eine Trennung zwischen Haupt- und Nebenrollen gibt es eigentlich nicht. Es ist nicht nur die Spannung, die diesen Roman so gut macht. Es ist auch die vom Autor gekonnt eingesetzte Sensibilität, die Menschlichkeit - Verletzlichkeit und Schmerz, Hoffnungen und Ängste. Besonders faszinierend sind die rhetorischen Wortgefechte vor Gericht. Dieser Schlagabtausch zwischen Zeugen, Verteidigung und Staatsanwalt ist filmreif, und man wünscht sich als Leser, selbst in der Reihe der Zuschauer zu sitzen und diesen Prozess zu verfolgen. Etwas eindimensional wird dargestellt, wie die Gesellschaft in den Südstaaten der USA funktioniert. Obwohl die Südstaaten kulturell ein anderes Erbe tragen als der industrielle Norden, werden hier Vorurteile und Klischees bedient. Auch wenn diese nach wie vor vorhanden sind und wohl auch immer vorhanden sein werden, so war das für mich doch ein wenig zu einseitig. Das Ende ist anders als erwartet. Das „Recht“ kann auf verschiedene Art und Weise durchgesetzt werden - es hängt ggf. von der Bedrohung ab, der man sich zu stellen hat. Steve Cavanagh spielt nicht nur mit verschiedenen Spannungselementen, er versteht es auch, mit allerlei Wendungen, Cliffhangern eine solche Atmosphäre aufzubauen, der man sich hingeben muss. Fazit Ein Anwalt und ehemaliger Trickbetrüger, der spielerisch die Karten aufdeckt, um mit viel Verstand und Gefühl der Justiz seinen Willen aufzuzwingen. So muss ein Thriller sein. Michael Sterzik

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Highlight

Von: Zeilenauslese

28.01.2024

Inhalt Randal Korn ist der gnadenloseste Staatsanwalt Amerikas, denn niemand hat mehr Todesstrafen durchgesetzt wie er. Am liebsten sieht er die vermeidlichen Mörder qualvoll auf dem elektrischen Stuhl sterben. Einige waren schuldig, aber andere wiederum waren es nicht, was Korn egal ist, solange er den Prozess gewinnt und beim Sterben in der ersten Reihe stehen kann. Als nächstes möchte er den jungen Afroamerikaner Andy Dubois hinrichten lassen. Andy wird beschuldigt eine junge Frau ermordet zu haben. Und hier kommt der New Yorker Staranwalt Eddie Flynn ins Spiel. Eddie und sein Team sollen Andy vor seinem drohenden Schicksal bewahren. Er muss nun den Kampf mit dem scheinbar übermächtigen Korn aufnehmen und dabei muss er nicht nur um das Leben des Angeklagten fürchten, sondern auch um sein eigenes. Meine Meinung Seven Days ist Band 6 der Eddie Flynn Reihe. Eddie Flynn ist inzwischen einer der besten Anwälte New Yorks mit seiner ganz eigenen, und nicht immer einfachen, Vergangenheit. Mit diesem Buch hat Steve Cavanagh mal wieder einen außerordentlich genialen Politthriller geschrieben. Es hat nur wenige Seiten gedauert, bis er mich hatte und ich das Buch nicht mehr zur Seite legen konnte. Die Geschichte ist perfekt aufgebaut, genial durchdacht und alle Handlungen super miteinander verknüpft. Besser kann man so ein Buch meiner Meinung nach nicht schreiben. Trotz der mal wieder vielen Seiten hatte ich zu keiner Zeit das Gefühl, gelangweilt zu sein. Alle Protagonisten sind durchgehend perfekt ausgearbeitet. Und die Vielfalt der Charaktere ist hier sehr weit gefächert. Der wie immer charismatische und etwas chaotische Eddie Flynn, daneben Andy Dubois und seine Mutter als Opfer einer korrupten und kranken Justiz sowie Randal Korn als überheblichen Bösewicht. Dazu kommt noch das brandaktuelle Thema Rassismus dazu. Denn Andy Dubois ist Afroamerikaner und viele wollen alleine schon wegen seiner Hautfarbe glauben, dass er schuldig ist. Spannung gibt es hier von der ersten bis zur letzten Seite. Es gab wirklich keinen Moment, in dem keine Spannung aufgebaut wird. Es passiert immer etwas und das macht das ganze Buch einfach wahnsinnig fesselnd. Fazit Ach ja, wenn das Jahreshighlight schon im Januar kommt, was soll da noch kommen ;-) Es wird sehr schwer werden, dieses Buch zu toppen. Mit dem 6. Band der Eddie Flynn Reihe hat mich Steve Cavanagh mal wieder absolut überzeugt. Das Buch ist perfekt durchdacht, voller Action, Spannung und wahnsinnig fesselnd. Es gibt hier wieder ein Vielfalt an Charakteren, die alle absolut authentisch sind. Direkt am Anfang wird schon Spannung aufgebaut, die bis zur letzten Seite erhalten bleibt. Ich habe mich wirklich komplett gut unterhalten gefühlt, trotz der vielen Seiten. Man kann alle Bücher der Eddie Flynn unabhängig voneinander lesen, da es immer in sich abgeschlossene Geschichten sind, aber trotzdem empfehle ich euch, mit Band 1 zu starten um die Zusammenhänge und die Vorgeschichten der Hauptprotagonisten zu kennen. Außerdem sind alle Bücher so gut, dass man keins verpassen sollte. Von mir gibt es auch hier wieder eine klare Leseempfehlung!

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Rezension/Werbung

Von: Buchkatastrophe

28.01.2024

https://www.instagram.com/p/C2op5vtNsGa/?igsh=MWJxaW53YW9vbDQyZA==

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Bevor ich zum Inhalt des Buches komme – warum müssen eigentlich Buchtitel heutzutage immer englisch sein? Im New-Adult- und Fantasy-Bereich hat sich das schon lange durchgesetzt, jetzt macht der Globalisierungswahn auch vor Krimis und Thrillern nicht mehr Halt. Wäre „Sieben Tage“ nicht ein genauso guter Titel gewesen? Dazu muss ich ganz klar sagen: ein Buch, dessen Inhalt auf Deutsch publiziert ist, sollte meiner Meinung nach auch möglichst einen deutschen Titel haben (Eigennamen etc. ausgenommen). Und bei diesem Buch sehe ich da auch überhaupt kein Problem. Aber: das ist eine Sache des Verlags und des Marketings. Darüber hinaus kann man, wenn es um den Inhalt des Buches geht, tatsächlich kaum Kritikpunkte finden. Ganz im Gegenteil – Steve Cavanagh hat wieder einmal alles richtig gemacht und einen rasanten, spannenden, wendungsreichen und interessanten Plot aufgebaut, der den vorherigen Bänden der Eddie-Flynn-Reihe in nichts nachsteht. Es geht diesmal um einen Fall, in dem ein junger Afroamerikaner für den Mord an einer jungen weißen Frau zur Todesstrafe verurteilt werden soll. Die Details des Falles stinken zum Himmel, alles deutet darauf hin, dass ein Exempel statuiert werden soll – ob der junge Mann tatsächlich schuldig ist, scheint nebensächlich. Eddie Flynn bekommt einen Tipp, der ungeheuerliche Anschuldigungen birgt: der Bezirksstaatsanwalt als Vertreter der Anklage soll süchtig sein nach Verurteilungen – er habe mehr Menschen zur Todesstrafe gebracht als je ein anderer Staatsanwalt. Je mehr sich Eddie mit dem Staatsanwalt und dem Mordfall beschäftigt, desto mehr wird ihm klar – hier stimmt etwas nicht. Er übernimmt den Fall und wird in einen Strudel von Gewalt und Intrigen hineingezogen. Wie immer baut Steve Cavanagh die Handlung clever auf, lenkt auf falsche Fährten, hat auch immer wieder Cliffhanger am Ende der Kapitel parat (so dass man einfach nicht aufhören kann zu lesen). Und so empfindet man die fast 600 Seiten an keiner Stelle als langatmig, sondern als genau richtig für diese Story. Der Autor versteht es einfach, einen als Leser so zu fesseln, dass man nicht nur dranbleibt, sondern immer mehr lesen möchte. Das Buch entwickelt einen regelrechten Sog und genau das macht einen guten Thriller ja aus. Dazu kommt noch, dass man – wie immer in seinen Büchern – so einiges über das Rechtssystem der USA lernt und auch über Strategien von Anklage und Verteidigung. Wie sich aus dem Nachwort ergibt, hat Cavanagh sein Buch auch nicht völlig aus der Luft gegriffen – denn es gab zum Teil tatsächlich reale Vorbilder für seine „Bösewichte“ und so fußt die Geschichte sogar auf Tatsachen (was einem nach dem Lesen des Buches noch einmal einen Schauer über den Rücken jagt). Alle Bücher aus der Eddie-Flynn-Reihe, die ich bisher gelesen habe, waren absolut empfehlenswert und auch dieses hier empfehle ich vorbehaltlos weiter. Zumal die Bücher sehr gut unabhängig voneinander gelesen werden können und man keinerlei Vorkenntnisse über die Reihe braucht, um an einzelnen Bänden seine Freude zu haben. Für mich derzeit das Beste, was im Bereich (Justiz-)Thriller auf dem Markt ist!

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Der New Yorker Anwalt Eddie Flynn soll den 19jährigen Afroamerikanischer Andy Dubios verteidigen. Mit Hilfe des Auftraggebers bekommen er und sein Kollege Harry Ford eine Sondergenehmigung, um in Sunville County, Alabama, als Anwalt aufzutreten. Sein Gegner ist der Bezirksstaatsanwalt Randal Horn, ein absoluter Verfechter der Todesstrafe. Seit er im County beschäftigt ist, hat er die bislang meisten Hinrichtungen erwirkt. Und er ist ein Beißer, denn er hat schon alle Fäden gezogen, um auch diesen Fall zu gewinnen, koste es was es wolle. Man nennt ihn nicht umsonst den „König der Todeszellen“. Zitat Kapitel 56: „Die Adern an seinen muskulösen Unterarmen, der fette Goldring an seinem Finger und dieser reptilienhafte Scharfsinn, der in seinen schmalen Augen züngelte.“ Eddie glaubt an die Unschuld seines Mandanten und als er nicht nur den Staatsanwalt und den Richter, sondern auch das ganze County gegen sich hat, kommt Hilfe aus New York angereist. Kate Brooks und Privatermittlerin Bloch stehen ihm jetzt noch zur Seite. Die Hilfe braucht er auch, denn Randal ist boshaft und schreckt vor nichts zurück. Nun beginnt der faszinierente Schlagabtausch vor Gericht. Wir verfolgen manchmal sprachlos, was hier vorgetragen wird. Kann Eddie, Randall zu Fall bringen und damit den Angeklagten zu Freisprich verhelfen? Fazit: Mit seinem Thriller „Seven Days“ schreibt der irische Autor Steven Cavanagh Band 6 der Eddie-Flynn-Reihe. In diesem Fall nimmt er uns mit in ein kleines County in Alabama. Sein schnörkelloser und spannender Schreibstil lässt sich leicht und flüssig lesen. Die Beschreibungen der trostlosen Umgebung, ihrer Einwohner und der furchtbaren Hitze, die dort schwelt, nimmt mich gleich gefangen. Die Charaktere sind prima ausgewählt und sehr gut in Szene gesetzt. Es gibt die guten und die Bösen und allen dürfen wir bei ihrem Tun über die Schulter schauen, ob wir wollen oder nicht. Eddie Flynn und sein Team kennen wir ja schon und erfahren hier wieder mehr aus ihrem Privatleben. Alle Protagonisten sind gut beschrieben, so dass man mit ihnen fühlen und leiden kann. Die hohe Spannung, die von Anfang an aufgebaut ist, hält das ganz Buch über. Der Prolog holt mich sofort ab und reißt mich förmlich in die Geschehnisse. Die Kapitel haben eine gute Länge, so dass durch die schnellen Szenenwechsel und den gut gesetzten Spannungsbogen der Sog entsteht, einfach immer weiterlesen zu müssen. Manche Szenen waren mir allerdings ein wenig zu brutal dargestellt, das hätte ich nicht gebraucht. Das Duell im Gerichtssaal ist das Highlight dieses Buches und so lebendig und grenzenlos spannend beschrieben, selbst den Geruch hatte ich in der Nase. Das war ganz großes Kino. Das Ende ist gut ausgearbeitet und so fällt jedes lose Puzzleteil an die richtige Stelle. Auch die offenen Fragen wurden alle beantwortet. Ich habe diesen Thriller gerne gelesen und freue mich schon auf die Fortsetzung. Von mir kommt hier eine ganz klare Leseempfehlung und ich vergebe 5 verdiente Sterne. Aber lest selbst, denn dies hier ist ganz allein meine Meinung.

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Wieder fesselnd!

Von: Igela

23.01.2024

Nach dem Mord an der jungen Kellnerin Skylar Edwards ist der Mörder schnell gefunden. Andy Dubois, ihr junger Arbeitskollege, soll die junge Frau nach Arbeitsschluss ermordet haben. Der zuständige Bezirksanwalt Randall Korn will Andy auf dem elektrischen Stuhl braten sehen. Denn Korn geniesst die Hinrichtungen. Dafür fälscht er sogar Beweise und schmiert Zeugen. Die Lage scheint hoffnungslos für den inhaftierten Andy Dubois. Bis Strafverteidiger Eddie Flynn aus New York anreist. Zusammen mit seinem Team versucht er Dubois nicht nur freizubekommen, sondern auch den wahren Mörder zu überführen. Die Zeit drängt, den der Prozess beginnt in sieben Tagen! Der mittlerweile sechste Fall mit Strafverteidiger Eddie Flynn und seinem Team trieft nur so vor Korruption und Machtmissbrauch. In der Kleinstadt Buckstown in Alabama treibt nicht nur ein Machthaber sein krankes Spiel, weitere lokale und wichtige Persönlichkeiten mischen ebenfalls mit ihren perfiden und kriminellen Machenschaften mit. Wie auch die anderen Bände der Reihe, die übrigens unabhängig voneinander gelesen werden können, handelt ein grosser Teil in der Welt der Rechtssprechung Amerikas. Die Todesstrafe, die immer noch ein sehr umstrittenes Element des Rechtssystems der Vereinigten Staaten ist, hat in "Seven Days" eine zentrale Rolle. Gleich zu Beginn wird die gruselige Situation der Tötung eines Todeskandidaten durch den elektrischen Stuhl beschrieben. Mir ist es da kalt den Rücken runter. Doch auch der unterschwellige Rassismus einiger Figuren, die Erpressung und Repressalien empfand ich als schwer zu ertragen und Thriller pur! Steve Cavanagh schiesst noch einen darauf und kurbelt dieses Gruseln durch einen perfiden Täter, einen Wolf im Schafspelz, an. Dieser findet Vergnügen an dieser Art der Tötung. Schuldig oder unschuldig ist ihm da eigentlich egal. In all dem Elend war ich richtiggehend froh, als Strafverteidiger Eddie Flynn zwecks Ermittlungen ins Spiel kam. Zusammen mit der taffen Anwältin Kate Brooks, dem gesetzten Ex - Richter Harry Ford und Bloch, der äusserst seltsamen, jedoch brillanten ehemaligen Polizistin, mischt er das korrupte Städtchen auf. Dabei geht es oft auch humorvoll zu, denn das Dreamteam kennt keine Scheu und jenseits von Skrupel oder Angst agieren sie intelligent und überlegt. Die Thriller von Steve Cavanagh leben nicht durch Miträtseln um den Täter. In seinen Thrillern kennt man den oder die Täter von Beginn weg. Das macht die Geschichte dadurch nicht weniger spannend. Im Gegenteil! Als Leser hofft man, dass Flynn und sein Team den richtigen Riecher haben und freut sich über jeden Ermittlungserfolg und jeden Sieg im Gerichtssaal. Weil der Täter fies, krank und machtbesessen ist und einfach gestoppt werden muss! Ganz zum Schluss hat Steve Cavanagh noch eine starke Botschaft in die Geschichte eingewoben. Eine Figur, die, ohne Rücksicht auf eigene Verluste, die Stimme erhebt und die Wahrheit sagt!

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