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Rezensionen zu
Nebenan

Kristine Bilkau

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€ 22,00 [D] inkl. MwSt. | € 22,70 [A] | CHF 30,50* (* empf. VK-Preis)

Nanu?

Von: SD

11.04.2022

"Nebenan" bietet keine Lösungen, sondern Stimmungen. Die kleinen und großen Probleme jedes Einzelnen werden aus der Sicht der Figuren beleuchtet, bieten einen sehr intimen Einblick in ihre Gedankenwelt. Ziel ist es nicht, die lose miteinander verstrickten Einzelgeschichten zu einem Abschluss zu bringen, sondern in schlaglichtartigen Ausschnitten zu zeigen, was die Generationen, die Individuen bewegt, die in räumlicher Nähe und doch einander mitunter fremd leben. Auch wenn die Geschichten selbst thematisch interessant und schön geschrieben sind, lässt das Ende den Leser unbefriedigt zurück: Nichts wird aufgelöst, vieles offen gelassen, man hat das Gefühl, die Autorin habe mittendrin einfach den Stift beiseitegelegt und das Buch zugeklappt.

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Dies ist Kristine Bilkaus dritter Roman und wieder hat er mich durch seine schöne Sprache und die leise Handlung, die einen dennoch in den Bann zieht, beeindruckt. In einem kleinen Ort verschwindet eine Familie, zurück bleibt ein leerstehendes Haus und viele ungeklärte Fragen. Niemand hat etwas Konkretes mitbekommen, dennoch machen sich einige Menschen Gedanken darüber, was wohl passiert sein könnte. Julia wohnt mit ihrem Mann Chris nebenan und wünscht sich sehnlichst ein Kind, immer wieder muss sie Niederlagen auf diesem Weg hinnehmen und verarbeiten. Sie fühlt sich manchmal beobachtet, obschon das Haus ja eigentlich leer steht. Immer öfter kreisen ihre Gedanken um die Familie, die in dem Haus gelebt hat. Und dann ist da noch Astrid, sie ist Ärztin im Ort und schon eine halbe Ewigkeit mit ihrem Mann verheiratet. Sie ist in Sorge um ihre Tante, bei der sich langsam die Zeichen der Alters zeigen. Ist es wirklich nur das Alter oder hütet ihre Tante vielleicht doch ein Geheimnis? Wir erfahren viel über die Menschen, die in diesem Ort leben, begleiten sie durch ihren Alltag und erkennen, wer mit wem verbunden ist und wo Kreise sich schliessen. Kristine Bilkau hat eine wirklich wunderschöne Art die Charaktere und ihre Gedanken und Gefühle zu beschreiben. Obschon die verschwundene Familie, Tante Elsas Geheimnis und die Tote in der Badewanne, zu der Astrid gleich zu Beginn des Romans gerufen wird, einen Krimi vermuten lassen, handelt es sich um eine unaufgeregte Geschichte, die ich trotzdem nicht aus der Hand legen konnte und sehr gerne gelesen habe.

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Ein gleichzeitig ruhiger aber auch fesselnder Roman über das Miteinander- und Nebeneinanderleben verschiedener Menschen. Die unterschiedliche Bewertung und Bedeutung verschiedenster Probleme, Wünsche oder Lebensumstände zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch. Die einen haben z. B. Kinder und wünschen sich sehnlichst mal wieder ein paar ruhige Minuten, die anderen wünschen sich sehnlichst ein Kind. Die einen wollen gerne als Influencer immer was Besonderes erleben, mitteilen und nichts verpassen. Wieder andere sind so genügsam, dass ihnen ein scheinbar biederes und langweiliges Leben im Grünen mit einem kleinen Haushalt vollkommen ausreicht. Es tauchen immer wieder Momente auf im Sinne von: Auf der anderen Seite des Zauns ist das Gras immer grüner... Und man wird sich bewußt, dass man heutzutage seine Nachbarn und Mitmenschen immer weniger kennt obwohl es immer mehr Möglichkeiten gibt, dies zu ändern. Das Leben ist halt immer wieder eine Gratwanderung zwischen Aufregen und aufregend, allwissend und bewußt, genügsam und langweilig, neugierig und unverschämt, sich aufdrängen oder sich einfach mal nach dem Wohlergehen Anderer zu erkundigen Der Roman ist ein guter Zeitvertreib ohne Zeitverschwendung zu sein. Mit viel Fingerspitzengefühl und umfassender Sicht auf die Dinge aus verschiedensten Perspektiven geschrieben.

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Ein Buch, das mit sehr leisen.....

Von: Tubi

06.04.2022

Wenn eine Familie verschwindet und niemand weiß warum, wohin oder was passiert ist, ist es unheimlich. Niemand hat etwas gehört, gesehen oder geahnt. Dann haben wir manchmal Angst vor dem Unbekannten, vor dem Unheimlichen, das in unser Nachbarschaft lauert. „Nebenan“ von Kristine Bilkau ist ein sehr zurückhaltender Roman über Menschen, unseren Nachbarn, über Beziehungen zu Menschen, die wir kennen, mit denen wir leben und mit denen wir befreundet sind. Astrid und Julia – zwei Frauen: Astrid ca. 60, eine Ärztin, mit erwachsenen Kindern und Enkelkinder. Sie ist eine Frau, die nichts aus der Spur werfen kann und in diesem Ort groß geworden ist, einem Ort am Nordostseekanal mit einem leerstehenden Ortskern, Geschäften ohne Mieter und einem Kaufhaus, dass wie in vielen Orten Jahrzehnte lang leersteht. Die andere ist Julia, Keramikerin, sie kommt aus Hamburg und ist erst vor kurzer Zeit mit ihrem Mann in die Stadt gezogen. Die Nachbarin Julia sieht wie ein Kind einen Zettel mit einer ihr unverständlichen Botschaft zu dem Nachbarhaus bringt. In ihr wächst eine Neugier und eine schamhafte Sorge um die Menschen, die in diesem Haus wohnen. Kristine Bilkau verschiebt, ohne das wir es merken, etwas Reales zu etwas Unreales, eine Wirklichkeit wird zur Unwirklichkeit. Ein Buch, das mit sehr leisen Töne fragt: Wünschen wir uns nicht ein gewisses Maß an Verbundenheit mit den Nachbarn aber gleichzeitig einen privaten Rückzugsort, wo wir ungestört sind?

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Spannende Geschichte aus dem Leben

Von: Ella

05.04.2022

Kristine Bilkaus Roman "Nebenan" spiegelt ein interessantes Verhalten in nachbarschaftlichen Beziehungen wieder. Jahrelang leben die Menschen nebeneinander her. Meist kennt man seine Nachbarn nur flüchtig. Doch verändert sich schlagartig etwas, werden alle Beteiligten hellhörig. Die nachbarschaftlichen Konstrukte bilden auch die Ausgangslage dieser Geschichte. - Achtung Spoiler! - Jeder ist mit seinem Leben und seinen Problemen beschäftigt. Oftmals nimmt man sein Gegenüber kaum wahr. Die Protagonisten leben ihr eigenes Leben, da bleibt für eine tiefere Beziehung zu den anliegenden Bewohnern kaum noch Zeit. Als jedoch plötzlich eine Familie verschwindet, ändert sich die Einstellung dieser Personen schlagartig. Den Nachbarn fällt erst nach einigen Wochen auf, dass das Haus einer fünfköpfigen Familie völlig verwaist ist. Sie denken zunächst, dass diese den Urlaub verlängert haben. Doch dann vergehen weitere Tage, in denen der Briefkasten nicht geleert oder die Tür geöffnet wird. Ein mulmiges Gefühl macht sich breit. Was ist bloß mit den Kindern und deren Eltern geschehen? Ich will nun nicht zu viel verraten, das Buch ist wirklich lesenswert. Ich war von der ersten Seite an gespannt, wie es weitergeht.

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Ein Buch wie ein ruhiger Fluss

Von: Nele33

05.04.2022

Der Roman "Nebenan" der Autorin Kristina Bilkau lebt in seiner Gänze von den den nicht geschriebenen Worten und den Emotionen die zwischen den Zeilen liegen. Die Protagonistinnen sind auf den ersten Blick Julia, die mit ihrem Mann von derGroßstadt in eine Kleinstadt am Nord-Ostsee-Kanal gezogen ist um der Großstadt zu entkommen und ein Naturverbundenderes Leben zu führen. Auf der anderen Seite die Ärztin Astrid, die 30 Jahre ihre Praxis in der Kleinstadt führt und sich von ihrer eigenen Verantwortung gegenüber ihrer Tante Ella fast auffressen lässt. Dadurch bekomt auch Ella, eine Frau in den achtzigern eine feste Rolle in der Geschichte. Sie weiß, sie wird nicht mehr so lange auf dieser Welt sein und räumt in ihrem Leben auf. In dem Buch werden viele Themen behandelt, die dazu auch noch hochaktuell sind. EInfluss von Influencern, Umweltschutz, Leben in den Großstädten die sich rapide verändern und nicht zu vergessen, die Träume, Nöte und Sorgen der drei Protagonistinnen. Im Verlauf der Handlung bekommt die Geschichte fast schon Thriller Elemente, die allerdings nicht die nötige Spannung aufweisen. Ein Buch welches langsam und ruhig daher kommt und doch sehr viele Facetten und Wahrheiten beinhaltet. Dies alles gekoppelt mit einem angenehmen Schreibstil war es eine Freude es zu lesen.

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Geschichte der leisen Töne

Von: Barbara Z.

04.04.2022

In „Nebenan“ erzählt Kristine Bilkau die Geschichte zweier Frauen, Julia und Astrid, deren Wege sich immer wieder flüchtig kreuzen. Ein weiterer, stiller Protagonist ist ein Haus in der Nachbarschaft, das leer steht, seit die Familie, die dort zuletzt gewohnt hat, plötzlich verschwunden ist. Seitdem zieht das Haus die Blicke und Gedanken der Nachbarn auf sich und gibt gleichzeitig den Anstoß für zahlreiche Themen, die in die Handlung verflochten werden. „Nebenan“ hat einen flüssig zu lesenden Schreibstil. Kristine Bilkau gelingt es eindrucksvoll, Szenen so zu beschreiben und eine eindringliche Atmosphäre zu schaffen, dass man beim Lesen jeden Schritt der Protagonistinnen selbst geht. Sie schreibt mitten aus dem Leben direkt ins Herz, von Leerstand, Wegzug, alternder Bevölkerung und bröckelnden Fassaden hin zu Menschen, die noch nicht aufgegeben haben und bunten Steinen, aus denen Neues entstehen kann. Geschichten und Erzählstränge aus der Vergangenheit treffen auf die Gegenwart, wo die losen Enden der Erzählstränge noch nicht fest in das Gefüge der Geschichte eingewoben werden, sondern lose im Wind flattern. Dadurch ist das Ende sehr offen und lässt teilweise mehr Fragen als Antworten zurück. Hier und da hätte ich mir etwas mehr Abschluss gewünscht. „Nebenan“ ist eine Geschichte der leisen Töne, der Liebe zum Detail und zu den Menschen, die ein Portrait der Gesellschaft zeichnet und Denkanstöße liefert.

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Geheimtipp!

Von: wortknistern

31.03.2022

Ich bin ganz ehrlich: Allein vom Cover hätte ich das Buch in der Buchhandlung vermutlich erst gar nicht in die Hand genommen (sorry 😬) aber dann habe ich die Rezension von @hertzlese gelesen und war sofort neugierig auf das Buch. In einem kleinen Ort am Nord-Ostsee-Kanal verschwindet eine Familie. Keiner scheint die Familie so richtig gekannt zu haben, niemand weiß, was passiert ist. Die Geschichte wird aus den Perspektiven zweier unterschiedlicher Frauen erzählt, die durch das verlassene Haus miteinander verbunden sind. Der Roman wirft auch die Frage auf, wie wir zusammenleben wollen, jeder für sich, ganz anonym? Was wissen wir eigentlich von unseren Nachbar*innen? Und dann ist da noch die subtile patriarchale Gewalt, die sich ganz fein und unaufgeregt durch den gesamten Roman webt und in vielen Facetten geschildert wird. Die Geschichte wird ganz zärtlich erzählt, unaufgeregt berichtet sie von alltäglichen Dingen, ohne verschnörkelte Sprache oder krasse Cliffhanger, und hat mich doch trotzdem SO krass in seinen Bann gezogen. Ich habe "Nebenan" einfach wahnsinnig gerne gelesen, wollte es kaum weglegen und war in unter 24h durch. Hinten auf dem Buch ist ein Zitat von Eberhard Falcke von SWR2, der sagt: "Kristine Bilkau ist eine Erzählerin, die mit jedem Satz etwas Interessantes zu sagen hat" und dem stimme ich voll und ganz zu! Große Empfehlung! TW für unerfüllten Kinderwunsch.

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