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David Foenkinos

Das Leben meiner Schwester

Roman

(3)
Taschenbuch
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»David Foenkinos versteht es wie kein anderer, das Seelenporträt einer zurückgewiesenen Frau in einen psychologischen Thriller zu verwandeln. Atemberaubend.« Version Femina

Die Hochzeit ist schon geplant, da bricht über Nacht für die sensible Lehrerin Mathilde die Welt zusammen. Ihr Freund Etienne hat beschlossen, sie zu verlassen. Waren alle Versprechen Lügen, war die gemeinsame Zeit nur Illusion? Mathilde ist zutiefst verletzt. Erst als ihre Schwester Agathe sie bei sich in ihrer Wohnung aufnimmt, findet Mathilde langsam wieder zu sich selbst: Da ist Lili, ihre süße Nichte, mit der sie spielt, und da ist Frédéric, Agathes liebevoller, verlässlicher Ehemann, mit dem sie angeregt diskutiert. Doch zugleich beginnt Neid an ihr zu nagen, stetig und gnadenlos. Hat es Agathe wirklich verdient, all das zu haben, was sich Mathilde immer gewünscht hat? Mathilde sieht die Welt plötzlich wie in einem Zerrspiegel – mit fatalen Folgen ....

Das faszinierend-verstörende Psychogramm einer zurückgewiesenen Frau.


DEUTSCHE ERSTAUSGABE
Aus dem Französischen von Christian Kolb
Originaltitel: Deux Soeurs
Originalverlag: Gallimard, Paris 2019
Taschenbuch, Broschur, 192 Seiten, 11,8 x 18,7 cm
ISBN: 978-3-328-11069-9
Erschienen am  14. February 2024
Lieferstatus: Dieser Titel ist lieferbar.

Rezensionen

Persönliche Tragödie

Von: Zeilentänzer

25.06.2024

Mathilde wird von einem Moment auf den anderen mit der Trennung ihres Freundes Etienne konfrontiert, die sie ohne Vorwarnung verlässt. Erst im letzten Sommerurlaub machte er ihr in Kroatien einen Heiratsantrag und nun soll alles vorbei sein. Sie stellt sich die Frage, ob ihre gemeinsame Zeit nur Lug und Trug war und ist zutiefst gekränkt. Sie stürzt in eine tiefe Krise, leistet sich einen folgenschweren Fehler in ihrem Job als Lehrerin und wird schließlich von ihrer Schwester Agathe in der Wohnung aufgenommen. Dort erlebt sie eine glückliche Familie: Frédéric, der liebevoller Ehemann ihrer Schwester und hingebungsvoller Vater für ihre zauberhafte Nichte Lili. In Mathilde macht sich Neid breit und sie stellt sich die Frage, ob Agathe dieses Glück überhaupt verdient, wo doch sie ist es ist, die sich all das sehnlichst wünscht. Ich glaube, das war mein erster Roman von David Foenkinos, sein Name ist mir aber ganz sicher ein Begriff. Auf nur 192 Seiten hat der Schriftsteller ein erschreckendes Werk geschaffen, das von seiner subtilen Atmosphäre lebt. Dafür brauchte es eine einseitig beendet Beziehung, eine gedemütigte Verlassene und ein brüchiges Geschwisterkonstrukt. Mathilde und Etienne wollten heiraten, immer wieder muss sie an den gemeinsamen Urlaub in Kroatien denken, in dem sie ihrem persönlichen Glück am nähesten war. Doch urplötzlich verändert sich Etiennes Verhalten Mathilde gegenüber und er trennt sich von ihr. Der Grund ist das Auftauchen seiner großen Liebe Iris, die vor vielen Jahren nach Australien ausgewandert war und nun wieder zurück ist. Man möchte Mathildes Gefühle verstehen, kann sie gut greifen, versteht ihre Wut und tiefe Kränkung. Doch Mathildes Wahrnehmung verschiebt sich immer mehr, die Schuldigen für ihr Leid sind schnell ausgemacht. Als es zu einem Fauxpax an ihrem Arbeitsplatz als Lehrerin kommt, wird sie vorerst suspendiert. Die wenigen Seiten des Buches geben keine tiefen Einblicke in die geschwisterliche Beziehung von Mathilde und Agathe her, dennoch hatte ich weder den Eindruck, die beiden würden sich besonders nah stehen (was in der Vergangenheit anders war), noch, dass sie einander feindselig gegenüberstehen würden. Im Gegenteil: Agathe bietet Mathilde schnell Unterschlupf in ihrer Wohnung. Nachdem Mathilde zunächst ablehnt, willigt sie schließlich doch in den Vorschlag ihrer Schwester ein und zieht bei der dreiköpfigen Familie ein. Recht schnell bekommt man als Leser*in einen Eindruck von dem Zerrspiegel, in den Mathilde fortan blickt. Sie ist gereizt von ihrer Schwester, findet immer mehr Gefallen an deren Ehemann Frédéric und ein Gefühl ist fortan allgegenwärtig: Neid. Am Ende der Geschichte kommt es zur finalen Katastrophe, die man im Handlungsverlauf durchaus kommen sehen kann. Das tut der Qualität des Buches aber keinen Abbruch, denn wie ich schon erwähnte, ist es die Atmosphäre, von der das Erzählte getragen wird und vor allem die gut konstruierte Charakterdarstellung von Mathilde. Ich bin durch die Seiten geflogen und habe das kurzseitige Buch an einem Nachmittag gelesen. Die Geschichte wird mich noch eine Weile begleiten, auch, weil sie unsere Verwundbarkeit deutlich macht. Ein kleiner Kritikpunkt ist die Länge des Romans, der für mich durchaus mehr Seiten gebraucht hätte, denn bei diesem sehr sensiblen Thema, wirkte die Geschichte etwas gehetzt, die Situationen überschlugen sich und wirkten dadurch nicht mehr ganz authentisch. Sehr gut gefiel mir der emotionale Zerfall Mathildes, der sich in gefährlichen Aktionen für sie selbst und auch absurden Gesprächen zeigt. Sprachlich sehr metaphorisch geschrieben, ist es ein Buch, das schockiert und zum Nachdenken anregt. Eine unfassbare Tragödie und das erschreckende Ergebnis einer gebrochenen Frau, ein Roman der tief geht und die verzerrte Wahrnehmung eines zurückgewiesenen Menschen aufzeigt.

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Leise und hintergründig

Von: Elvira Pfeiffer (Goch9)

10.05.2024

Für die sensible Lehrerin Mathilde bricht eine Welt zusammen. Etienne, von dem sie glaubte ihn in nächster Zukunft zu heiraten, verlässt sie, um zu seiner ersten großen Liebe zurückzukehren. Mathilde ist also nicht nur verlassen worden, sie glaubt auch nur als Lückenbüßer missbraucht worden zu sein. Sie verliert ihre Arbeit, verliert ihre Wohnung und driftet buchstäblich ab. Nur ihre Schwester Agathe fängt sie auf, aber mit welchen Konsequenzen? „David Foenkinos versteht es wie kein anderer, das Seelenporträt einer zurückgewiesenen Frau in einen psychologischen Thriller zu verwandeln. Atemberaubend.“ Version Femina „Das Leben meiner Schwester“ würde ich nicht als atemberaubenden Psychothriller bezeichnen, dafür baut sich zu wenig Spannung zu langsam auf. Es ist eine sensible Charakterstudie von Mathilde, die von der Liebe ihres Lebens verlassen wurde. Psychische Probleme hat sie allerdings schon vor der Trennung durch Etienne. Nach der Trennung verfängt sie sich zunehmend in Wahnvorstellungen und nimmt ihre Umgebung nur als Verliererin und Benachteiligte wahr. Der nicht aufzuhaltende Prozess bis zum vollkommenen Realitätsverlust beschreibt David Foenkinos auf beeindruckende Weise. Hauptsächlich nehmen wir Leser an Mathildes Gedankenwelt teil. In unregelmäßigen Abständen, immer dann, wenn sich in ihrer Wahrnehmung etwas ändert, werden uns die Gedanken von Agathe und Federic zuteil, ihre Zweifel und Schuldeingeständnisse. Abwechseln möchte man jeden einzelnen der Dreierwohngemeinschaft schütteln und zur Umkehr mahnen. Der Roman ist einerseits bedrückend und andererseits führt er uns vor Augen, dass man kaum erahnen kann, was sich hinter der Stirn eines Gegenüber wirklich abspielt.

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Vita

David Foenkinos, 1974 geboren, lebt als Schriftsteller und Drehbuchautor in Paris. Neben den Romanbiografien, »Charlotte« (2015) und »Lennon« (2018), finden auch seine Komödien begeisterte Leserinnen und Leser, darunter die Bestseller »Nathalie küsst« (2011) und »Das geheime Leben des Monsieur Pick« (2017). Sein Roman »Das Leben meiner Schwester«, erklomm in Frankreich wieder einmal den Platz 1 der Bestsellerliste und wurde von der Presse sehr gelobt.

Zum Autor

Christian Kolb

Christian Kolb, 1970 geboren, studierte französische Literatur und Filmwissenschaft in Berlin und Paris. Neben den Romanen von David Foenkinos übersetzte er u. a. Jérôme Colin, Julie Estève, Nicolas Fargues und Monica Sabolo. Er lebt in Berlin.

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