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Rezensionen zu
Das Erbe

Ellen Sandberg

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Faszinierende Familiengeschichte

Von: Insta.amreading

30.11.2019

Das Erbe von Ellen Sandberg hat mich von dem 1. bis zum letzten Kapitel sehr gut unterhalten. Die Autorin schreibt sehr detailreich, bildhaft und ich war das ganze Buch über gefesselt von Mona und Klaras Geschichte: Beziehungs- und Familiendrama, Widerstand in der NS Zeit, Gegenwart und Historie... dieser Roman verbindet alles auf eine sehr faszinierende Art und Weise. Ich habe diesen Roman über ein Wochenende hindurchgelesen, und ich denke dass Freunde von Familiendramen mit historischem und gesellschaftlichen Touch genauso begeistert sein werden, wie ich es immer noch bin. Für mich ein ganz starker Roman für Lesende aller Generationen.

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Ellen Sandberg hat mich erneut überzeugt, da die Story, die sie erzählt sich mit einer schmerzlichen Vergangenheit auseinandersetzt und mich komplett unvorbereitet auf Intrigen und Machtspiele zielsicher in ein Geschehen wirft, was schmerzt. Es war für mich nicht das erste Buch der Autorin und da ich mich zuvor mit dem Klappentext auseinandergesetzt habe, was mir bewusst, worauf ich mich einlasse, dennoch ist es ein Lernen und Verstehen, was sich aus finanzieller Sicht, zudem aus Neid und Missgunst im zweiten Weltkrieg abgespielt hat. Menschen wurden enteignet, da die Religionszugehörigkeit nicht passt oder wurden auf barbarische Art und Weise ermordet oder zu harter Arbeit verdammt. Es ist nicht unbekannt und dennoch erschlägt es mich immer wieder neu. "Das Erbe" ist absolut gelungen und beinhaltet eine Story, die wirklich nachgeht und zum Nachdenken anregt. Es ist nicht nur eine Geschichte in einer Geschichte, sondern unsere Geschichte, die gerade im aktuellen Zeitgeschehen sehr wichtig ist und sich immer wieder vor Augen geführt werden sollte. Der Wahnsinn, der aus den Zeilen spricht, erzählt von einem Drama, welches endlich aufgedeckt wird. Die Protagonistin im Buch ist genau passend für ihr Erbe gewählt, da sie zwar nicht immer die richtigen Entscheidungen trifft, da sie gutherzig und manchmal auch sehr blauäugig agiert, dennoch ist sie in den richtigen Momenten diejenige, die aufklärt und den Menschen, denen Böses angetan wurde zu ihrem Recht verhilft. Mich hat vieles sprachlos gemacht, da ich mich mit den Menschen der Vergangenheit nicht identifizieren kann. Es zeigt sich, das nicht nur diese Fehler gemacht haben, sondern auch die Menschen im Heute sich missgünstig und widerwärtig zeigen, sobald es um viel Geld geht. Ich hoffe für mich selbst, das ich mich weiterhin als wahrheitsliebend und zufrieden mit dem, was ich habe, zeigen kann, sobald jemand ein Erbe antritt, welches mir nicht zusteht. Die Vergangenheit lässt sich nicht leugnen und es ist immer wieder wichtig für mich, dieses nicht zu vergessen. "Das Erbe" ist ein Roman mit einem hohen Spannungsbogen und vielen kleinen und großen Überraschungen. Ich vergebe gerne eine Leseempfehlung, da mich die Story ab der ersten Seite absolut gefesselt hat. Ellen Sandberg hat in ihrem einzigartigen Schreibstil eine Story erschaffen, die interessant und auch mit einem hohen Wahrheitsgehalt geschrieben wurde. "Das Erbe" wird nicht das letzte gelesene Buch der Autorin sein, das kann ich jetzt schon mit Überzeugung sagen.

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Mona Lang erbt überraschend von ihrer Großtante Klara, zu der sie nur flüchtig Kontakt hatte, ein millionenschweres Wohnhaus in München. Nachdem sich ihr Freund von ihr getrennt hat, zieht sie unmittelbar in die Wohnung von Klara ein. Dabei sieht sie sich mit dem Neid ihrer Familie, insbesondere dem ihrer Mutter und ihrer beiden Geschwister konfrontiert, zu denen sie ohnehin von jeher ein schwieriges Verhältnis hatte. Ihre Mutter behauptet, dass an dem Haus Blut klebt und auch Mona selbst wird stutzig, als sie bei Nachforschungen im Grundbuch herausfindet, dass das Haus vor Beginn des Zweiten Weltkriegs das Eigentum einer jüdischen Familie war. Mona muss sich die Frage stellen, ob der Verkauf des Hauses damals unter Zwang erfolgt ist und ob sie die rechtmäßige Erbin des Hauses ist. Der Roman gliedert sich in drei Handlungsstränge, davon einer in der Vergangenheit zur Zeit der Judenverfolgung 1938 bis zur Gründung der Bundesrepublik 1949. Die Gegenwart wird von Sommer 2018 bis Juli 2019 aus zwei Perspektiven - der Erbin Mona und der in Hamburg-Harburg wohnhaften Hartz-IV-Empfängerin Sabine - erzählt. Zu Beginn haben die Erzählstränge keine Verbindung. Erst im weiteren Verlauf des Romans wird klar, wie schicksalhaft Klara, die Jüdin Mirjam, Mona und Sabine miteinander verbunden sind. Der Perspektivenwechsel erfolgt über weite Strecken langsam, so dass man sich gut in alle Protagonisten hineindenken kann, im letzten Drittel schneller, was dem Roman Dynamik verleiht und die Spannung steigert, da auf jeder Erzählebene immer weitere Fragen aufgeworfen werden. Die Charaktere sind bis auf einzelne Nebencharaktere keine sympathischen Personen. Selbst Mona, die am Anfang als "moralische Instanz" eingeführt wird und etwas penetrant als durchweg integer dargestellt wird, war mir etwas zu wankelmütig in ihren Entscheidungen. Andere Charaktere, insbesondere ihre Familienmitglieder sind überzogen böse und durchtrieben, was auch unter Berücksichtigung der schwierigen Familienverhältnisse nicht überzeugend war. Sabine und ihre Familie bedienen so ziemlich jedes Klischee, die man gemeinhin über Empfänger von Sozialleistungen haben kann. Diese Schwarz-Weiß-Zeichnung störte mich, ließ die Personen weniger glaubwürdig erscheinen und den Handlungsstrang um Dummchen Sabine und ihre gewissenlose Geldgier überzeichnet und deplatziert wirken. Die Geschichte ist spannend, auch wenn von Beginn an klar ist, dass der Hauskauf 1938 nur der besonderen Situation der Entrechtung des jüdischen Volkes durch die nationalsozialistische Gesetzgebung geschuldet sein kann. Dennoch ist nichts so, wie es auf den ersten Blick erscheint und so ist man gefesselt, wie Mona die Geschichte des Hauses und ihrer Vorfahren aufklärt und dabei immer wieder mit sich selbst und der Last des Erbes hadert. Dabei geht es beim Streit um das rechtmäßige Eigentum am Haus nicht um Recht, sondern um Gerechtigkeit, um Fragen von Anstand und Moral. So muss Mona für sich klären, ob ihr das Haus zusteht oder tatsächlich den Nachfahren der jüdischen Familie. Möchte sie darüber lieber im Ungewissen bleiben? Könnte sie es mit ihrem Gewissen vereinbaren, wenn ihre Ahnen das Haus nur unter Zwang zu einem geringen Preis erworben hätten? Müsste sie eine Schuld ihrer Verwandten übernehmen? Sind nicht alle Ansprüche, sofern es sie gäbe, längst verjährt? Ellen Sandberg hat sich mit "Das Erbe" einem wichtigen Kapitel der deutschen Geschichte angenommen, erzählt eine spannende und aufwändig konstruierte, komplexe Familiengeschichte um Lügen und Verrat und beweist erneut, wie weit die Vergangenheit die Gegenwart - selbst 80 Jahre später - noch beeinflussen kann. "Das Erbe" gefiel mir damit besser als "Der Verrat", reicht meines Erachtens aber nicht an "Die Vergessenen" heran.

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Mona Lang kann es nicht glauben. Ihre Grosstante, Klara Hacker, hat ihr das Schwanenhaus in München vermacht. Sehr zum Verdruss ihrer Familie, mit der Mona kaum Kontakt pflegt. Nach der Trennung von Freund Bernd, zieht Mona kurzerhand von Berlin nach München, in das Mehrfamilienhaus, dessen Besitzerin sie nun ist. Doch eine Entdeckung trübt ihre Freude. Diese Entdeckung hat ihren Ursprung 1938, in der Zeit, in der Klara als Teenager im Schwanenhaus aufwuchs. Vier Frauen, in zwei Zeitebenen, mit unterschiedlichem Lebenslauf und Hintergrund! Äusserst geschickt verstrickt Ellen Sandberg diese vier völlig unterschiedlichen Erzählstränge zu einer grossen, berührenden und fesselnden Geschichte. Mona, die in der Gegenwart das Haus der Tante erbt und von Beginn weg Ungereimtheiten in der Familiengeschichte entdeckt. Ich habe gerätselt und immer wieder war ich völlig überrascht, in welche Richtung die Story sich entwickelte. Dieser Strang beinhaltet auch eine Liebesgeschichte, die jedoch sehr zurückhaltend erzählt wird. Dann ist man als Leser hautnah dabei, als Klara um 1938 im Brennpunkt der Judenverfolgung aufwächst. Viele geschichtliche Details, die sich hervorragend in die Geschichte einfügen, lassen atemlos weiterlesen. Hier wurden immer wieder Briefe von ihrer besten Freundin Miryam, die mit jüdischem Glauben in Deutschland lebt, eingefügt. Auch Miryam spielt eine wichtige Rolle in der Story und ihre Lebensgeschichte hat mich sehr berührt und beschäftigt. Spiegelt sie doch die Geschichte tausender Juden in den 40 er Jahren in Deutschland, wieder. Und schlussendlich spielt noch Sabine, eine Hartz 4 Empfängerin und alleinerziehende Mutter eine Rolle. Auch ihre Vergangenheit ist mit einem Familiengeheimnis , das sie nach und nach nach dem Einzug ihrer Oma ins Seniorenheim aufdröselt, behaftet. Die Figuren sind so charakterisiert, dass sie sehr lebensecht wirken. Gerade Mona, gezeichnet mit einer Familie, die man dem schlimmsten Feind nicht wünscht, hat mich fasziniert. Immer wieder steht sie vor Entscheidungen, bei denen ich beim Lesen richtiggehend mitgezittert habe. Und die auch meine Emotionen geweckt haben. Ich denke da an Gespräche mit ihrer Mutter, Schwester Heike und / oder Bruder Julian. Der Schreibstil von der Autorin Inge Löhnig, die unter dem Pseudonym Ellen Sandberg, schreibt ist grandios. Schon mit ihren Krimis weiss sie mich zu begeistern. Hier in den Romanen, die immer auch ein Stück Zeitgeschichte Deutschlands widerspiegeln, genau so. Ellen Sandberg zeigt ein dunkles Stück Vergangenheit und ich finde es sehr wichtig, dass man als Leser diese Zeitepoche nicht vergisst. Ausgebombte Häuser, Denunzination, das systematische Vertreiben der jüdischen Bevölkerung und schliesslich KZ und Massenermordungen. Themen, die die Autorin aufgreift und den nachfolgenden Generationen bewusst macht, welcher Horror um den Krieg herum in Deutschland herrschte.

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Aus heiterem Himmel erhält Mona Lang die Nachricht, dass sie eine wunderschöne Villa in München geerbt hat. Eine entfernte Tante hinterlässt ihr das "Schwanenhaus" inklusiver einiger Wohnungen mit dem Hinweiß "Mona wird das Richtige tun". Ihre persönliche Situation ändert sich schlagartig und sie beschließt ihr Erbe in München anzutreten. Nur zögernd nimmt sie die Wohnung ihrer Tante in Besitz. In diversen Regalen und Schubladen findet sie ein unglaubliches Durcheinander an Dokumenten. Ihre Mutter bringt sie schließlich auf eine bestimmt Spur. 1938 wurde das Haus weit unter Preis von der Familie Roth an den Vater ihrer Tante verkauft. Damit wird ihr Glück von einem großen Makel überschattet. Mona beginnt die Geschichte des Hauses, ihrer Familie und die der Familie Roth zu recherchieren. Sie stellt verhängnisvolle Fragen, die nach so langer Zeit kaum mehr beantwortet werden können. In dem Chaos aus Papieren in der Wohnung ihrer Tante findet Mona Briefe, die während des Zweiten Weltkriegs zwischen ihrer Tante und der Tochter der Familie Roth geschrieben wurden. Langsam zeichnet sich ein Bild, dem sie sich nicht entziehen kann. Wie hat es mir gefallen? Ellen Sandberg schreibt auch unter dem Namen Inge Löhnig Krimis, die ich sehr gerne lese. Bisher habe ich die Bücher, die sie unter Ellen Sandberg veröffentlicht, komplett übersehen. Wahrlich eine Schande, die ich hiermit zugebe und ich gelobe Besserung, die anderen Geschichten sind schon auf meiner Wunschliste gelandet. Die Geschichte beginnt, wie in einem Traum oder mit einem Lottogewinn. Wer möchte nicht ein tolles Haus mit vermieteten Wohnungen in München erben? Eigentlich sollte dieses Erbe ein sorgenfreies Leben ermöglichen. Mona glaubt sich, trotz der gewaltigen Änderung in ihrem Leben, wie in einem Traum. Neben der schönen Immobilie gehört noch ein angenehm gefülltes Konto zum Erbe. Anfangs zögert Mona noch dieses Geld zu benutzen, aber für ein paar Renovierungen zückt sie ihr Scheckbuch. Der Kontakt mit ihrer Familie fällt Mona schwer. Ihre Eltern, wie auch ihre Geschwister begegnen ihr oftmals eher ablehnend. Als ihre Mutter sie besucht und ein bestimmtes Bild von ihr fordert, zögert Mona erstmals ihre Mutter nachzugeben. Ein Konflikt, der sich am Ende auch klärt. Dabei fand ich allerdings die extreme schwarz-weiß Zeichnung der Figuren sehr verwirrend und auch zu überspitzt. Erzählt wird die Geschichte auf zwei Zeitebenen und aus verschiedenen Perspektiven. Die Vergangenheit klärt alle Fragen in der Gegenwart auf. Die Autorin lässt Mona die Hauptfigur einige Hindernisse überwinden, um daran zu wachsen. Eine Entwicklung, die mir unglaublich gut gefallen hat. Ellen Sandberg schreibt einen historischen Roman, ergänzt ihn um einen Kriminalfall und fügt einen überraschenden Gast dazu. Die Spannung hält sich über die ganzen 512 Seiten, auch wenn es ein paar Aspekte gibt, die man als Leser erahnen kann. Dennoch geht die Geschichte ans Herz. Nicht nur um das Schicksal der Familie Roth, sondern auch für Mona, die heftige Entscheidungen treffen muss. Ein tolles Buch, das mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt hat.

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„Eigentlich hatte sie vorgehabt, am Vormittag einen Spaziergang durch den Englischen Garten zu unternehmen, doch es regnete. Zuerst spülte sie Geschirr, dann füllte sie die Waschmaschine. Mona wird das Richtige tun. Dieser Satz ging ihr wieder durch den Kopf. Was erwartete Klara von ihr? Warum hatte sie zu ihren Lebzeiten kein Wort darüber verloren? Und jetzt konnte sie es natürlich nicht mehr.“ (Auszug S. 88) Im Spätsommer 2018 erbt die Bauingenieurin Mona Lang von ihrer Großtante Klara das Schwanenhaus, ein großes und imposantes Mehrfamilienhaus in München-Schwabing. Obwohl die junge Frau sich in ihrer bayrischen Familie als Fremdkörper sieht, nimmt sie das Erbe an... und bürgt sich damit nicht nur eine große Verantwortung den Mietern gegenüber auf, sondern gerät auch immer mehr in den Strudel der Vergangenheit, bis sie sich der Geschichte des Hauses rund um die Nazizeit nicht mehr entziehen kann. Parallel dazu erleben wir die verstorbene Klara in ihrer Jugendzeit rund um 1938, als sie mit ihrer jüdischen Freundin Mirjam Blutbrüderschaft schwor. Die Geschichte der Judenverfolgung ist hinlänglich bekannt; die Autorin greift hier aber das Thema der Arisierung auf, verbunden mit Macht, Missgunst und Ausgrenzung... es tun sich Abgründe menschlichen Verhaltens auf. Dagegen steht Mona mit dem „moralischen Kompass“, welche mit Hilfe des Hausverwalters und ihrer Freundin den Intrigen vor 80 Jahren auf die Spur kommt und letztendlich das für sie Richtige tut... (mehr wird nicht verraten). Der Roman ist unglaublich spannend! Die Autorin hat viele Fäden gesponnen, die sowohl in München wie auch in Hamburg spielen. Es ist nicht klar, was sich aus diesen einzelnen Geschichten letztendlich ergibt und das macht dieses Werk besonders lesenswert. Das Buch ist gut recherchiert und wir LeserInnen, die sich schon eine Weile mit der Geschichte rund um die Judenverfolgung beschäftigen, kennen an sich auch das Grundgerüst. Der Autorin ist es aber gelungen, Fiktion und Realität gekonnt zu verbinden, so dass einem einerseits der Atem stockt, man sich aber andererseits mittendrin fühlt und unbedingt wissen möchte, wie es weiter geht. Für mich ist „Das Erbe“ ein Buch, welches ich kaum aus der Hand legen konnte... ein gutes Zeichen ;) Langweilig wird der Roman nie, denn die Charaktere sind authentisch und gut im Detail ausgearbeitet. Die Personen wirken glaubhaft und machen das Gelesene sehr lebendig. Die Sprache ist modern und leicht lesbar, so dass einen die Geschichte packt und man sich fast in einem modernen Krimi wähnt. Für mich ein wahres Lesehighlight und wieder ein anspruchsvoller „Ellen Sandberg-Roman“, der mich nach „Die Vergessenen“ erneut in seinen Bann gezogen hat.

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Das Schwanenhaus

Von: Ele

24.11.2019

Das Erbe, Roman von Ellen Sandberg, 503 Seiten, erschienen im Penguin Verlag Dinge, die uns nicht gehören. Vergangenheit, der wir nicht entkommen. Mona Lang ist über Nacht reich. Sie hat ein großes Haus in München, von ihrer Großtante Klara geerbt. Aber sie kann sich nicht so richtig daran freuen, es gibt Menschen, die ihr das Glück nicht gönnen, z.B. ihre eigene Familie. Als Mona Unterlagen findet, dass das Haus evtl. unrechtmäßig in den Besitz von Klaras Familie gekommen sein könnte überlegt die Bauzeichnerin, wie sie das Unrecht das in den Naziwirren geschah, wieder gutmachen könnte. Das Buch hat mir wieder, wie auch die Vorgänger der Autorin, bestens unterhalten. Sandberg besticht erneut durch ihre Art, das Geschehen, wie auch handelnde Personen und das Setting so gut zu beschreiben, dass das Buch wie ein Film im Kopf des Lesenden abläuft. Ich bin der Meinung, dass sich alle Bücher der Schriftstellerin hervorragend als Filmgrundlage eignen. Dieser Roman teilt sich in drei Erzählstränge und in zwei Zeitebenen, der Leser muss sich sehr konzentrieren um dem Geschehen lückenlos folgen zu können. Dadurch, dass die Kapitel mit einer Person und Jahreszahl versehen ist, lässt dich das auch bewerkstelligen. Ein flüssiger, bildmalerischer Erzählstil lebhafte Dialoge und kursiv gedruckte Gedanken, Tagebucheinträge und Briefe, beleben das Geschriebene und haben mich nur so durch das Buch eilen lassen. Ungern habe ich das Werk aus der Hand gelegt, denn dann kreisten meine Gedanken stets darum, wie sich der Roman wohl zum Schluss auflöst. Spannung ist von den ersten Zeilen an vorhanden, die sich aufbaut und am Ende in einem furiosen Schluss mündet. Die emotionale Erzählung hat mich sehr berührt, das Schicksal von Klaras Freundin Mirjam ist mir nahe gegangen. Die Selbstlosigkeit der Protagonistin ist echt und glaubhaft geschildert. Die handelnden Charaktere agierten nachvollziehbar. Wenige sind mir lieb geworden z.B. Mirjam, Mona oder Oliver Sander, andere hab ich nicht so recht einordnen können, Bernd, Klara und Tim/Charlie und einige habe ich regelrecht gehasst Heike, Sabine und Monas Eltern z.B. In der Hälfte des Buches hatte ich einmal kurz Schwierigkeiten, um die Person „Tim“ und das „Karlchen“, die aber sehr schnell ausgeräumt wurden. Doch die vorhergehenden Bücher der Autorin haben mich noch ein wenig mehr mitgenommen und über die Lektüre hinaus gedanklich nicht losgelassen. Der Leser bekommt in diesem Buch auch für danach noch einiges mit. Auf den letzten Seiten befindet sich eine Erklärung über die Vorgehensweise der Rückerstattung von Immobilien und Vermögen aufgrund von Verfolgung während des Nationalsozialismus, das war interessant, die chronologische Aufstellung der Gräueltaten und Schikanen gegen die jüdische Bevölkerung von 1933 bis Ende des 2. Weltkriegs , war sehr informativ und hat mich traurig gemacht. Insgesamt kann ich das Buch von Ellen Sandberg nur empfehlen, ein wenig schwächer als die Vorgängerbände. 4,5 von 5 Sternen.

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Ein Erbe mit ungeahnten Folgen

Von: Mattis

24.11.2019

Die Berliner Bauzeichnerin Mona Lang wird plötzlich reich, als sie das Schwanenhaus ihrer verstorbenen Oma Klara aus München erbt. Im Abschiedbrief ist sich diese sicher, dass Mona "das Richtige" mit dem Haus tun würde. Doch was damit gemeint ist, versteht Mona Lang zuerst nicht. "Das Erbe" wurde von Ellen Sandberg aka. Inge Löhnig verfasst und stellt einen spannenden Familienroman dar, der auf verschiedenen Zeitebenen spielt. Insgesamt wird der Text aus drei verschiedenen Perspektiven erzählt: Einerseits vom Erbe Mona Lang, ihrer Oma Klara sowie von einer gewissen Sabine aus Hamburg. Diese stößt nämlich im Tagebuch ihrer Oma auf einen rätselhaften Eintrag. Mona Lang erfährt schnell, dass der Besitz eines großen Reichtums folgenreiche Probleme nach sich zieht. Sie muss sich fragen: Wem kann ich wirklich noch vertrauen? Ingesamt fand ich die Handlung an einigen Stellen etwas langwierig und den Charakter "Sabine" ein wenig überzeichnet. Dennoch ist das Buch eine gelungene Unterhaltung mit vielen Wendungen und spannenden Momenten. Allen Fans von historischen Romanen, aber auch Krimifreunden kann ich dieses Buch nur empfehlen!

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