Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Die langen Abende

Elizabeth Strout

(52)
(26)
(15)
(2)
(1)
€ 20,00 [D] inkl. MwSt. | € 20,60 [A] | CHF 27,90* (* empf. VK-Preis)

Crosby: Eine verschlafene Küstenstadt in Maine, deren Bewohner ein genügsames Leben führen, das kaum Spuren hinterlässt. Alles hier ist unspektakulär und doch kann man Elizabeth Strouts neuen Roman Die langen Abende (16.03.20 bei Luchterhand), der in genau dieser zunächst trist wirkenden Szenerie spielt, nicht mehr aus der Hand legen. Strout erzählt eine Geschichte des wahrhaftigen und authentischen Lebens, voller Liebe, Einsamkeit und Hoffnung. Es ist eine Erzählung über das Altern, das Scheitern, Bereuen und das Glück des Neuanfangs. „Denn sie sah, dass ihr Leben […] sich verändert hatte, kurz davorstand, völlig anders zu werden oder vielleicht auch gar nicht anders, und beides ängstigte sie unsagbar, außer wenn die Wogen sie hoch hinauftrugen und eine so unbändige Freude sie überkam, aber das dauerte nie lange, und dann saugte es sie wieder hinab, tief unters Wasser.“  Die pensionierte Lehrerin Olive Knitteridge ist ziemlich einsam und verbittert, da ihr Mann verstorben ist und sie sich von ihrem Sohn weitestgehend entfremdet hat. Eines Tages trifft sie den emeritierten Harvardprofessor Jack Kennison, der ebenfalls verwitwet ist und ein ebenso schwieriges Verhältnis zu seiner Tochter hat. Zwischen ihnen bahnt sich eine zarte Liebe an, die nach vielen Jahren schließlich in einer Ehe mündet. In der Beziehung mit Jack und durch Begegnungen mit alten und neuen Bekannten in Crosby findet Olive nach und nach aus ihrer Einsamkeit hinaus und beginnt, ihr Leben und ihre Entscheidungen zu hinterfragen. Es ist ein teils schmerzvoller Weg der Selbsterkenntnis, der Reue und des Bedauerns aber auch des Mutes und der Hoffnung.  „Er sah sich selbst, einen alten Mann von vierundsiebzig Jahren, der auf sein Leben zurückblickte, voll Staunen darüber, dass es so verlaufen war und nicht anders, und zerfressen von Reue über all die Fehler, die er gemacht hatte.“ Die langen Abende ist eine faszinierende Sammlung aus Momentaufnahmen, die zusammen das Panorama eines ganzen Lebens wiederspiegeln. Über mehrere Jahre begleitet der Leser die beiden Hauptprotagonisten Olive und Jack und sieht zu, wie scheinbar nebensächliche Begebenheiten die Wendepunkte des Lebens markieren: Da ist das Treffen mit Olives Sohn, das Wiedertreffen mit einer alten Geliebten von Jack und das Wiedersehen mit einer ehemaligen Schülerin von Olive. All das erzählt Strout mit so viel Humor, Einfühlungsvermögen und Hingabe, dass es überhaupt keine spannende Handlung braucht, um den Leser bis zur letzten Seite zu fesseln. Hier geht Spannung von den Menschen, ihren Schicksalen und ihren Ängsten aus. Die Autorin hat eine Reihe authentischer Figuren geschaffen, die Fehler machen, sie bereuen, fast daran verzweifeln und stets bemüht sind, sie zu überwinden. Die langen Abende – eine wunderbare Erzählung darüber, dass es nie zu spät ist, glücklich zu sein.

Lesen Sie weiter

Die langen Abende der Olive Kitteridge

Von: JoBerlin

17.03.2020

Elizabeth Strout , amerikanische Bestsellerautorin und in Deutschland längst in die erlesene Grande-Dame-Longseller-League gewechselt, legt im März 2020 einen neuen Roman in deutscher Übersetzung vor. Dabei greift sie zurück auf Setting und Protagonisten aus „Mit Blick aufs Meer“, dem Roman, der ihr mit dem Pulitzer Preis 2009 die größte literarische Anerkennung brachte. Und nun geht es um „Die langen Abende“, wunderbar übersetzt von der bewährten Sabine Roth. Geblieben ist auch der kleine Küstenort Crosby in Maine , geblieben ist die ehemalige Mathematiklehrerin Olive Kitteridge, mittlerweile verwitwet, geblieben ist auch Jack Kennison, mit dem sie eine späte Liebe findet. Diese Geschichte wird gleichsam Schritt für Schritt in einer Rahmenhandlung entwickelt, dazwischen gibt es andere Stories, die nur an den äußersten Rändern mit der Protagonistin zu tun haben und doch ist ihnen eins gemein: Sie handeln vom Älterwerden, vom Altsein, vom Sterben. Ein Tabuthema eigentlich, auch wenn es sich alltäglich anhört. „Aber so war es nun mal, die Leute wussten entweder schlicht nicht, wie es ihnen mit etwas ging, oder sie lehnten es ab, darüber zu sprechen“, erkennt Jack. Und früher - schön, groß, stattlich „jetzt war er nur noch ein alter Mann mit einem Hängebauch, niemand mehr, den man wahrnahm“. Und so blättert die Autorin diverse Lebensgeschichten auf, sie schreibt nüchtern, einfach und doch einfühlsam und dadurch erst recht beklemmend. Hier wird nichts beschönigt, nichts Augenzwinkerndes mildert das Altern, lustige golden girls oder witzige grumpy old men findet man hier nicht. Ist dieses Buch auch für ein jüngeres Lesepublikum geeignet? Ich finde schon, denn „die Wahrheit ist doch, wir anderen [jüngeren] sind nur ein paar Schritte hinter Ihnen. Zwanzig Minuten hinter Ihnen, so sieht’s doch aus“. Strouts großartiger Stil und ihr Kompostionsvermögen entwickeln einen Sog, den ich mich nicht entziehen kann. Seite um Seite, Kapitel um Kapitel, bis dass das Buch zu Ende gelesen ist. Traurig, nachdenklich und beglückt bleibe ich zurück.

Lesen Sie weiter

So spielt das Leben

Von: Fantagiro 22

16.03.2020

Das Buch „Die langen Abende „ von Elisabeth Strout handelt von der verwitweten, pensionierten Lehrerin Olive Kitteridge, die in Crosby einem Städtchen an der Küste von Maine lebt. Olive lernt Jack kennen, beide sind einsam, heiraten und versuchen sich gegenseitig das restliche Leben schön zu machen und glücklich zu sein. Es werden viele Kurzgeschichten von verschiedenen Menschen im Ort erzählt und Olive ist immer wieder ein Teil dieser Geschichten, mal ist sie sehr nervig und anstrengend, mal nur im Hintergrund oder auch mal hilfsbereit. Beeindruckend wie sensibel und doch zugleich heftig aggressiv manche Situationen sind. Auch das Altern ist ein großes Thema. Man lernt die kleinen Dinge zu schätzen, ein Vogel vor dem Fenster, die Sonnenstrahlen, Meeresrauschen... Man fühlt sich verbunden mit den einzelnen Charakteren, da die Situationen so alltäglich sind und glaubt sie selbst erlebt zu haben. Den Schreibstil empfinde ich als sehr angenehm und leicht zu lesen. Das Buch ist sehr ehrlich, sehr direkt und trotzdem sehr sensibel und leise geschrieben. Die einzelnen Geschichten sind spannend, rührend und machen süchtig nach mehr. Wenn man sich auf das Buch richtig einlässt, findet man all die kleinen glücklichen Momente, die sich ganz vorsichtig dazwischenschieben.

Lesen Sie weiter

uneingeschränkte Leseempfehlung

Von: TuGa

15.03.2020

"Die langen Abende" - Der Roman ist in einer kleinen US-amerikanischen Küstenstadt angesiedelt und erzählt von deren Bewohnern. Im Fokus stehen die beiden etwas betagteren Einwohner Olive Kitteridge und Jack Kennison, deren Lebensgeschichten sich dem Leser im Laufe des Buches erschließen. Dazwischen lernt man auch andere Menschen kennen, die irgendwie direkt oder indirekt mit den beiden in Verbindung stehen, deren eigene "Geschichten" aber eher unabhängig davon erzählt werden. Zu den zentralen Themen zählen das Älterwerden und die Einsamkeit. Beides wird von der Autorin Elizabeth Strout meiner Ansicht nach hervorragend transportiert und noch sehr lange nach der Lektüre bekommt man v. a. die Hauptcharaktere nicht mehr aus dem Kopf, ebenso die melancholische Grundstimmung. Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig und direkt, was beim Lesen sehr angenehm ist. Zu empfehlen ist dieser fantastische Roman allen, die sich mit dem eigenen Älterwerden oder dem Altern Angehöriger, Freunden etc. beschäftigen wollen und müssen, die sich im Nachgang vielleicht selbst kritisch mit dem eigenen Verhältnis zu nahen Familienmitgliedern auseinandersetzen möchten oder auch an alle Leser, die "besondere" Bücher fernab der seichten Literatur mögen.

Lesen Sie weiter

Olive Kitteridge

Von: BrigitteL

13.03.2020

Ein Superbuch. Schon nach ein paar Seiten war ich gefesselt von den Bewohnern von Crosby. Besonders Olive Kitteridge ist schon eine schräge Person. Das Buch klingt gar nicht besonders spannend. Es passieren auch ganz normale alltägliche Dinge. Aber es ist so faszinierend geschrieben. Ich werde jetzt Elizabeth Strout für mich entdecken. Besonders das erste Buch mit Olive muss ich unbedingt lesen. Dieser Roman hat mich wirklich tief berührt.

Lesen Sie weiter

Kaleidoskop der Einsamkeiten

Von: hebebk

11.03.2020

Der Verlag hatte es sich leicht gemacht. Seine Inhaltsangabe zum vorliegenden Buch ist in etlichen Sätzen identisch zur Inhaltsangabe zu „Mit Blick aufs Meer“, insbesondere was die pensionierte Lehrerin Olive Kitteridge betrifft, die uns in „Die langen Abende“ wieder begegnet. Für „Mit Blick aufs Meer“ bekam die Autorin 2009 den Pulitzer-Preis. Jetzt also, 11 Jahre später, taucht Olive Kitteridge wieder auf, sie, „die sich mit siebzig noch in alles einmischt und so barsch ist wie eh und je“. Und die Kleinstadt Crosby an der Küste von Maine ist ebenfalls die gleiche wie damals, eine Stadt, in der nichts passiert und die sozusagen das Bühnenbild darstellt für die Geschichten, die uns Elizabeth Strout erzählt. Der Roman erscheint mir wie ein Kaleidoskop, eine Sammlung voller bunter Glasstückchen, die sich bei jedem Umblättern von Seite zu Seite verschieben und sich zu neuen Mustern des Lebens formen. In den „Glasbildern“ kann sich der Leser verlieren, weil das, was uns die Autorin schildert, so schlicht, so normal, so alltäglich ist und durch ihre Sicht durchs Kaleidoskop doch zu etwas Besonderem wird. Ein stilles Buch ist dieser Roman. Man muss sich als Leser Zeit nehmen, sich einlassen auf die leisen Töne, auf sensibles Wahrnehmen von unscheinbar wirkenden Momenten des Glücks.. Gleichzeitig ist das Buch auch aggressiv-kraftvoll. Es greift den Leser an, es springt ihn geradezu gewaltsam an mit seinen dunklen Seiten, mit den Einsamkeiten, mit Bosheiten, Krankheiten, Verlust, mit Versäumtem und dem Altern. Ein hinreißender Roman, wie ich finde, der den Leser sowohl fordert als auch beschenkt.

Lesen Sie weiter

Wunderbar, literarisch und empfindsam

Von: Nette Jule

10.03.2020

Die langen Abende ist ein wunderbarer , empfindsamer Roman, der meine Abneigung gegen amerikanische Literatur zunichte machte. Jack und Olive-lebenserfahrene ,noch durchaus lebensbejahende und neugierige „Jung-Senioren“ führen in eine Welt Amerikas, die nicht funkelt oder Vorstadtmilieus schildert, sondern das Leben in allen Facetten annimmt. Das Lesen fließt dahin, es macht Spaß mit den Protagonisten sowohl in Vergangenheit als auch in zukünftige Wünsche einzutauchen. Der Schreibstil Strouts ist wunderbar und schildert empfindsam die guten und manchmal auch traurigen Erlebnisse, macht neugierig auf den Fortgang des Buches und ist ein sehr empfehlenswertes Werk . Literarisch und inhaltlich feinster Lesegenuss und Unterhaltung zugleich sind dem Leser sicher.

Lesen Sie weiter

Gute Unterhaltung

Von: Auguste

06.03.2020

Für mich war das Buch gute Unterhaltung. Etwas gewöhnungsbedürftig war mir die Art wie das Buch geschrieben ist. Doch schnell habe ich mich daran gewöhnt und große Freude entwickelt. Als hätte ich mich mit einem Freund bei einem Glas Wein erzählt. So war mein Gefühl als ich das Buch Zuende gelesen hatte

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.