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Rezensionen zu
Libellenschwestern

Lisa Wingate

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€ 12,00 [D] inkl. MwSt. | € 12,40 [A] | CHF 17,50* (* empf. VK-Preis)

Memphis 1939: Rill Foss lebt zusammen mit den Eltern und ihren 4 Geschwistern auf einen Hausboot auf dem Mississippi. Bis Queenie, die Mutter, eines Tages ins Krankenhaus kommt, weil sie schwanger ist und die Zwillinge nicht ohne Hilfe gebären kann. Briny, der Vater und Ehemann begleitet sie, während die 5 Kinder auf dem Boot bleiben. Rill, die Älteste, hat ihren Eltern vesprochen, zusammen mit ihren Geschwistern dort zu warten und sie zu beschützen. Ein Versprechen, welches sie nicht lange halten kann, schon nach einem Tag kommen angebliche Beamte und bringen die Kinder in ein Waisenhaus. Aiken heute: Avery Stattford enstammt einer berühmten Familie und ist selbst eine erfolgreiche Anwältin. Im Grunde ist sie zufrieden mit ihrem Leben, bis sie eines Tages eine Begegnung mit Mary Crandall hat. Die 90-jährige Dame erhebt Anspruch auf das Libellenarmband, welches Avery trägt und welches ein Familienerbstück ist. Avery´s Interesse ist geweckt und sie will mehr erfahren. Über Mary, über das Armband und die Geschichte ihrer Familie, insbesondere ihrer Großmutter. Meinung: Die ganze Geschichte wurde aus der Ich-Perspektive geschrieben, dabei wahlweise aus zwei Perspektiven (Avery und Mary). Dadurch bekommt man einen guten Einblick in die Gefühlswelt der jeweiligen Charaktere und deren Beweggründe, die Geschichte erfahren zu wollen, bzw. sie zu verheimlichen. Besonders toll fand ich es, dass die Autorin gegenüber ihren Protagonisten nicht wertend war. Es gibt sachliche und nüchterne Beschreibungen, anhand von Gesprächen und Handlungen kann man sich eigenständig eine Meinung bilden und wird dabei nicht vonseiten der Autorin beeinflusst. Als Leser werden die Ereignisse von zwei Personen geschildert. Zum einen begleitet der Leser Rill / Mary auf ihrer Reise, sie lernt man als junges Mädchen von 12 Jahren kennen und später gibt es ein Wiedersehen im Rentenalter. Zum anderen werden die Ereignisse aus der Gegenwart aus der Perspektive von Avery dargestellt. Erst ziemlich weit am Ende des Romans wird ein Zusammenhang zwischen den beiden Frauen dargestellt, der sich teilweise schon leicht erahnen lässt. Der Weg bis zu der Wahrheit ist lang und wird ausführlich beschrieben, ist sehr spannend geschildert, sodass es mir schwer fiel, das Buch aus der Hand zu legen. Auch wenn ich von dem Roman sehr begeistert bin, muss ich leider sagen, dass mir das Ende zu kurz und knapp war. Es wurden zwar offene Fragen geklärt und die Geschichte hat ein rundes Ende bekommen, jedoch fand ich es doch etwas überhastet. Ich hätte mir gewünscht, dass es noch mehr Details aus dem Leben der Libellenschwestern gibt, nachdem alles aufgeklärt wurde. Ein weiterer kleiner Minuspunkt, den ich in der Geschichte überflussig fand, war die Liebesgeschichte von Avery, die darin untergebracht ist. Ich persönlich hätte dies nicht gebraucht, es wirkte auf mich teilweise sogar etwas unpassend, wenn ich gerade noch in einem Kapitel von dem schrecklichen Leben im Waisenhaus gelesen habe und kurz danach hapert sie mit ihren Gefühlen. Mehrmals beim Lesen musste ich innehalten und mir erst einmal deutlich machen, was gerade wirklich passiert ist. Es ist unfassbar, dass in dem Buch wirklich eine wahre Geschichte erzählt wird, die sich so hundertmale abgespielt hat, ohne das jemand dem Treiben ein Ende bereitet hat oder die Organisation verraten hat. Deshalb hat mir auch das Nachwort gut gefallen, welches weitere Informationen über die Tennessee Children's Home Society geboten hat und dadurch wurde die Geschichte für mich noch realer und schrecklicher. Fazit: Trotz zwei kleinen Kritikpunkten (Liebesgeschichte; kurzes Ende) bekommt das Buch von mir dennoch 5 Sterne. Es erzählt eine sehr starke Geschichte, bei der die Autorin genau die richtigen Wörter gefunden hat, um sie zu erzählen. Ich kann das Buch wirklich jedem ans Herz legen, es berührt und macht gleichzeitig wütend, dass die Machenschaften so lange Bestand hatten.

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Ich habe ja nun mittlerweile schon einige Bücher gelesen, die sich mit den Grausamkeiten der Menschheit beschäftigen, die unsere Machtgier und Sucht nach Ruhm und Reichtum aufzeigen. Und doch gibt es immer wieder neue Geschichten, die man ausgraben kann, die vielleicht weniger in unseren Köpfen präsent, deshalb aber nicht weniger wahr sind. Die Geschichte der Libellenschwestern beschäftigt sich mit den Waisenhäusern der Tennessee Children’s Home Society. Die Einrichtung gab es wirklich, und sie trieb ihre Machenschaften bis in die 1950er Jahre in Amerika. Die Leiterin, Mrs Georgia Tann, gilt als die Mutter der modernen Adoption, sie hat Waisenkinder wieder „salonfähig“ gemacht. Und zweifellos hat sie Kindern ein neues Zuhause gegeben. Doch viele der mittels marktschreierischer Werbeanzeigen angepriesenen Kinder waren gar keine Waisen. Von der eigenen Veranda gestohlen, am Wegesrand eingesammelt, den verzweifelten Eltern entrissen. Wie es auch den Foss-Geschwistern in der Geschichte von Lisa Wingate ergeht. Die Geschichte ist Fiktion, doch die Wahrheit steckt in ihr. Kinder als Geldmaschine. Zwei Handlungsstränge eröffnen sich dem Leser. Wir befinden uns zusammen mit Rill Foss 1939 auf dem Hausboot, werden mit ihr zusammen dem Zuhause entrissen und landen mit ihr und ihren Geschwistern bei Mrs. Tann. Wer nicht spurt, dem droht man mit Bestrafung. Mehr als 500 Kinder verschwanden zwischen 1920 und 1950 spurlos in den Heimen, die Mrs Tann unterstanden, mehrere tausend wurden von ihren Familien getrennt und fanden nur in den seltensten Fällen wieder zueinander. Auch den Teil in der Gegenwart fand ich großartig. Wir folgen Avery Staffort, die durch einen Zufall auf die Vergangenheit ihrer eigenen Großmutter stößt, wohl verwahrt in einem kleinen Haus in Augusta. Die Zeit, die man in der Gegenwart verbringt, macht die Geschichte erträglich, denn hier gibt es Lichtblicke, denen man aufatmend entgegen blicken kann. Die zarte Liebesgeschichte, die sich entspinnt, hätte es meiner Meinung nach nicht unbedingt gebraucht, aber sie hält sich so im Hintergrund, dass sie einfach nur einem warmen Sonnenstrahl gleicht, der zwischen all die finsteren Seiten fällt. Der Stil der Autorin ist sehr angenehm, emotional, doch nie überladen. Wir wissen nur das, was auch Avery und Rill wissen können. So bleiben zwar so manche schreckliche Details verborgen, doch fühlt man sich mit den Personen sehr verbunden. Und auch ohne konkretes Wissen, kann man sich viel Unausgesprochenes vorstellen. Der Wechsel zwischen den Zeiten tat mir gut, so konnte ich verarbeiten, was ich erfuhr. Fazit Libellenschwestern erzählt in großem Stil von realer Zwangsadoption und von Machtmissbrauch. Aber es erzählt auch von einer Liebe innerhalb der Familienbande, die kein Mensch und keine Entfernung trennen können. Es erzählt eine Geschichte von tausenden, die es so gegeben haben könnte.

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Als die Anwältin Avery Stafford mit ihrem Vater, einem Senator, ein Altenheim besucht, begegnet ihr die 90-jährige May Crandall. Die alte Frau greift nach Averys Libellenarmband, das diese von ihrer Großmutter geschenkt bekommen hat. May Crandall scheint das Armband zu erkennen, doch was hat sie mit Averys Familie zu tun? Noch ahnt Avery nicht, dass die Begegnung mit der alten Dame ihr komplettes Leben verändern wird. May Crandall und ihre Geschichte, die vor vielen, vielen Jahrzehnten begann, als sie noch mit ihren vier Geschwistern und ihren Eltern auf einem Hausboot auf dem Mississippi gelebt hat und von wo sie in ein Waisenhaus verschleppt wurden, als die Eltern ins Krankenhaus fahren mussten zur Geburt eines weiteren Kindes. "Libellenschwestern" - eine Geschichte mit einem wahren Hintergrund. Eine packende Geschichte, die noch lange nachhallen wird. Lisa Wingate setzt all den Kindern ein Denkmal, die damals einfach ihren Eltern geraubt und an kinderlose reiche Familien verkauft wurden. Die im Roman agierende Georgia Tann hat es tatsächlich gegeben. Sie hat ein gigantisches Netzwerk gesponnen und Millionen damit verdient. Sie hat Kinder verschleppen lassen. Sie hat Babys den Müttern direkt nach der Geburt wegnehmen lassen und den Eltern gesagt, das Kind sei tot geboren worden. Im Heim hatten die Kinder großes Leid zu ertragen. Essensentzug, Einsperren im Schrank oder im Keller, Missbrauch an Körper und Seele, Trennung von den Geschwistern, standen auf der Tagesordnung. Die vermögenden Adoptiveltern hat diese brutale Frau erpresst und oft mehrmals bezahlen lassen. Dieses unendliche Leid der Kinder und ihrer Familien hat die Autorin in die Geschichte der Libellenschwestern verarbeitet. Das Buch lässt sich leicht lesen. Dennoch ist es kein leichter Stoff. Ganz im Gegenteil. Georgia Tann hat von den Zwanziger bis hinein in die Fünfziger Jahre agieren und ihr brutales Machwerk ausführen können. "Libellenschwestern" - wer dieses Buch gelesen hat, wird es so schnell nicht vergessen. Eine verstörende, eine großartige Geschichte. Unbedingt lesen!

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Libellenschwestern

Von: dorli aus Berlin

22.03.2018

Lisa Wingate erzählt in ihrem auf wahren Begebenheiten basierenden Roman „Libellenschwestern“ die Geschichte der Kinderhändlerin Georgia Tann. Georgia Tann war Leiterin einer Zweigstelle der Tennessee Children's Home Society in Memphis und hat in den 1920er bis 1950er Jahren unzählige Kinder aus Krankenhäusern stehlen und von der Straße weg entführen lassen, um sie dann zahlungskräftigen Kunden zur Adoption anzubieten. Während Tann sich in der Öffentlichkeit als wohltätige, liebevolle Frau präsentierte, die Kinder aus ärmlichsten Verhältnissen „rettet“ und ihnen Gutes tut, wurden die Kinder in der Realität unter unwürdigen Bedingungen in Heimen untergebracht und dort bis zu ihrer Adoption resp. ihrem Verkauf vernachlässigt, misshandelt und oft sogar missbraucht. Dieses schreckliche Schicksal ereilt im Sommer 1939 auch die Kinder der (fiktiven) Familie Ross. Briny und Queenie Ross sind Flusszigeuner. Sie leben mit ihren fünf Kindern auf einem Hausboot, schippern den Mississippi auf und ab und führen ein karges, aber glückliches Leben. Als die schwangere Queenie in den Wehen liegt und es zu Komplikationen kommt, rät die Hebamme den Eheleuten, sich schnellstens in ein Krankenhaus zu begeben. Die 12-jährige Rill verspricht ihrem Vater, auf ihre jüngeren Geschwister aufzupassen, bis er wieder zurück ist, ohne jedoch auch nur zu ahnen, wie viel ihr dieses Versprechen abverlangen wird… Neben dem historischen Geschehen gibt es einen weiteren Handlungsstrang, der in der Gegenwart spielt. Hier lernt der Leser Avery Stafford kennen. Avery ist Juristin und unterstützt derzeit ihren erkrankten Vater bei dessen Aufgaben als Senator von South Carolina. Ein Besuch in einem Pflegeheim steht an. Während der Feierlichkeiten zu Ehren einer hundertjährigen Bewohnerin begegnet Avery der 90-jährigen May Crandall. May schnappt sich nicht nur Averys Libellenarmband und behauptet, dass es ihr gehört, sie besitzt auch ein Foto, auf dem eine Frau abgebildet ist, die große Ähnlichkeit mit Averys Großmutter Judy hat… Lisa Wingate hat einen mitreißenden Schreibstil, der mich schnell in das Geschehen hineingezogen und durchweg gefesselt hat. Die Autorin erzählt anschaulich und eindringlich von Rills Erlebnissen und schildert sehr realistisch das unsägliche Leid, die Schikanen und die Misshandlungen, die Rill und ihre Geschwister erdulden müssen, so dass man als Leser eine recht genaue Vorstellung davon bekommt, was die Kinder alles durchgemacht haben. Lisa Wingate hat auch eine kleine Liebesgeschichte in ihren Roman eingebaut. Avery knüpft zarte Bande zu einem Mann, den sie kennenlernt, während sie ihre Familiengeschichte durchleuchtet. Diesem Part hat die Autorin genau das richtige Gewicht verliehen - ein schöner Gegenpol zu den grausamen, in der Vergangenheit spielenden Abschnitten. Der Leser bekommt die Möglichkeit durchzuatmen, dennoch wird der Intention des Romans - auf die skandalösen, bis heute nachwirkenden Ereignisse aufmerksam zu machen - nicht die Kraft genommen. Ich hatte vor dem Lesen dieses Buches noch nie von Georgia Tann und ihren Machenschaften gehört und bin immer noch entsetzt, wie viele Jahre sie ihr barbarisches Netzwerk aufrechterhalten konnte und wie viele einflussreiche Menschen aus Politik und Gesellschaft dieser habgierigen Frau ihre Lügen geglaubt und sie unterstützt haben, ohne dabei an die Kinder und die Folgen für sie und ihre Familien zu denken. Obwohl Lisa Wingate am Ende aufzeigt, dass es durchaus einigen Kindern trotz der erlebten Schrecken vergönnt war bzw. ist, ein gutes und erfülltes Leben zu führen, bleibe ich ergriffen und erschüttert zurück. „Libellenschwestern“ hat mich von der ersten bis zur letzten Seite fest im Griff gehabt. Ich habe mit den Akteuren gelebt und gelitten, habe mit ihnen gebangt und gehofft und habe Kummer und Furcht genauso mit ihnen geteilt, wie die kleinen Glücksmomente. Eine fesselnd erzählte, berührende Geschichte, die lange nachklingt. Absolute Leseempfehlung!

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Alles drin was ein Bestseller braucht !

Buchhandlung Vollherbst-Koch

Von: aus Endingen

22.03.2018

Spannung - Romanze - und ein Stückchen Wahrheit

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Familiengeheimnisse, die ans Tageslicht kommen, bieten immer wieder spannenden Stoff für einen Roman. Das ist auch in diesem Buch nicht anders – mit dem Unterschied, dass diese Geschichte auf wahren und erschütternden Begebenheiten beruht. Als die Ich-Erzählerin Avery Stafford eines Tages in einem Altenheim der über 90-jährigen May Crandall begegnet, ahnt sie noch nicht, dass sie ihr Leben verändern wird. May hat Averys Libellenarmband, ein Familienerbstück, wiedererkannt, doch noch kann Avery die fremde Dame nicht einordnen. So beginnt eine dramatische Spurensuche, die der Protagonistin nicht nur Klarheit über ihre Vergangenheit, sondern auch ihre Zukunft verschaffen wird. Parallel wird aus Sicht des zwölfjährigen Mädchens Rill Foss erzählt, wie sie und ihre Geschwister 1939 auf dramatische Weise ihrer Familie entrissen und in das Waisenhaus Tennessee Children’s Home Society entführt werden. Der grausame Alltag dort geht einem so nahe, dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann. Besonders mit Rill, die zwischen Mutlosigkeit und Entschlossenheit schwankt, einerseits helfen, andererseits weglaufen möchte, leidet man fiebernd mit. Man kann sich kaum vorstellen, dass intakte Familien von Menschen wie der Kinderheim-Leiterin Georgia Tann aus Profitgier auseinander gerissen wurden. Beide Zeitebenen bewegen sich immer rasanter aufeinander zu und erzeugen so eine ungeheure Spannung. Dabei gelingt es der Autorin, sowohl für die erwachsene Avery als auch die junge Rill einen authentischen Sprachstil zu finden. Zugleich bekommt man einen Einblick in die Thematik aus verschiedenen Perspektiven: aus Sicht der betroffenen Kinder, der Mitarbeiter eines Kinderheims, aber auch der neuen hoffnungsfrohen Eltern. Es geht um Familienzusammenhalt, starke Geschwisterliebe und den Umgang mit dem Älterwerden. All das hat Lisa Wingate in einen Schicksalsroman verpackt, der meine Erwartungen übertroffen hat.

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Klare Kaufempfehlung !

Ahlmann´sche Buchhandlung

Von: Stefanie Zänker aus Bordesholm

21.03.2018

Ein sehr spannend geschriebenes Buch über ein erschütterndes Thema. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.

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Ein tolles Buch !!

Buchhandlung Bücherliebe

Von: Hagenström aus Stockelsdorf

21.03.2018

Super Geschichte mit viel Hintergrund. Für mich eine Entdeckung!

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