Leuchtfeuer ist der zweite Teil der vierteiligen Geschichte des Krankenhauses Waldfriede in Berlin. Die Reihe basiert auf der Chronik des christlichen Hauses seit der Gründung im Jahre 1920. Die Ärzte und Krankenschwestern durchleben schwere Zeiten, erzählt werden hier nun die Erlebnisse und Ereignisse bis zum Jahr 1933.
Hier empfiehlt es sich, falls noch nicht geschehen, besser mit Teil 1 (Sternstunde) zu beginnen, da es ein chronologischer Ablauf der Ereignisse ist, die Personen auch im 2. Teil „weiterleben“ und auf Vergangenes Bezug genommen wird. Es ist beeindruckend zu lesen, wie sich das Leben in diesen Zeiten gestaltete. Es werden sowohl politische Ereignisse geschildert als auch der pflegerische und medizinische Stand der damaligen Zeit beschrieben. Die Beschreibungen sind detailreich und fließend, man kann wunderbar in die Geschichte eintauchen und mit den Menschen mitfühlen. Die Menschen sind authentisch und die Protagonisten sympathisch. Während im ersten Teil der Schwerpunkt auf Hanna Richter lag, bangen wir hier nun um Lilly, eine Kinderkrankenschwester, die gleich mehrere Päckchen zu tragen hat. Sie kommt teilweise an ihre Grenzen und ist doch auch eine Kämpferin. Ebenso steht natürlich immer das Krankenhaus im Vordergrund mit all den Schwierigkeiten, die der Betrieb eines christlichen Hauses in der Zeit des Judenhasses mit sich brachte.
Der Schreibstil ist angenehm, die Kapitel sind schön untergliedert, die Charaktere werden eindrucksvoll zum Leben erweckt und das Buches ist trotz der Dicke schnell gelesen und macht neugierig auf die Fortsetzung.