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Rezensionen zu
Talberg 1977

Max Korn

Die Talberg-Reihe (2)

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Im zweiten Teil der Talberg-Trilogie entführt uns der Autor ins Jahr 1977. Nachdem mir der erste Teil, der im Jahr 1935 spielt, ja bereits so super gefallen hatte, habe ich auch dieses Buch als Rezensionsexemplar bei Bloggerportal angefragt. Daher nochmals vielen Dank an Bloggerportal und den Heyne-Verlag für dieses tolle Rezi-Exemplar. INHALT Wie bereits erwähnt, befinden wir uns in diesem zweiten Teil wieder im abgelegenen, rückständigen und von der Welt vergessenen Dorf Talberg im Bayerischen Wald. Diesmal spielt die Geschichte im Jahr 1977. Auch in diesem Buch begegnen wir wieder einigen der altbekannten, eingesessenen Familien aus dem ersten Teil, diesmal allerdings deren Kindern und Kindeskindern (was in meinem Kopf durchaus für ein bisschen Chaos gesorgt hat, aber im positiven Sinne). Allerdings lernen wir auch ein paar neue Gesichter kennen. Eines dieser neuen Gesichter ist auch die Protagonistin Maria Steiner. Sie gilt mit ihren 72 Jahren als alte, eigenbrötlerische Frau. Da sie wie eine Eremitin allein im Wald lebt, ist sie im Dorf als Hexe verschrien und wird von den Talbergern gemieden. Nur manchmal verirren sich höchstens der Postbote oder junge Frauen in verzweifelten Situationen auf ihre Lichtung, um Maria um Hilfe zu bitten. In der Geschichte spürt die naturverbundene und betagte Maria, dass der Tod schon seine Hände nach ihr ausstreckt. Aber sie kann noch nicht gehen. Denn als plötzlich eine Reihe unerwarteter Ereignisse über ihr hereinbrechen und sie Briefe ihrer verstorbenen Tante erhält, spürt Maria, das etwas sehr Düsteres geschehen wird… MEINUNG Ich darf es wieder vorausschicken: Auch der zweite Teil der Talberg-Trilogie hat mich gefesselt und begeistert. Allerdings reicht der zweite Teil nicht mehr ganz an den ersten heran (wobei ich heir auf großem Niveau meckere, versteht sich!). Ich war vor der Lektüre unheimlich gespannt, wie es Max Korn gelingen wird, diesen archaisch-urwüchsigen, verstörenden und beklemmenden Aberglauben der Vergangenheit (der ja so typisch für Talberg ist) in die 70er Jahre zu transportieren. Hier war ich zumindest ein wenig enttäuscht. Denn obwohl der Auto zwar am Rande einige zeitgeschichtliche Ereignisse aus dem Jahr 1977 in Nebensätzen fallen lässt (wie z.B. den Tod Elvis Presleys, den Baader-Meinhof-Komplex oder die Regierungszeit von Franz-Josef Strauss), bedient er sich eines interessanten Kniffs, um nicht zu tief in die 70er eintauchen zu müssen: Er erzählt die Geschichte der Eremitin Maria, die abgelegen im Wald lebt. Dabei unterscheiden sich ihr höchst bescheidener Lebensstil in einer alten Hütte, ihr Wissen, ihr Weltbild und ihre Überzeugungen nur unwesentlich von dem, was für den ersten Teil aus den 30er Jahren typisch war. Wieder sind wir mit einem rückständigen und beklemmendem Aberglauben konfrontiert, den die „Hexe“ Maria von ihren Vorfahren gelernt hat und bis in die Gegenwart der Geschichte kultiviert. Das Lebensgefühl der 70er Jahre klingt nur am Rande an, hat mich aber als Leserin nie wirklich erreicht. Das fand ich auf der einen Seite schade. Auf der anderen liebe ich gerade die abergläubische Atmosphäre und das bedrückende Weltbild, das Talberg immer von bösen, mythologischen Mächten umfangen und bedroht zu sein scheint. Von daher konnte ich mit diesem Kniff des Autors relativ gut leben. Wie auch im ersten Teil, besteht die Geschichte aus sehr vielen Rückblenden in die Vergangenheit, sodass sich die Geschichte wie ein Puzzle langsam zusammensetzt. Der Mystery-Faktor kam für meinen Geschmack erst etwas spät zum Tragen – das hätte ich gerne schon in der ersten Hälfte stärker verteten sehen wollen. Aber auch, wenn die Mordermittlungen im Dorf erst relativ spät starten, heißt das nicht, dass dieser zweite Teil deshalb weniger spannend oder weniger angsteinflößend wäre. Im Gegenteil. Max Korn erschafft eine solch morbide, vor Anspannung flirrende Atmosphäre, die mich wieder begeistert hat. Man scheint die ganze Zeit ein omnipräsentes Unheil zuspüren, das bleischwer über den sagenumwobenen Wäldern lauert und nur darauf wartet, zuzuschlagen. Gewürzt wird das ganze mit einigen Mystery-Elementen, die einen verzaubern, vor Rätsel stellen und wahrhaft gruseln Einfach großartig! Dazu lernt man als Leser etwas sehr Spannendes wie Verstörendes: In Talberg kannes keine guten Menschen geben, dies scheint ein Naturgesetz zu sein, gegen das niemand ankämpfen kann. Es liegt an diesem Ort. Jeder und jede scheint eine zutiefst düstere und verstörende Seite und Geheimnisse an sich zu haben, die sich irgendwann Bahn brechen. Und diese Erkenntnis hat mich (genau wie beim ersten Teil) auch hier mit voller Wucht getroffen. Was ich besonders an Max Korns Schreibstil liebe, ist zudem seine Subtilität. Während andere Thriller-Autoren gerne „mit dem Holzhammer“ bestimmte Fäden zusammenlaufen lassen und ihren Leser:innen um die Ohren hauen, geht Max Korn hier häufig viel leiser vor. Oftmals deutet er bestimmte Dinge (die auch krasse Wendungen bedeuten können) nur zwischen den Zeilen an und überlässt es dem Leser, seine Schlüsse zu ziehen. Das führte bei mir immer wieder zu dopamingeladenen „Oha!-Momenten“, für die ich diese Bücher einfach lieben muss! Alles in allem kann ich sagen, dass mir der zweite Teil der Talberg-Reihe wieder extrem gut gefallen hat. Ich kann euch den zweiten Teil nur ans Herz legen, wenn ihr den ersten mochtet, ihr werdet sicher nicht enttäuscht. Und jetzt heißt es voller Spannung und Vorfreude auf Mai zu warten. Denn dann erscheint der dritte Teil, der im Jahr 2022 spielt. Ich kann es gar nicht erwarten!

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„Talberg 1977“ ist nach „Talberg 1935“ der zweite Band der Talberg-Trilogie des Autors Max Korn. Zum Verständnis dieses Romans muss man den ersten Band nicht zwingend gelesen haben, da die Handlung hier mehr als 40 Jahre später angesiedelt ist und längst nicht mehr alle Charaktere leben. Trotzdem gibt es Verbindungen und Parallelen zu der Handlung und den Personen aus dem vorherigen Buch. Maria, die einsam und zurückgezogen lebt, ist eine äußerst interessante Protagonistin. Direkt zu Beginn der Handlung möchte ein Pilger bei ihr übernachten und verschwindet. Dadurch wird Kriminalinspektor Walther Göhring aus Passau auf den Plan gerufen und beginnt zu ermitteln. Der Spannungsaufbau ist Max Korn gut gelungen. Ich habe durchgehend mitgerätselt, was passiert sein könnte und worin Marias Geheimnis liegt. Die Atmosphäre, die Max Korn hier geschaffen ist auch dieses Mal wieder düster und passt perfekt in die Zeit. Ohne viele Emotionen beschreibt er das Leben in dem Dorf Talberg und ich bekam schnell eine gute Vorstellung von den Bewohnern und auch von der Umgebung. Die Handlung springt zwischen verschiedenen Zeitebenen hin und her und reicht zurück bis in das Jahr 1906. Dadurch fügen sich die Handlungsstücke nach und nach zusammen und man erfährt Stück für Stück immer mehr über Maria und ihre Familie. Im vorderen Innencover befindet sich eine Übersicht über die wichtigsten Familien des Dorfes und die übrigen Charaktere. Diese fand ich durchaus hilfreich, da es dadurch leichter war, die Übersicht zu behalten und die Personen entsprechend zuzuordnen. Max Korn ist in dem kleinen Ort Thalberg im Bayerischen Wald aufgewachsen und man merkt, dass dieser ihn zu diesen Romanen inspiriert hat. Die Beschreibungen sind so bildhaft und authentisch, dass ich beim Lesen ein tolles Kopfkino hatte und die beklemmende Stimmung des kleinen Dorfes direkt bei mir ankam. Auch wenn es mich nicht in den Ort Talberg zieht, das Leseerlebnis ist gelungen und lohnenswert. Ich möchte in jedem Fall erfahren, wie es in „Talberg 2022“ weitergeht, bin gespannt welche der bekannten Charaktere wir dann antreffen und welche Geheimnisse noch ans Licht kommen werden.

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Maria lebt allein im Wald. Sie hat zwei Ehen hinter sich, ihr erste Gatte war ein Choleriker, der zweite ein Säufer. Beide sind lange tot. Die Leute aus dem Dorf halten sie für eine Hexe, der man besser aus dem Weg geht. Wenn jemand stirbt, gibt man der Hexe die Schuld. Doch niemand ahnt ihr wahres Geheimnis – und wie gerne der Tod ihr zur Hand geht.Talberg ist ein kleiner abgelegener Ort am äußersten Rand der deutschen Provinz. Fernab der großen Zentren und im Schatten eines gewaltigen Berges gelegen, scheint sich hier über die Jahrzehnte hinweg das Böse immer wieder zu sammeln. Der erste Teil der Reihe hat mir super gefallen und war ein echtes Highlight. Deswegen habe ich mich total gefreut, dass ich auch 1977 vom Bloggerportal als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen habe. Ich war gleich auf den ersten Seiten wieder zurück in Talberg. Auch wenn sich der kleine Ort über die Jahre verändert hat, hatte ich beim Lesen immer noch die selben Gefühle. Maria war ein super interessanter Charakter und ich habe so gerne aus ihrer Sicht. Ich liebe es wie das Thema Hexerei aufgegriffen wird. Bis kurz vorm Schluss hatte ich keine Ahnung was die Auflösung sein könnte. Der Schreibstil von Max Korn hat mich wieder super leicht durch das Buch geführt und ich war wieder recht schnell durch. Auch der Ermittler war ein interessanter Charakter. Dieser Teil bekommt einen Stern weniger als der erste Band, da mich dieser einfach noch ein bisschen mehr mitreißen konnte. Auch wenn 1977 Sehr spannend war und ich das Buch stellenweise nicht aisnder Hand ich wollte, was 1937 noch ein Ticken besser. Trotzdem habe ich das Buch super super gerne gelesen und ich freue mich wahnsinnig auf dem nächsten und letzten Band. Das Buch bekommt 4/5 Sterne.

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Maria lebt nach dem Tod ihres Mannes allein in einer Hütte im Wald. Im Dorf nennt man sie eine Hexe. Als Maria eines Tages einem unbekannten Wanderer für eine Nacht Unterkunft gewährt, gerät sie in einen Strudel aus Intrigen und mysteriösen Vorgängen, die sich alle gegen Maria richten. Aber wer steckt dahinter? Gibt es ein altes Familiengeheimnis? Als Maria dann auch noch einen Brief ihrer Tante bekommt, die bereits vor 20 Jahren verstorben ist, wird alles noch unheimlicher … . Schon der erste Teil von Max Korns Talberg-Trilogie (Talberg 1935) hat mich in höchsten Maße begeistert. Ich ging natürlich davon aus, dass der zweite Teil der Geschichte in gleichem Maße atmosphärisch, spannend und ausgeklügelt ist. Der Autor hat mich in jeder Hinsicht absolut zufriedengestellt. „Talberg 1977“ spielt, wie der Titel ja schließlich verrät, im gleichen Dorf und handelt teilweise von den gleichen Menschen bzw. deren Nachkommen wie im ersten Buch. Das macht einen Heidenspaß, wenn man Parallelen zum ersten Band entdeckt, die zwar nur bedingt mit der jetzigen Handlung zu tun haben, aber dennoch die Geschichten auf fantastische Weise irgendwie miteinander verquicken. Max Korn erschafft mit dem vorliegenden zweiten Teil die gleiche düstere und einsame Stimmung, was mich persönlich extrem fasziniert hat, so dass ich das Buch schlecht aus der Hand legen konnte. Auch dieser Roman, der im Übrigen unabhängig von „Talberg 1935“ durchaus auch als eigenständiges Werk gelesen werden kann, vermittelt eine Atmosphäre, in der man sich von Anfang an mittendrin fühlt. Durch die detaillierten Beschreibungen kann man sich alles so gut vorstellen, als wäre man dabei und würde alles beobachten. Manchmal meint man, selbst das Knacken der Äste zu hören, während man die entsprechende Szene liest. Max Korns Schreibstil ist faszinierend und macht die Talberg-Bücher zu wahren Pageturner, deren Welt man gar nicht mehr verlassen will. Auch hier, wie schon bei Teil 1, könnte ich mit eine Verfilmung geradezu grandios vorstellen. „Talberg 1977“ fügt sich nahtlos in das Bild ein, dass Korn mit „Talberg 1935“ erschaffen hat. Die Geschichte beleuchtet ein anderes Jahrzehnt, zeigt aber ganz klar und deutlich, dass ich in Dörfern wie Talberg nicht viel während der verstrichenen Jahrzehnte verändert hat. Was mir persönlich ausnehmen gut gefällt, ist, dass Korn die bayerischen Redensarten sehr gekonnt immer wieder in die Handlung und die Verhaltensweisen der Bewohner einflicht. Das erinnert natürlich an „Tannöd“ von Andrea Maria Schenkel, aber Max Korn geht dennoch seinen ganz eigenen Weg. Diese sprachlichen „Tricks“ verschaffen der Geschichte eine unglaublich hohe Authentizität und spiegeln die Mentalität von Dorfbewohnern absolut glaubhaft wieder. Kurzum: Ich habe mich in die Talberg-Reihe nach dem zweiten Teil vollends verliebt und bin sicher, dass ich diese Ausnahmekrimis noch einmal lesen werden. . Fazit: Genialer zweiter Teil der süchtig machenden Talberg-Trilogie. ©2022 Wolfgang Brunner für Buchwelten

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Wie im ersten Band bereits gehalten kommt dieser Roman sehr düster, teilweise schaurig und beklemmend daher. Das Cover ist in schwarz-weiß gehalten. Man erkennt ein Holzgebäude, welches sich vor einem Wald befindet. Der Klappentext ist meiner Meinung etwas zu kurzgefasst, was allerdings beim Leser wiederum durchaus Spannung erzeugen könnte. Trotzdem hätte ich mir etwas mehr Inhalt in der Beschreibung gewünscht. In der Erzählung geht es diesmal um die Familie Leiner. Stand im ersten Band die Familie Steiner im Vordergrund, geht es diesmal um die Familie Leiner im speziellen um deren Stieftochter Maria. Maria lebt als alte Frau in einer Waldhütte abseits von Talberg. Aufgrund der Verbannung ihrer ursprünglichen Familie lebt sie als Einsiedlerin und wird von den Bewohnern des Dorfes als „Hexe“ bezeichnet. Sie entwickelt ihr eigenes kleines Reich und führt ein bescheidenes zurückgezogenes Leben. Alsbald verschwindet aus einer Herberge ein Gast, welcher angeblich in dem Wald gesichtet wurde und eventuell ihr begegnet sein könnte. Im Dorf ist man sich sicher, dass Maria hinter dem Verschwinden stecken wird. Kriminalinspektor Walter Göhring ist überzeugt, dass hier etwas nicht stimmt! Oder ist alles doch ganz anders? Die Hauptprotagonistin Maria Leiner ist eine sehr depressive und harte Frau. Aufgrund der schlimmen Erlebnisse in der Vergangenheit ist sie gezeichnet und kann dem Leben leider nichts Schönes abgewinnen. Sie tat mir auf der einen Seite sehr leid, aber trotzdem konnte ich mich leider nicht mit ihr identifizieren. Als bedeutsame Nebenfiguren treten Josef Leiner, der Sohn von Mathilde, eine Cousine von Maria, Wilhelm Steiner, der Sohn von Elizabeth Steiner aus dem ersten Band und Alois Wasner ein Metzger aus dem Dorf, seine Tochter Heike Wasner sowie Kriminalinspektor Walter Göhring auf. Am interessantesten, wenn auch am unsympathischsten war dabei die Figur des Alois Wasner. Er kommt äußerst brutal und cholerisch daher und schreckt vor nichts zurück. Auch die Polizei bekommt ihr Fett weg und Gewalt ist für ihn immer eine Lösung, schlachtet er doch jeden Tag Tiere und der Tod ist in seinem Haus fest verankert. Der Aufbau der Handlung ist stringent und wird nur durch wenige Zeitsprünge unterbrochen. Die Geschichte spielt in der Zeit um das Jahr 1977 und ist somit historisch gut einordbar. Vereinzelt werden Zeitsprünge in die Vergangenheit von Maria angedeutet, diese sind aber für den Lesefluss kein Problem, sondern tragen zum verbesserten Verständnis der Geschichte bei. Der Schreibstil des Autors ist gehoben, dialogorientiert und auch der dort beschriebenen Umgebung sehr gut angepasst. Dies hat mir wie im ersten Band bereits sehr gut gefallen. Durch die besondere Sprache hat der Leser einen guten Bezug zu diesem Ort und die Erzählung erhält dadurch eine große Portion Authentizität. Die Erzählung ist erneut sehr düster, teilweise brutal und auch schaurig gehalten. Leser, welche etwas zum Schmunzeln haben möchten, werden hierbei kaum fündig werden. Das Fazit ist insgesamt positiv. Die menschlichen Abgründe und Handlungen des Ortes Talberg und seiner Menschen sind gut dargestellt. Den einzelnen Leserinnen und Leser wird nichts vorgemacht oder beschönigt. Ich hätte mir allerdings eine etwas „moderne Darstellung“ der Lebensweise der Personen gewünscht. Gerade beim Lesen der Geschichte konnte der Leser den Eindruck gewinnen, die Handlung spielt vor 100 Jahren was angesichts des Jahres 1977 etwas sonderbar klingt. Allerdings hat mir die Idee gefallen, einen Ort zu präsentieren, an dem die „dunkle Zeit und Vergangenheit stehen geblieben ist. Das Ende ist sehr bedrückend und wird im Laufe der Erzählung immer wieder angedeutet. Allerdings hatte ich eine andere Vorahnung für die Auflösung, was ich als sehr spannend empfunden habe. Für Freunde einer etwas anderen Geschichte ist dieser Roman also empfehlenswert. 7/10 P. Bitte beachten diese Rezension geht erst am 04.03.2022 auf unseren Kanälen online.

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Maria Leiner führt ein einsames und zurückgezogenes Leben. Sie lebt in einem kleinen Haus mitten im Wald, auf einer abgelegenen Lichtung. Ein langer Fußmarsch trennt sie vom Dorf Talberg. Marias Leben dreht sich um ihren Hund und vor allem um den angrenzenden Wald - sie ist im Dorf als "Hexe" bekannt und fühlt sich wohl tatsächlich auch selbst so. Ihr beschauliches Leben gerät aber plötzlich durcheinander: Sie erhält Briefe von ihrer lange totgeglaubten Tante. Dann taucht auch noch ein seltsamer Wanderer auf, der in ihrem Stall übernachten möchte. Irgendetwas ist im Gange - nur weiß Maria nicht genau, was. Die Probleme werden größer, als der Wanderer plötzlich vermisst wird. Maria scheint ihn als letzte gesehen zu haben. Was ist mit dem Mann geschehen? Und was hat es mit einem weiteren Mann auf sich, der Maria ständig beschattet? "Talberg 1977" ist der zweite Band der Talberg-Reihe von Max Korn. Dieses Buch kann aber ohne Bedenken auch dann gelesen werden, wenn man "Talberg 1935" noch nicht kennt. Max Korn schildert eingängig und bedrückend das einfache Leben von Maria Steiner. Sie ist nicht direkt eine sympathische Heldin. Zwar hatte sie es in ihrem Leben nicht einfach, doch wird im Verlauf des Buches immer deutlicher, dass auch Maria die ein oder andere Leiche im Keller hat - vielleicht sogar im wörtlichen Sinn? Irgendetwas versteckt die alte Frau in ihrem dunklen Keller. Ein finsteres und altes Geheimnis, das der Leser nur langsam erahnen kann. Der zweite Teil des Buches überrascht da ein wenig: Plötzlich geht es nicht mehr nur um Maria und ihre Verbrechen in der Vergangenheit; es geht jetzt auch um zwei jüngere Männer, die es auf den Besitz der alten Frau abgesehen haben und ihr alles nehmen wollen, was sie besitzt. Max Korn - das Pseudonym eines deutschen Autors - ist ein genialer Erzähler. Er macht die bedrückende Welt mitten in den unwirtlichen Bergen und Wäldern geradezu fühlbar. Dabei dürfte sein Roman in der zweiten Hälfte etwas langsamer geschrieben sein: Die doch recht komplizierten Zusammenhänge hageln im Vergleich zum langsam erzählenden ersten Teil nun geradezu auf den Leser ein. Im Ergebnis kann das aber kaum einen Abbruch machen: "Talberg 1977" ist ein genialer Roman.

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Maria, 72, wird im Dorf von allen als „die Hex´“ betitelt und wenn jemand krank wird oder stirbt, ist immer erst mal Maria Schuld. Andererseits kommen die Leute zu ihr, wenn sie Hilfe bei einem medizinischen Problem benötigen, welches im Verborgenen bleiben soll. Seit nunmehr 30 Jahren lebt sie in einer Hütte auf einer Waldlichtung, nahe Talberg und doch so weit weg, dass sie ein Eremitendasein führt. Eines Tages kommt ein angeblicher Pilgerer bei Maria vorbei, der in ihrer Scheune übernachten möchte. Er kommt ihr komisch vor, doch sie lässt ihn gewähren. Am nächsten Tag ist er spurlos verschwunden. Das ruft die Polizei auf den Plan in Gestalt von Inspektor Walter Göhring. Und nun nimmt das Unheil seinen Lauf, denn es wird eine zerstückelte Leiche gefunden und die Metzgertochter wurde offensichtlich vergiftet und schwebt in Lebensgefahr. Wer war der Pilgerer? Wer ist der Mörder? Wer hat das Mädchen vergiftet? Und vor allem: warum? Die Geschichte spielt sich im Jahr 1977 ab. Dennoch springt der Autor zwischen den vielen Jahren (1906, 1920, 1945, 1947, 1955, 1977) hin und her und der Leser wird so immer tiefer in die Zusammenhänge geführt. Immer mehr erfahre ich darüber, warum Maria so abgeschieden lebt, was sie alles durchgemacht hat, wer ihre Familie ist etc. Und nahezu von Anfang an treibt mich die Frage um: was verbirgt Maria in ihrem Keller? Dieses Geheimnis wird gelüftet, bis dahin durchlebe ich eine überaus düstere, atmosphärische, bedrückende, fesselnde, spannende Geschichte, die mich wirklich in ihren Bann ziehen konnte. Es gibt Parallelen zu Band 1 und auch Erwähnungen von Personen/Zusammenhängen aus dem ersten Teil, der vor mehr als 40 Jahren spielte, dennoch ist das hier eine eigene Geschichte. Es geht letztlich um diesen Ort – um Talberg – den Titel der Buchreihe. Dieses Dorf ist düster, bedrückend und lastet irgendwie schwer auf der Seele – auch beim Lesen. Seite 247: „Wir alle hier sind verflucht. Verflucht, Leid zu ertragen.“ Seite 248: „Und? Spüren Sie schon seinen Schatten [Anm.: den des Ortes] auf Ihrer Seele? Spüren Sie ihn?“ „Vierundneunzig Jahre fließt das Gift dieses Ortes bereits durch meine Adern“ Wie auch in Teil 1 ist der Schreibstil besonders. Nicht ganz leicht, weil einfach anders und dennoch mit einer Sogwirkung, die mich beeindruckt hat. Auch hier herrscht eine düstere, beklemmende Stimmung, die mich nicht kaltlässt. Das vielfache Hin- und Herspringen in der Zeit verlangt mir eine höhere Aufmerksamkeit ab, wodurch ich noch bewusster gelesen habe, also sonst. Auch deswegen, weil nicht alles zu 100% präsentiert wird, sondern man auch zwischen den Zeilen viel erfährt. Schön finde ich die Auflistung der beteiligten Personen ganz vorne im Buch – diese habe ich immer mal wieder zu Rate gezogen. Das Cover ist gut gewählt, strahlt es doch eine gewisse Düsternis aus. Von mir für diesen genau so außergewöhnlichen 2. Teil: 4/5 und eine Empfehlung für diejenigen unter euch, die düstere, sehr atmosphärische (Krimi-)Romane mit einem ordentlichen Schuss „mal was anderes“ mögen. Dass ich nun auch noch Teil 3 lesen MUSS, dürfte klar sein.

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Talberg 1977 von Max Korn erschienen bei Heyne Zum Inhalt Maria lebt allein im Wald. Sie hat zwei Ehen hinter sich, ihr erste Gatte war ein Choleriker, der zweite ein Säufer. Beide sind lange tot. Die Leute aus dem Dorf halten sie für eine Hexe, der man besser aus dem Weg geht. Wenn jemand stirbt, gibt man der Hexe die Schuld. Doch niemand ahnt ihr wahres Geheimnis – und wie gerne der Tod ihr zur Hand geht. Talberg ist ein kleiner abgelegener Ort am äußersten Rand der deutschen Provinz. Fernab der großen Zentren und im Schatten eines gewaltigen Berges gelegen, scheint sich hier über die Jahrzehnte hinweg das Böse immer wieder zu sammeln. Drei Romane spielen zu unterschiedlichen Zeiten in diesem Ort. Vier ortsansässige Familien bestimmen das Geschehen – wechselweise sind sie mal Opfer, mal Täter, mal Ermittler. Und natürlich sind alle Fälle miteinander verbunden … (Quelle: Verlag) Zum Buch Da es sich bereits um den 2. Teil der Reihe handelt, weise ich auf eine gewisse *SPOILERGEFAHR* hin! Das Cover dieser Fortsetzung passt sehr gut zum Vorgänger und ist erneut schlicht gehalten und besitzt keine knalligen Farben. Vorne im Buchdeckel findet der Leser ein Personenverzeichnis, was für mich auch sehr nützlich war. Erzählt wird die Geschichte in der dritten Person und das Buch ist wieder in zwei Buchteile unterteilt – das Buch Maria und das Buch Josef. Hat aber nichts mit einem Stall und einem Baby zu tun ;) Maria ist 72 Jahre alt und als Kräuterhexe in Talberg verschrien. Sie hat sich vor mehr als 30 Jahren von dem Dorf abgewandt und lebt nun in einem Haus weit ab vom Schuss im Wald. Allein dadurch wurde eine düstere Atmosphäre heraufbeschworen, was mir sehr gut gefiel. Wir erhalten im Laufe der Zeit einen Überblick über verschiedene Ereignisse, die Marias Leben betreffen. Diese werden relativ kurz abgehandelt, aber man bekommt als Leser trotzdem genügend Informationen. Maria hat ein Geheimnis, das am Ende auch ans Licht kommt. Aber mehr am Rande und als Leser sollte man zwischen den Zeilen lesen können – eine allumfassende Aufklärung fehlt hier, was ich aber genau deswegen absolut grandios fand. Das Personenverzeichnis fand ich nützlich, auch wenn ich Band 1 erst vor wenigen Wochen gelesen habe und die meisten Figuren aus dem Auftakt hier gar nicht mehr präsent sind. Man muss dazu ja auch bedenken, dass sich diese Fortsetzung mehr als 40 Jahre später abspielt – da ist verständlicherweise nicht mehr jeder aus Band 1 am Leben und es dreht sich vordergründig um eine andere Familie. Trotzdem oder gerade deswegen fand ich diese Geschichte um so einzigartiger. Der Prolog hat es schon in sich und es gibt auch innerhalb der Story einen Bogen zu dieser Zeit. Aber auch hier fehlt die 100%ige Aufklärung. Max Korn hat mich mit Band 2 seiner Trilogie rund um das Dörfchen Talberg komplett begeistert. Hatte ich im ersten Teil noch leichte Schwierigkeiten mit einigen Gegebenheiten und dem Schreibstil, so las sich diese Fortsetzung innerhalb kürzester Zeit nur so weg. Für mich persönlich waren das Buch Maria und sie selbst als Person am interessantesten, aber auch der Rest der Geschichte konnte mich für sich einnehmen. Die Atmosphäre, die Legenden und ein ominöser Keller machten dieses Buch für mich zu einem großen Highlight. Der zweite Teil des Buches bezieht sich mehr auf die Ermittlungen zu einem verschwundenen Mann, was aber auch durchaus interessant war. Der Inspektor gefiel mir ebenfalls recht gut. Natürlich ist es keine Fortsetzung im eigentlichen Sinne, was die Figuren angeht, aber trotzdem hängt alles miteinander auf eine gewisse Art und Weise zusammen. Ich bin wirklich rundum zufrieden mit diesem Mittelband und schon sehr gespannt auf das Finale. Die Reihe Talberg 1935 http://claudiasbuecherhoehle.de/?p=2103 Talberg 1977 Talberg 2022 (erscheint voraussichtlich im Mai 2022) Zum Autor Max Korn ist das Pseudonym eines deutschen Autors. Seine Romane stehen regelmäßig in den Top 20 der SPIEGEL-Bestsellerliste. Einen Teil seiner Jugend verbrachte Korn in dem kleinen Ort Thalberg im Bayerischen Wald, dessen Geschichte und Legenden ihn zu seiner großen neuen Spannungstrilogie inspirierten. WERBUNG Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung: 384 Seiten ISBN 978-3-453-42460-9 Preis: 15 Euro erschienen bei https://www.penguinrandomhouse.de/?gadsnetwork=g&gclid=EAIaIQobChMIsNm8ysvw9AIVtY1oCR3y5QluEAAYASAAEgKS2vD_BwE Leseprobe https://www.penguinrandomhouse.de/Paperback/Talberg-1977/Max-Korn/Heyne/e574002.rhd © Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

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