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Rezensionen zu
Du und ich und der Sommer

Elena Malisowa, Katerina Silwanowa

Jura und Wolodja (1)

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Sommer 1987: Wie bisher jedes Jahr, fährt Jura für ein paar Wochen der Sommerferien in das Pionierlager der damaligen Sowjetunion, in der heutigen Ukraine. Jura ist 16 und damit ist dies nicht nur sein letzter Sommer in diesem Lager, sondern er ist auch der ältere und somit bereitet er sich auf langweilige Wochenenden vor. Bis er auf den 18-jährigen Gruppenleiter Wolodja trifft. Während sie gemeinsam an einem Theaterstück für das Jubiläum des Pionierlagers arbeiten, kommen sich die beiden unverhofft - und verbotenerweise - immer näher... Die Geschichte um Jura und Wolodja beginnt so unschuldig wie ein Jugendbuch, wovon man sich aber nicht abschrecken lassen darf, denn der Ernst kommt noch früh genug. Es war dennoch so schön, die langsam aufkommende Liebe zwischen den beiden Jungen zu beobachten und das mit dem Hintergrund des abenteuerlichen Ferienlagers. Jura ist kein einfacher Charakter. Er hat viel Wut in sich und weiß oftmals nicht so richtig wohin mit sich und seinen Emotionen. Wolodja wird zu einem gewissen Ruhepol für diesen noch spät pubertierenden Jungen und Jura macht dadurch eine tolle Entwicklung im Buch mit. Auch die Charaktere sind toll. Besonders die Kinder aus Wolodjas Gruppe, die Kleinen, wie Wolodja sie nennt, sind sehr putzig. Es war immer wieder amüsant, wie überfordert der arme Wolodja mit dieser Rasselbande war, ganz offensichtlich fehlbesetzt in seinem Job. So gibt Jura ihm ein wenig mehr Selbstvertrauen und die Unterstützung, die er braucht, um diese Wochen als Gruppenleiter zu überstehen. Dieses Buch ist einfach perfekt für die warme Sommerzeit, auch wenn es nicht durchgehend im Sommerlager spielt. Tatsächlich spielt das Buch in zwei Zeiten, heute und damals, und als diese dann schlussendlich zusammenflossen... Ajdjfkwks. Ich komme noch nicht über das Ende hinweg. Deshalb freue ich mich auch schon sehr auf den Folgeband, der schon im Juli erscheinen soll. Die beiden Autorinnen Katerina Silwanowa und Elena Malinowa haben hier etwas ganz wunderbares erschaffen, was zurecht in Russland einen großen Hype ausgelöst hat. Es ist schrecklich, dass die beiden jungen Frauen deswegen ihr Heimatland verlassen mussten. Denn die russische Regierung hat diese wundervolle Buchreihe als "LGBTQ-Propaganda" klassifiziert und entsprechend verboten. Ein menschenverachtende Politik, die kritisch gesehen werden sollte.

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Story: Sommer 1986, UdSSR: Seit mehreren Jahren verbringt der inzwischen 16-jährige Jura seine Sommerferien im Jugendlager Schwalbe in Charliw und hat dort nicht gerade den besten Ruf. Als er Wolodia kennenlernt, der Gruppenleiter der jüngsten Teilnehmer*innen, entwickelt sich zwischen den beiden jungen Männern eine enge Freundschaft. Bei der Planung und den Proben zu einem Theaterstück, gemeinsamen Gesprächen in der Dunkelheit und Wanderungen zu ruhigeren Plätzen in der Nähe des Lagers, kommen sich die beiden unweigerlich näher. Doch darf es solch eine Liebe, über sich niemand überhaupt vorstellen kann, geben? Und was wird aus ihnen, wenn das Sommerlager zu Ende ist und sich ihre Wege trennen? Eigene Meinung: Mit „Du und ich und der Sommer“ erschien im Februar 2024 der erste Band der Trilogie in deutscher Sprache, die die Autorinnen Elena Malisowa und Katerina Silwanowa über Jura und Wolodia geschrieben haben. Das Original kam 2021 in Russland und wurde dort trotz der eingeschränkten Verkaufsmöglichkeiten dank TikTok zu einem Bestseller, der inzwischen verboten ist und die Autorinnen zwang Russland zu verlassen. Die Fortsetzungen „Du und ich und die Schwalben“ und „Du und ich für immer“ sind für Juli und November 2024 bei Blanvalet angekündigt und führen die Geschichte der beiden Männer fort. Die Geschichte beginnt in 2006 – man lernt den erwachsenen Jura kennen, der sich 20 Jahre nach seinem letzten Sommer in der Schwalbe auf den Weg dorthin macht, um nicht nur die Vergangenheit Revue passieren zu lassen, sondern auch um ein Versprechen einzulösen, für das er im Grunde 10 Jahre zu spät ist. Mit ihm gemeinsam erkundet man das inzwischen verlassene, verfallene Lager und erlebt seine Erinnerungen an den unbeschwerten Sommer, in dem er sich zum ersten Mal verliebte – in den etwas älteren Wolodia, der seine Gefühle erwidert. Während Jura nichts Schlimmes an seinen Gefühlen für einen Mann finden kann (immerhin gibt es so etwas eigentlich gar nicht), hadert Wolodia mit dem, was er für Jura empfindet. Und alle Heimlichkeit nützen wenig, als ihnen die junge Mascha auf die Spur kommt und droht, sie an die Leitung des Sommerlagers zu verraten. Auf einfühlsame und eindringliche Art schildern die beiden Autorinnen die wachsende Freundschaft und Liebe der beiden Männer vor der Kulisse eine sowjetischen Sommerlagers, in dem Disziplin und Gehorsam vor Erholung, Spaß und Freude stehen. Als Leser*in ist man mitten im Geschehen, lernt den Alltag im Sommerlager kennen und erfährt viel über das autoritäre System der UdSSR und die Denkweise der damaligen Menschen. In diesem Punkt erfährt man viel über die Vergangenheit eines Landes, das einem inzwischen noch fremder geworden ist. Zwischenzeitlich zieht sich die Geschichte etwas, da sich die Autorinnen viel Zeit nehmen, um die Geschichte zwischen Jura und Wolodia zu entwickeln, doch man lernt die Figuren umso besser kennen. Leider wird die Entwicklung der beiden Männer zum Ende hin eher in Briefform erzählt, was zwar äußerst passend ist, jedoch etwas gehetzt wirkt, im Vergleich zu den ausführlichen Beschreibungen davor. Die Figuren sind gut gezeichnet, allen voran Jura, aus dessen Sicht die Geschichte erzählt wird. Man lernt ihn als etwas rebellischen, ungezwungenen Jugendlichen kennen, der nicht so recht weiß, wohin er in seinem Leben will, nachdem ihm das genommen wurde, was er am meisten liebte – die Musik. Wolodia hingegen hat klar umrissene Ziele, die er unbedingt erreichen will – selbst wenn das bedeutet, sich dem System zu unterwerfen. Beide ergänzen sich gut, man kann sich gut in Jura und Wolodia hineinversetzen, ihre Ängste und Sorgen miterleben und sie dabei begleiten erwachsen zu werden. Auch die Nebenfiguren sind gelungen – nicht immer sympathisch, manchmal auch nicht ganz so gut ausgearbeitet, aber sie bilden einen passenden Rahmen. Stilistisch ist „Du und ich und der Sommer“ ein solides geschriebenes Buch, das durch schöne Beschreibungen, einige tiefgründige Dialoge und einen spannenden Einblick in die damalige Zeit besticht. Der teils lockerleichte, teils schwermütige Stil passt gut zur Geschichte und den Figuren und transportiert die verbotene, schwule Liebe in einer Zeit, in der die meisten Bewohner der Sowjetunion nicht einmal wussten, dass es so etwas gab. Elena Malisowa und Katerina Silwanowa haben nicht nur einen Roman über die erste Liebe geschaffen, sondern geben Leser*innen auch einen Blick in eine Zeit und in ein Land, das den wenigsten bekannt sein dürfte. Fazit: Mit dem Auftaktband „Du und ich und der Sommer“ haben Elena Malisowa und Katerina Silwanowa eine anrührende, gefühlvolle Geschichte über die erste Liebe geschrieben, die durch authentische, gut nachvollziehbare Figuren und einen soliden, leichten Schreibstil besticht. Man ist schnell in der Geschichte und erlebt Juras letzten Sommer im Jugendlager mit allen Höhen und Tiefen mit. Auch wenn einige Szenen etwas zu ausführlich geraten sind, bleibt die Geschichte spannend und man begleitet Jura und Wolodia gerne. Man darf gespannt sein, wie es für die beiden Männer weitergeht und wie die Autorinnen die Geschichte in „Du und ich und die Schwalben“ fortsetzen. Wer Liebesgeschichten und Jugendbücher mit historischem Einschlag mag, sollte auf jeden Fall einen Blick riskieren.

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Sowjetunion, 1986: Jura verbringt den Sommer wieder mal in dem Pionierlager Schwalbe. Er ist als Unruhestifter verschrien und wird zur Strafe der Theaterbrigade zugewiesen. Der Gruppenleiter Wolodja ist streng. Zumindest zu Beginn. Denn Jura entwickelt Gefühle, die nicht sein dürfen... "Du und ich und der Sommer" ist der Auftakt der Trilogie um Jura und Wolodja und hat mich berührt und begeistert. Das Autorinnenduo Elena Malisowa und Katerina Silwanowa fängt nicht nur die damaligen Umstände in der UdSSR sehr gut ein, sondern lässt auch eine zarte Pflanze der Liebe blühen. Die Geschichte wird von Rückblenden dominiert. Jura erzählt aus seinem Lageralltag im Sommer 1986, in dem er Wolodja begegnet ist. Die alltäglichen Situationen gepaart mit Juras und Wolodjas Sehnsüchten ist ein berührende Mischung, die mich von Beginn an in ihren Bann gezogen hat. Besonders gefallen hat mir, dass die Autorinnen sehr gefühlvoll und langsam an das Thema Gleichgeschlechtliche Liebe herangegangen sind. Dies empfand ich als absolut stimmig für den damaligen Zeitgeist. Das Ende war wundervoll und ich habe gelächelt. Eine absolute Leseempfehlung!

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Queere Tränen und dauerhaftes Glück

Von: heartpaperwork

03.05.2024

Okay, ich weiß gar nicht genau, was ich sagen soll. Es war so schön und schmerzhaft, ich wusste gar nicht genau, wohin mit meinen Gefühlen und Gedanken. Die Geschichte ist slow, sie entwickelt sich langsam (obwohl sie sich in diesem Band über 20 Jahre zieht) und zeigt so viel von dieser besonderen Liebesgeschichte unter diesen schweren Umständen. Jura und Wolodja haben es alles andere als leicht, zu sich und einander zu finden, obwohl sie wissen, zu wem sie gehören wollen. Sie verlieren es zwar zeitweise ein wenig aus den Augen, aber wissen doch eigentlich immer, wo sie hin wollen. Also so wie wir Menschen alle sind. Diese Geschichte wird dabei so sensibel erzählt (auch wenn es sprachlich (wird auch extra angemerkt) manchmal etwas hart ist, was antisemitische Begriffe zum Beispiel angeht) und man erfährt so viel von der russischen/ukrainischen Geschichte und den Problemen, denen man sich dort als queerer Mensch ausgesetzt sehen muss, während es eben Jura und Wolodja selbst durchmachen müssen. Vor allem wie Wolodja leidet und sich selbst als krank empfindet hat mir dabei so sehr das Herz gebrochen, dass ich sie am liebsten in den Arm genommen hätte und ihnen gut zugesprochen hätte, dass alles gut wird und sie irgendwann sie selbst sein können. Dass sie ankommen werden. Besonders ist hierbei auch der Schreibstil, dieser ließ für mich eine Gewisse Distanz zu, auch durch die langsame Erzählung. Es wirkte manchmal etwas weiter weg obwohl Jura an sich der Erzähler war. Aber gleichzeitig war es so fremd und ich bete so sehr, dass wir niemals wieder in eine Zeit kommen werden, in der so fremd und entfernt über queere Menschen geredet werden muss, wie es in diesem Buch der Fall ist (wahrscheinlich auch einfach um klar zu machen, wie es für die beiden selbst ist, die sich selbst auch mit ihrer Queerheit nicht auskennen und diese erst kennenlernen müssen).

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"Du und ich und der Sommer" von Katerina Silwanowa und Elena Malisowa habe ich über das Bloggerportal erhalten. Es ist Geschichte, die einen nicht loslässt. Auf dem Cover steht, dass es in Russland verboten ist. Jura und Wolodja lernen sich im Sommerlager kennen. Jura ist 16 und bekommt ständig Schwierigkeiten. Wolodja hat hingegen andere Pläne und ist schon öfter dort gewesen. Sie verbringen viel Zeit miteinander und stellen schnell fest, dass ihre Gefühle nicht die von Freunden entsprechen, sondern weitergehen. Tiefer sind. __ Wir schreiben das Jahr 1986 und ihre Liebe ist verboten. In Russland, aber auch anderswo auf der Welt Gleichgeschlechtliche Beziehungen sind nicht gestattet. Als sie auch noch von einem Mädchen beim Küssen erwischt werden, versuchen sie alles, dass es nicht weiter ans Licht kommt. __ Nach dem Sommer verlieren sie sich. Zwar schreiben sie einander Briefe, doch auch das ebbt irgendwann ab. __ Es ist eine so intensive Geschichte, dass ich auch jetzt noch Gänsehaut von bekomme. Wir erleben einen Aufschwung der queeren Community, queerer Künstler*innen und alles, was dazu gehört. AIDS taucht auf und alle homose*uellen Menschen werden im Prinzip verurteilt. Von Therapien ist die Rede. Das Buch ist schonungslos, ehrlich und präzise. Es verheimlicht nichts, sondern zeigt, die damalige Zeit. Bis eines Tages die Welt eine andere wurde. Die 90er kamen und gingen. Wir erleben Juras und Wolodjas Werdegang. Wie sie erwachsen werden und doch irgendwie nicht ankommen. __ Ich kann es kaum erwarten, den zweiten Teil zu lesen. Es ist einfühlsam und teilweise so sanft und zart geschrieben, dass ich mit ihnen mitfühlen konnte. Man leidet. Die Zeit im Sommerlager wird ebenfalls toll dargestellt. __ Klare Empfehlung, aber auf die Trigger achten.

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Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt und man verfolgt Jura dabei, wie er seinen Erinnerungen nachjagt. Erinnerungen an einen Sommer, der sein Leben für immer verändern sollte und der ihn auch über zwanzig Jahre später noch immer nicht loslässt. Damals arbeitete er an einem kleinen Theaterstück, das sein späterer Freund Wolodja organisiert hat. Während der Arbeiten lernen sie sich langsam besser kennen, erkunden die Umgebung und finden heraus, dass sie mehr verbindet als eine innige Freundschaft. Das alles geschieht im Geheimen, denn auf Toleranz und Empathie können sie nicht hoffen. Ab und zu gab es ein paar Längen, wenn mir der Alltag etwas zu ausführlich beschrieben wurde. Auch die Dialoge wirkten manchmal etwas aufgesetzt auf mich. Aber insgesamt fand ich die Geschichte sehr berührend, das historische Setting unheimlich interessant (verstörend zum Teil) und die Charaktere ehrlich, liebevoll und authentisch. Die Angst vor dem unfreiwilligen Outing und die Hoffnung auf ein glückliches Ende hat mich schier durch die Kapitel getrieben. Dabei möchte ich betonen: es ist keine cozy Story mit casual queerness. Während Jura nie viel Probleme dabei hatte, sich selbst zu akzeptieren, hadert Wolodja mit seiner Sexualität. Homophobie wird sehr ausführlich thematisiert, so wie der weiter andauernde Protest queerer Menschen in Russland, der Ukraine und Deutschland.

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Nachdem ich bereits mehrere Coming-of-Age-Geschichten gelesen hatte, die in den 80er Jahren spielen, war ich neugierig auf „Du und ich und der Sommer“. Zumal der Ort der Handlung darin ein sowjetisches Pionierlager ist, solche Bücher gibt es ja selten! Als ich dann noch herausfand, dass der Roman in Russland verboten ist, weil es darin um die Liebe zwischen zwei Jungs geht, war ich noch interessierter. Die beiden Autor*innen Katerina Silwanowa und Elena Malisowa mussten wegen LGBTQIA+ „Propaganda“ inzwischen sogar das Land verlassen. In „Du und ich und der Sommer“ geht es um den 16jährigen Jura und den 19jährigen Wolodja. Jura wohnt in Charkiw (so komisch, diesen Namen zu lesen, der heute so oft in den Nachrichten ist) und fährt eher wiederwillig in das Pionierlager Schwalbe, denn dort handelt er sich regelmäßig Ärger ein (Jura ist ziemlich rebellisch) Immerhin: dieser Aufenthalt wird sein letzter dort sein, danach ist er zu alt für ein Ferienlager … Die Zeit in der Schwalbe wird für ihn dann aber interessanter als gedacht, denn es ist mit Wolodja ein sehr junger Gruppenleiter dabei. Jura landet in dessen Theatergruppe, unterstützt ihn bei der Betreuung der ganz Kleinen und die beiden kommen sich mit der Zeit immer näher … Zunächst weiß Jura gar nicht, wie er das einordnen soll. Dass es auch gleichgeschlechtliche Liebe gibt, davon wusste er vorher (fast) nichts und erst langsam findet er heraus, dass das zwischen ihm und Wolodja mehr als Freundschaft ist. Wolodja weiß hingegen schon, dass er schwul ist und fürchtet sich sehr davor, entdeckt zu werden, weil er dann sein Studium in Moskau nicht weiterführen darf. Außerdem ist er davon überzeugt, dass seine Homosexualität eine psychische Erkrankung ist und er Hilfe braucht. Im Buch wechseln sich Teile, die heute spielen (der inzwischen erwachsene Jura ist in die Gegend des alten Pionierlagers gefahren und sucht auf dem Gelände der Schwalbe nach Spuren seiner Zeit mit Wolodja) mit Rückblicken ab. Mit hat „Du und ich und der Sommer“ sehr gut gefallen. Da ist zum einen die Liebesgeschichte, die ich total süß fand - und gleichzeitig auch sehr spannend. Ich habe mit Jura und Wolodja mitgefiebert und konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Vor allem Jura war mir mega sympathisch :) Super fand ich, dass es im letzten Viertel des Buches darum geht, wie sich Juras Leben nach dem Ende des Ferienlagers fortsetzt, er erwachsen wird, nach Berlin emigriert, über die offen queer lebenden Menschen in Schöneberg staunt, sich in Jonas verliebt und sich schließlich auf die Suche nach Wolodja macht. Auch da hab ich mitgefiebert und mit gezittert. Werden die beiden sich wiederfinden? Und dann …? Werden sie sich erkennen und - noch mögen? Ein bisschen langweilig fand ich dagegen die Passagen weiter vorne, in denen Jura über das verlassene und zerstörte Gelände der Schwalbe stapft und mal hier eine Fliese des alten Schwimmbeckens aufklaubt und mal dort eine alte Uniformjacke aus einem fast verrotteten Schrank zieht. Ich verstehe, warum die beiden Autorinnen diese Passagen eingebaut haben, hab mich aber immer gefreut, wenn ich zu Jura und Wolodja in die Schwalbe zurückkehren durfte. Apropos Schwalbe: Wen es interessiert, wie das Leben in der UDSSR (und insbesondere in so einem Pionierlager ) war, der sollte dieses Buch unbedingt lesen. Auch über die Zeit nach dem Zerfall der Sowjetunion erfährt man so einiges 💡 Krass fand ich, wie damals dort mit dem Thema Queerness umgegangen wurde, wie überzeugt (fast) alle waren, dass es sich um eine Art Krankheit handelt. Interessiert hätte mich noch, wie die Autor*innen auf das Thema kamen und wo sie dazu recherchiert haben. Die beiden wurde selbst ja erst nach dem Ende der UDSSR geboren, haben ein Pionierlager also nie selbst erlebt. Ein echt schönes Buch mit Tiefgang, das ich allen ab ca. 14 Jahren absolut empfehlen kann!

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Ich weiss nicht, wann ich zuletzt eine wirklich schöne Liebesgeschichte gelesen habe... diese hier war definitiv super schön! Dieses Buch ist ein wahrer Schatz und bekommt eine hundert prozentige Leseempfehlung von mir. Der Sprachstil ist schlicht und sehr flüssig, ich persönlich hätte jetzt nicht unbedingt so viel Sommerlager Alltag gebraucht, aber durch die detailverliebten Beschreibungen bekommt man schon ein Gefühl für die Freizeitgestaltung und Politisierung der Kinder und Jugendlichen in der Sowjetunion (oh mann, muss das furchtbar gewesen sein). Wir befinden uns im Jahr 1986, an die Öffnung des Eisernen Vorhangs denkt noch keiner, Homosexualität gibt es zu dieser Zeit natürlich nicht (zumindest wird darüber nicht gesprochen). Diese zart erblühende Liebe zwischen Jura und Wolodja ist unheimlich schön beschrieben, ich habe dämlich vor mich hingegrinst, hab zwischendurch mal ein Tränchen zerdrückt und am Ende sehr mitgelitten. Den Autorinnen ist es wunderbar gelungen, eine queere Liebe zu beschreiben ohne Voyeurismus und Lächerlichkeit, auch die Darstellung der Protagonisten (Haupt- wie Nebencharaktere) sind glaubwürdig: alle agieren altersgerecht. Es soll meines Wissens noch zwei Folgebände geben, über die ich mich jetzt schon freue und falls es mal eine Verfilmung davon geben sollte, lasst es mich wissen! Olga Tomyuk hat die Geschichte für uns übersetzt.

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