Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Das Geheimnis

Ellen Sandberg

(46)
(35)
(3)
(1)
(0)
€ 20,00 [D] inkl. MwSt. | € 20,60 [A] | CHF 27,90* (* empf. VK-Preis)

München, 2020. Ulla ist 60 Jahre alt und gerade dabei, ihr Leben neu zu gestalten. Von ihrem Mann Stefan hat sie sich getrennt. Zu ihrer Tochter hat sie nur wenig Kontakt. Gerade verbringt sie einige Zeit im Haus, das früher ihr Mutter bewohnte. Diese verließ sie als sie noch ein Kind war. Die Künstlerin hat einige Sprachaufnahmen sowie Filme von ihren Performances hinterlassen. Ulla erhält so die Möglichkeit, die eigene Mutter besser kennenzulernen. Auch ein Kunsthändler ist an diesem Material interessiert. Moosleitn, 1975. Helga lebt in einer Kommune für ihre Kunst. Gleichzeitig will sie damit ihre Erlebnisse auf der Flucht von Ostpreußen nach Deutschland verarbeiten. Die russische Armee war dem Flüchtlingstreck sehr nahe gekommen und jeder kämpfte ums Überleben. Helga war mit ihrer kleinen Tochter unterwegs und musste sie einem Soldaten überlassen. Als sie kurze Zeit später einen Schuss hörte, dachte sie, er hätte sie umgebracht. Diese Schuld quälte sie bis zum Tod. Auch Louise stammt aus Schlesien und lebt nun in der Kommune. Sie hat es nie verwunden, aus ihrem Elternhaus vertrieben worden zu sein. Auf der Flucht hat die Familie alles verloren. Ellen Sandberg verbindet in ihren Romanen stets zwei Zeitebenen. Sie stellt damit die Verbindung her, wie sich Ereignisse aus einer früheren Zeit noch auf das Heute auswirkt. In diesem Fall geht es um vertriebene Deutsche im Zweiten Weltkrieg und die daraus entstandenen Traumata, die auch das Leben der folgenden Generation beeinflussen. Aus Sicht von Ulla, Helga und Louise werden die Perspektiven geschildert und ergeben ein zusammenhängendes Bild um ein Geheimnis. Die Charaktere sind dabei glaubhaft in ihren Handlungen. Es geht zum einen um Helga, die in den 70-er Jahren in einer Kommune lebte. Sie drückte sich in ihrer Kunst aus, die jede für sich verstörend wirkt. Als Leser erkennt man, dass sie ein prägendes Erlebnis für sich behält. Louise stellt in der Geschichte die Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart dar. Auch sie berichtet von der Flucht aus der Heimat in ihrer Kindheit. Ulla trägt alle Informationen zusammen und löst damit das Familiengeheimnis. Es geht dabei um Schuld, Akzeptanz und immer wieder müssen sich die Figuren selbst reflektieren, um ihren Weg zu finden. Die Empathie für die Figuren trägt dabei die Spannung. Das Gleichgewicht zwischen Sympathieträgern und zickigen Verhaltensweisen ist dabei ebenfalls ausgewogen. Gerne hätte ich zeitweilig Figuren zur Seite geschoben. Rückwirkend hatten sie allerdings eine Berechtigung an dieser Stelle mit ihren Forderungen. Verschwiegene Erlebnisse Der Kriegsverlauf in den Jahren 1944/45 zwang rund 14 Millionen Menschen zur Aufgabe ihrer Heimat. Die Rote Armee zog gen Berlin und plünderte in den Dörfern Ost- und Westpreußens. Die Flüchtenden konnten nur das Nötigste mitnehmen und wurde zudem vom kalten Winter überrascht. Diese Flucht und damit verbundene Todesangst vor dem gnadenlosen Feind werden in kurzen Sequenzen verdeutlicht. Gleichzeitig stellt sich die Frage, welche Schuld man auf sich lädt, wenn man in einer solchen Situation das eigene Leben rettet. Aus der Sicht des Lesers, der die Schilderung mit einer Distanz von fast 80 Jahren liest, ist diese vermutlich auch nicht mehr zu beantworten. Möglicherweise trägt es aber dazu bei, die ältere Generation besser zu verstehen. Der Roman Das Geheimnis von Ellen Sandberg zeigt Zeitgeschichte und vor allem die Konsequenzen für die Überlebenden des Zweiten Weltkriegs. Es geht um Verlust, Schuld und fehlende Nähe. Das Schweigen der Mutter verursacht bei der Tochter Unverständnis bis Wut über die Ablehnung. Die Psychologie verbunden mit der Handlung lassen es in diesem eher leisen Roman richtig krachen.

Lesen Sie weiter

Meine Meinung Ich habe ja bisher alle Bücher von Ellen Sandberg gelesen oder gehört und war daher auch auf diese Neuerscheinung sehr gespannt. Allerdings muss ich diesmal sagen, dass ich lange gebraucht habe, in der Geschichte anzukommen. Ich habe lange gebracht, die verschiedenen Protagonistinnen zeitlich und verwandtschaftlich zu sortieren, fand es anfangs sehr verwirrend. Man lernt hier in der Gegenwart die Geschiedene Ulla kennen, die eine erwachsene Tochter hat und selbst ab dem 9. Lebensjahr ohne ihre Mutter auskommen musste. Diese hat die Familie damals verlassen und dies hat Ulla bis heute nicht verarbeitet. Auch der Kontakt zu ihrer nun schwangeren Tochter Sandra gestaltet sich sehr schwierig. In der Vergangenheit geht es um Ullas Mutter Helga, die 1975 in einer Kommune lebt. Sie hat ihr Leben lang ein Geheimnis mit sich herum getragen. Auch ihr Tod selbst birgt ein Geheimnis. Ulla kommt nun auf den Hof, den ihre Mutter damals mit den anderen Leuten gewohnt hat und sucht nach Antworten. Ich muss sagen, dass mich diese Geschichte nicht so fesseln und begeistern konnte wie die anderen Bücher von Ellen Sandberg. Erst zum Schluss hin konnte es mich mehr begeistern. Aber das Ende hatte es dann noch einmal in sich. Alles in allem kann ich hier dennoch eine Lese-und Hörempfehlung aussprechen, da es mich später doch noch mehr begeistern konnte. Von mir bekommt Das Geheimnis 4 Sterne. Für mich persönlich ist es aber eines der schwächeren Bücher der Autorin. 4 von 5 Sterne Cover, Buchdetails und Klappentext: ©Penguin Verlag Infos zur Autorin: ©Penguin Verlag Rezension: ©lenisveasbücherwelt Beitragsbild: ©lenisveasbücherwelt

Lesen Sie weiter

Ulla lebt in München, wir schreiben das Jahr 2020 und sie krempelt im Alter von fast 60 Jahren nochmal ihr ganzes Leben um. Vom Mann geschieden, mit der Tochter ein schwieriges Verhältnis, macht sie sie sich auf die Suche nach den Geheimnissen ihrer Vergangenheit. Denn irgendwas muss da sein, umsonst hat ihre Mutter sie nicht verlassen, als Ulla gerade mal sechs Jahre alt war. Oder sollte Helga doch nur die Frau mit dem kalten Herz gewesen sein, für die sie jahrelang gehalten wurde? Ulla verschlägt es auf den Moarhof zurück, den Lieblingsort ihrer Kindheit. Nach und nach entdeckt sie, wie ihre Mutter zur eigenwilligen Künstlerin wurde, deren düstere Werke niemand verstand, die für sie jedoch so wichtig waren. Bergen sie den Schlüssel zu den Geheimnissen, die über drei Generationen wirken? Dieser Roman ist ein unglaublich gefühlvolles Werk, das mich schnell in seinen Bann gezogen hat. Die Geschichte von Müttern und Töchtern, ihre Verwobenheit mit der Kunst und die sukzessive Aufklärung eines Geheimnisses, oder genau genommen mehrerer, war wunderbar unterhaltsam zu lesen. Immer tiefer konnte ich in die Geschichte rutschen und immer näher kam ich dem Geschehen, genauso, wie es der Protagonistin Ulla auch erging. In zwei Handlungssträngen erfahren wir Leser, was in den Jahren 2020 und 1975 geschah, einmal aus Ullas Perspektive und einmal aus der von Helga, ihrer Mutter. Dabei reichen die Erinnerungen, die nach und nach aufgedeckt werden, bis in die Zeit des zweiten Weltkrieges zurück. Eine große Zeitspanne also, was aber keineswegs dazu führt, dass die Geschichte unübersichtlich wird. Sie ist so aufgebaut, dass nach und nach Figuren eingeführt werden, die eine wichtige Rolle spielen und auch an sämtliche Geschehnisse wird man als Leser langsam herangeführt. Die Ausgestaltung der Figuren ist der Autorin wunderbar gelungen. Nicht immer konnte ich gutheißen, wie sie handelten, aber ich konnte es verstehen und ich konnte mit ihnen fühlen. Das Ende ist zugleich gefühlvoll, knallhart und genau richtig, dieses Buch wird sicherlich noch länger in meinem Kopf herumspuken und mich nachdenklich machen. Richtig gut gefallen hat mir auch die Art und Weise, wie die Autorin Helgas Kunst beschrieben hat, die Rolle, die dies für die Geschichte spielte. Kunst als Mittel zur gleichzeitigen Selbstzerstörung und Befreiung, Berufung und Zwang zugleich. Gefühle, die sie nicht zulassen konnte, hat die Künstlerin in Farben und Akte verpackt, wahrscheinlich immer in der Hoffnung, sie damit verarbeiten zu können. Auch die Liebe spielt hier eine Rolle, natürlich die zwischen Eltern und Kindern, aber auch die zwischen Männern und Frauen. Und dabei geht es nicht vorrangig um die romantischen, jugendlichen Gefühle, sondern um eine Art erwachsene Liebe, gefühlvoll, aber ohne zu große Kompromisse. Außerdem vermittelt das Buch die klare Ansage, dass man in jedem Alter das Beste aus seinem Leben machen kann und sollte, erst recht, wenn es vorher keine gute Gelegenheit dazu gab. Insgesamt hat mich dieses Buch sehr beeindruckt, ich habe es gerne gelesen und möchte es gerne weiterempfehlen.

Lesen Sie weiter

„An dem Tag im Mai, als Helga sich entschloss, endlich die Wahrheit zu offenbaren, zog von Südwesten ein Gewitter heran.“ (Zitat aus „Das Geheimnis“) Mit diesen Worten beginnt der neue Roman von Ellen Sandberg. Wir schreiben das Jahr 1975. Helga ist Künstlerin und lebt auf einem idyllisch gelegenen Bauernhof am Chiemsee. Ihre Werke sind düster, denn die Schatten der Vergangenheit lasten schwer auf ihr. Heute möchte Helga endlich reinen Tisch machen und ihrer Tochter Ulla erklären, warum sie nicht bei ihr leben kann. Doch dazu wird es nicht kommen. Hat Helga letzten Endes der Mut verlassen? Ulla fragt sich ihr Leben lang, warum ihre Mutter sie damals als Neunjährige zurückgewiesen hat. Im Jahre 2020 kehrt Ulla auf schließlich auf den Moarhof zurück und findet endlich Antworten auf ihre offenen Fragen. Der Roman wird auf verschiedenen Handlungsebenen aus der Perspektive dreier Frauen erzählt. Zunächst ist nicht klar, welche Rolle Luise neben Helga und Ulla spielt. Dass sie jedoch für die Entschlüsselung des Geheimnisses von Bedeutung ist, spüre ich von Anfang an. Meine Neugier ist geweckt. Zwischen den Zeilen breitet sich eine unterschwellige Spannung aus, die mich durch die Seiten fliegen lässt. Wie passen die einzelnen Puzzleteile ineinander? Die Autorin bleibt ihrer typischen Erzählweise treu, was mir persönlich sehr gut gefällt. Sie beherrscht die Kunst des lebendigen Schreibens. In diesem Roman widmet sich Ellen Sandberg dem schwierigen Thema der Mutter-Tochter-Beziehungen und gewährt dabei tiefe Einblicke in das Seelenleben ihrer Charaktere. Helga schleppt ein Trauma mit sich herum, welches es ihr unmöglich macht, für ihre Tochter Ulla zu sorgen. Diese wiederum möchte bei ihrer Tochter alles richtig machen und mutiert zur Helikoptermutter. Ich mag die Frauenfiguren, kann mich gut in sie hineinversetzen. Als das Geheimnis gelüftet ist, fällt es mir schwer, mich von ihnen zu verabschieden. Ihre Geschichte klingt nach. Ein herausragender Roman mit Tiefgang, der den anspruchsvollen Leser sucht. Geschenktipp für eine buchige Weihnachtsüberraschung!

Lesen Sie weiter

In dem Buch haben wir die Perspektiven von Ulla, Luise und Helga. Wobei Helgas Perspektive in der Vergangenheit spielt. Diese Wechsel haben für mich die Geschichte spannend und authentisch gemacht. Mich hat das Buch ein wenig an „Tote Mädchen lügen nicht“ erinnert, da Helga hier ebenfalls Kassetten für ihre Tochter Ulla hinterlässt. Auf diesen erzählt Helga von ihrem Leben und von ihrem Schicksal. Allerdings erkennt man gegen Ende schon ein wenig, wie das Ganze zusammen laufen wird. Ganz unvorhersehbar ist das Ende somit nicht. Was ich hier aber nicht schlimm fand. Denn es hat mir trotzdem wirklich gut gefallen. Ellen Sandberg schafft es hier wieder mal traumatische Erlebnisse unglaublich spannend aufzugreifen und in eine Geschichte zu verpacken, die den Leser berührt und auch nach dem Buch noch etwas länger im Gedächtnis bleibt! Mein liebstes Buch von ihr wird aber weiterhin „Die Schweigende“ bleiben.

Lesen Sie weiter

Ulla wurde als Kind nach der Trennung ihrer Eltern von ihrer Mutter verstoßen und konnte das Rätsel dahinter bis zu deren Tod nie klären. Auf der Suche nach einer Auszeit begibt sie sich 45 Jahre später in das Haus am Chiemsee, das sie ihr hinterlassen hat, und findet dort alte Erzählungen, die ihre Mutter und deren Entscheidungen nach und nach in ein anderes Licht rücken. Ob sie es schafft alle Hintergründe zu klären und herauszufinden warum ihre Mutter damals so gehandelt hat? Das Cover zu "Das Geheimnis" gefällt mir gut, weil ich den Wiedererkennungswert der Ellen Sandberg Bücher sehr schätze. Es ist bedrückend und zeigt doch ein wenig Licht, das auf die düstere Umgebung scheint. Der Klappentext umreißt die Geschichte grob und verrät dabei wenig über die tiefgreifenden Ereignisse in diesem Buch. Der Schreibstil hat mir gut gefallen, er ist leicht verständlich auch wenn mir die detaillierten Umgebungsbeschreibungen manchmal zu ausführlich und dafür wenig relevant waren. Gerade am Anfang der Geschichte auf den ersten 100 Seiten nimmt es so doch nur sehr langsam Fahrt auf. Die Hauptprotagonisten um Helga und Ulla werden gut dargestellt und man kann versuchen nachzuvollziehen was sie erlebt und mitgemacht haben, um verstehen zu können warum sie so sind wie sie eben sind. Aber mir fiel es leider etwas schwer, sie sympathisch zu finden und Mitgefühl zu entwickeln. Dennoch sind nach anfänglichen Startschwierigkeiten die Seiten nur so an mir vorbeigeflogen und ich wollte wissen, was Helgas Beweggründe waren und wie Luise in die ganze Geschichte passt. Gegen Ende wurde es dann nochmal wirklich spannend und im Finale, das wirklich bis zur letzten Seite spannend ist, wurde alles nachvollziehbar aufgeklärt. Ein gutes Buch, interessante und stellenweise aufwühlende Lesemomente reihen sich hier aneinander und es war zwar mein erstes, aber sicherlich nicht mein letztes Buch von Ellen Sandberg.

Lesen Sie weiter

Wie die Vergangenheit die Zukunft beeinflusst Ulla ist ohne Mutter aufgewachsen. Als neunjährige hat die Mutter sie bei dem Vater zurückgelassen, eine Erklärung für ihr Verhalten hat es nie gegeben. Für Ulla ist es schwer, überhaupt nur an ihre Mutter Helga zu denken. Erst als sie völlig unverhofft auf den Moarhof am Chiemsee kommt, beginnt sie sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen. Helga hatte hier ein kleines Häuschen bewohnt, hier hat sie gearbeitet und gelebt und hier warten vielleicht auch ein paar Antworten auf Ulla. Helga war eine Künstlerin, aber ihre Werke sind düster und nur schwer zu verstehen, welche Erinnerungen hat die Künstlerin versucht hier zu verarbeiten? „Das Geheimnis“ erzählt seine Geschichte in verschiedenen Handlungssträngen und in verschiedenen Zeiten. Die Geschichte von Ulla spielt in der Gegenwart. Sie ist eine Frau, die ihr Leben so gelebt hat, wie sie es für richtig hielt. Sie hat eine Tochter aufgezogen und diese mit Liebe überschüttet und gleichzeitig musste sie selbst verarbeiten, dass sie ohne Mutter aufwachsen musste. Das Gefühl, verlassen worden zu sein, hat ihr Leben geprägt. Der zweite Handlungsstrang erzählt von Helga im Jahre 1975. Helga ist Künstlerin und versucht ihre Vergangenheit mit ihren Bildern Ausdruck zu verleihen. Die Frage, was hat sie durchgemacht, um so zu handeln, wie sie gehandelt hat, stellt sich quasi von allein. Ich habe bei dieser Geschichte etwas länger gebraucht, um hineinzufinden, ich muss sogar sagen, dass ich es am Anfang etwas zu zäh fand. Die Geschichten der Frauen plätscherten so leise vor sich hin. Erst nach ca. der Hälfte des Romans war ich gefangen und konnte nicht mehr aufhören zu lesen. Nun wollte ich unbedingt wissen, was dieses Geheimnis von Helga war und wie die geschilderten Verstrickungen zusammenpassten. Am Ende war die Geschichte dann doch spannend und auch ziemlich traurig. Ellen Sandberg hat es gut verstanden, die Handlungen der einzelnen Protagonisten so zu schildern, dass man einfach weiterlesen muss und das Buch am Ende nicht zur Seite legen kann. Das Schicksal von Helga klärt sich erst so nach und nach. Auch das Leben von Ulla wird ausführlich geschildert. Gut gefallen hat mir, wie dann die Leben dieser Frauen miteinander verwoben worden sind und wie das Verhalten eines einzelnen die anderen beeinflusst hat. Fazit: „Das Geheimnis“ ist ein unterhaltsamer Roman, der die Gegenwart mit der Vergangenheit verbindet und anschaulich schildert, wie das Verhalten eines einzelnen die Zukunft anderer beeinflussen kann. Mir hat dieser neue Roman von Ellen Sandberg gut gefallen, auch wenn ich zu Beginn nicht unbedingt sofort von der Geschichte überzeugt war. Das Durchhalten bis zur letzten Seite hat sich in jedem Fall gelohnt, es war eine spannende und emotionale Geschichte.

Lesen Sie weiter

Inhalt: Für Ulla ist im Alter von 9 Jahren eine Welt zusammen gebrochen. Von heute auf morgen wollte ihre Mutter Helga sie nicht mehr sehen. Dabei war Ulla gerne auf dem Moarhof am Chiemsee zu Besuch. Hier lebte ihre Mutter nach der Scheidung in einem kleinen Haus mit Atelier, während die anderen aus ihrer Kommune im Haupthaus wohnten. Ulla fragt sich bis heute, warum Helga sie aus ihrem Leben verbannt hat. Von was wurde sie getrieben? Welches Geheimnis hat sie ihr Leben lang mit sich getragen? Als Ullas Lebensumstände sie in das Haus ihrer Mutter zurück führen, dass seit Helgas Selbstmord leer steht, entdeckt sie dort Antworten auf ihre Fragen...... Leseeindruck: "Das Geheimnis" ist ein eher ruhiger Roman. Die Autorin nimmt sich viel Zeit ihre Figuren vorzustellen. Dabei ist der Roman in zwei Zeitebenen aufgebaut. 1975: In diesem Jahr verbringt Helga die letzten Tage vor ihrem Selbstmord. Man erfährt einiges über ihr Leben dort und dass sie eine Getriebene ist. Warum kommt erst nach und nach zu Tage als Helga beschließt Kassetten für ihre Tochter aufzunehmen, damit sie besser versteht warum sie sich von ihr fernhalten sollte. 2020: Ulla beschließt mit fast 60 Jahren ins Haus ihrer Mutter zurückzukehren. Hier möchte sie sich in erster Linie in der Abgeschiedenheit Gedanken über ihr eigenes Leben machen. Doch mit den Möbeln von Helga und einer besonderen Hinterlassenschaft für sie, findet sie allmählich Antworten auf ihre Fragen. Diese beiden Zeitebenen harmonieren sehr gut. Das Geheimnis von Helga wird nicht chronologisch erzählt. Was mir richtig gut gefallen hat und genau meinem Geschmack entspricht. Trotzdem wollte der Funken einfach nicht überspringen. So richtig spannend fand ich es nicht. Vielleicht hat es an den detailreichen Erzählungen über Helgas aber auch Ullas Lebensumständen gelegen. Oder aber auch, dass ich ziemlich schnell eine Vorahnung über ein Detail aus Helgas Geschichte hatte. Ich weiß es nicht. In anderer Hinsicht gab es am Ende trotz allem noch eine riesengroße Überraschung mit der ich in dieser Form nicht gerechnet habe. Fazit: Ich mag die Romane von Ellen Sandberg, die ich alle mit Begeisterung gelesen habe. Dieses Mal konnte mich die Autorin mit "Das Geheimnis" nicht ganz überzeugen. Mir hat einfach etwas mehr Spannung gefehlt. Was nicht heißt, dass ich den Roman nicht gerne gelesen habe. Der Schreibstil ist einfach toll und trotz einigen Vorahnungen konnte ich noch überrascht werden. Ich empfehle den Roman gerne weiter, auch wenn er an die Vorgänger nicht heran reicht.

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.