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Rezensionen zu
Kein bisschen verliebt

Sophie Gonzales

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€ 10,00 [D] inkl. MwSt. | € 10,30 [A] | CHF 14,50* (* empf. VK-Preis)

Story: Rache an ihrem fremdgehenden, lügenden Exfreund Jordy ist der einzige Grund, warum die 18-jährige Maya das Angebot annimmt bei der Realityshow „Second Chance Romance“ mitzumachen. Dort soll der mittlerweile berühmte Jordy seine Exfreundinnen daten und schauen, wem er zu früh den Laufpass gegeben hat. Doch so leicht ist das nicht, sind die anderen Mädchen noch immer Feuer und Flamme, ganz besonders Skye – das Mädchen, mit dem Jordy sie betrogen hat und die von Maya wusste. Als die beiden auch noch dasselbe Zimmer beziehen ist das Fernsehdrama perfekt – bis Maya ihre Feindin näher kennenlernt und feststellen muss, dass sie nichts nur von Mayas Existenz ahnte, als sie mit Jordy zusammen war, sie ist nett, charismatisch und jemand, in den man sich verlieben kann … Eigene Meinung: Mit „Kein bisschen verliebt“ erscheint ein weiteres Jugendbuch der Autorin Sophie Gonzales bei cbt/cbj, wo bereits ihre Romane „Nur fast am Boden zerstört“, nebst zugehöriger Kurzgeschichte „Mein fast perfekter Sommer“, und „Theoretisch perfekt“. Das Buch ist in sich abgeschlossen und rückt bisexuelle Heldinnen in den Fokus, die es in der deutschen Bücherwelt bisher nicht so leicht haben, präsent zu sein. Die Geschichte spielt sich hauptsächlich im Rahmen einer Fernsehshow ab – wer da auf die große Liebe hofft, hat wirklich nicht verstanden, wie solche Shows funktionieren. In dieser Welt aus Lug, Trug und Drama lernen sich Maya und Skye kennen – Maya voller Hass und Abscheu gegenüber ihrem Exfreund, Skye noch mit der rosaroten Brille versehen und voller Hoffnung Jordy zurückzugewinnen. Dementsprechend wenig haben die beiden füreinander übrig und ziehen die anderen Mädchen auf ihre jeweilige Seite. Doch während sie für die Show unterschiedliche, gestellte Wettrennen und nachgestellte Datings absolvieren müssen, kommen sie sich näher und schließlich muss Skye sich eingestehen, dass Jordy sie belogen hat – denn Maya war tatsächlich noch mit ihm zusammen, als Skye und er ein Paar wurden. Natürlich tun sich die beiden zusammen, um der ganzen Welt zu enthüllen, wie Jordy wirklich ist, auch wenn das bedeutet, die Show zu gewinnen, denn nur während der Liveshow am Ende ist es möglich, die Wahrheit aufzudecken. Sophie Gonzales berichtet glaubhaft und authentisch von der Welt des Reality TVs und zeigt auf wie viel von dem, was man am Ende sieht, nur Show ist. Wirklich romantisch geht es hinter den Kulissen nicht zu, stattdessen sind die Drehtermine harte Arbeit, viele Wiederholungen und gestellte Szenen und Dialoge. Die Liebesgeschichte, die sich im Laufe der Zeit zwischen Maya und Skye entwickelt, ist ebenfalls glaubhaft und realistisch umgesetzt – der Trope Enemy-to-Lovers beschreibt die Geschichte perfekt, denn aus den Rivalinnen werden erst Freunde und Verbündete und schließlich mehr. Es macht Spaß die beiden Mädchen dabei zu begleiten, sich kennenzulernen, zu entdecken und schließlich gemeinsam für die Rache an Jordy zu brennen – bis schließlich mehr auf dem Spiel steht und gerade Maya für sich entscheiden muss, was ihr wirklich wichtig ist. Die Figuren sind authentisch und gut nachvollziehbar in Szene gesetzt – Maya ist sehr stachelig und eckt mit ihrer recht ruppigen, direkten Art immer wieder an; Skye handelt zu meist wesentlich ruhiger und pragmatischer, wodurch es ihr gelingt Maya immer wieder einzufangen. Die beiden passen gut zusammen und ergänzen sich hervorragend. Auch die anderen Mädchen sind sympathisch und spielen mal kleiner, mal größere Rollen. Jordy hingegen ist so auffällig unsympathisch, dass er tatsächlich einen faden Beigeschmack hinterlässt. Die Autorin gesteht ihm nichts Positives zu – er ist ein Antagonist, der scheinbar nur fies, lügend, gemein und berechnend sein kann. Dieses extreme Schwarz/Weiß-Denken stört bei der Geschichte ein wenig, da er zu negativ beschrieben wird. Stilistisch legt Sophie Gonzales einmal mehr ein gut geschriebenes, realistisches Jugendbuch vor, dass durch eine passende Sprache, schöne Dialoge und eine Menge Witz und Charme besticht. Man ist schnell in der Geschichte, die wechselnd aus Mayas und Skyes Sicht erzählt wird, so dass man beide Mädchen sehr gut kennenlernt. Auch die Beschreibungen der Villa, der Drehorte und der Umgebung des fiktiven, europäischen Landes sind gelungen, so dass man sich die Handlungsorte vorstellen kann. Fazit: „Kein bisschen verliebt“ ist ein schönes, authentisches Enemy-to-Lovers Jugendbuch, in dem bisexuelle Heldinnen im Zentrum stehen und sich vor dem Hintergrund einer Reality-Dating-Show kennenlernen dürfen. Wie schon bei „Theoretisch perfekt“ besticht auch der neue Roman von Sophie Gonzales durch eine realistische Darstellung von Bisexualität, etwas, das man auf dem deutschen Buchmarkt selten findet. Es ist toll, dass die Autorin dieses Thema in en Fokus rückt und mit einer lockerleichten, realistischen Jugendbuch-Romanze kombiniert. Wer auf der Suche nach bisexuellen Held*innen ist, den Trope Enemy-to-Lovers mag und/oder die Bücher der Autorin zu schätzen weiß, sollte einen Blick riskieren.

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